Report Roma gelten als Schmuddelkinder Europas – Einblicke in die Realität einer Minderheit
Duisburg, Shumen Wo sie sind, verwahrlosen Straßenzüge, vermehren sich Ratten, verrotten Wohnungen. Sie leben von Hartz IV und kassieren Geld für Kinder, die es gar nicht gibt: Atanas Murov kennt diese Vorbehalte gegen Roma nur zu gut, denn er ist einer von ihnen. Der 53-Jährige steht in einem schwarzen T-Shirt mit Armani-Aufdruck und einer Violine am Kinn in seinem Wohnzimmer in Duisburg-Hochfeld, einem Viertel, in dem Deutsche zu den Exoten zählen.
Er lächelt zärtlich, als er den Bogen über die Saiten zieht und die Suite für Jazzorchester Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch für seine Töchter und Enkel spielt, die ihn an diesem Abend besuchen. Hinter Murov flimmert Julia Roberts auf einem Flachbildfernseher, sein Enkel, ein Junge mit kugeligem Gesicht, hackt mit dem Zeigefinger auf ein Tablet ein.
Murov, der mit seinen dunklen Haaren, den ergrauenden Schläfen und der heiseren Stimme an Robert De Niro erinnert, lebt wie sein Vater und zuvor dessen Vater von der Musik. Er spielt auf Hochzeiten, in Restaurants und manchmal, dafür schämt er sich ein bisschen, auch auf der Straße.
Murovs Frau, eine Romni, die ihr schwarzes Haar hochgesteckt trägt, serviert Fertig-Schokokuchen und Instant-Zitronentee. Dazu stellt sie ein weißes Schälchen Zucker. Die bulgarischen Eheleute leben nicht von Sozialhilfe. Murovs Frau putzt seit Jahren jeden Tag neun Stunden in einem Luxushotel in Düsseldorf und zahlt Steuern. Auch in ihrem Wohnzimmer blitzt der weiß-schwarze Esszimmertisch. Wieso an Menschen wie den Murovs dennoch so viele Vorurteile haften?
Mit den EU-Beitritten von Bulgarien und Rumänien sowie der vollständigen Freizügigkeit ihrer Arbeitnehmer vor fünf Jahren häuften sich Berichte über Verwahrlosung, Sozialtourismus und organisierte Kriminalität. „Abzocke: Rumänen und Bulgaren kassieren zu Unrecht Sozialleistungen“, „Horror-Häuser“, „Immer mehr Kindergeld ins Ausland“, „Banden nehmen die Stadtkassen aus: Schein-Firmen für Roma-Arbeiter“ – so lautete manche Schlagzeile.
In Mythen und Klischees gefangen
Im vergangenen Jahr sagte Sören Link, Duisburgs Oberbürgermeister, der Stadt im Ruhrgebiet, die mit niedrigen Mieten und leer stehenden Häusern ein Magnet für gering qualifizierte Zuwanderer ist: „Wir haben rund 19.000 Menschen aus Rumänien und Bulgarien in Duisburg, Sinti und Roma. 2012 hatten wir erst 6000.“ Die Nachbarn fühlten sich „nachhaltig gestört durch Müllberge, Lärm und Rattenbefall“. Der SPD-Politiker hatte sich auch schon einmal „das Doppelte an Syrern“ gewünscht, wenn er dafür „ein paar Osteuropäer abgeben könnte“.
Die Menschen, die Link meinte, sind seit Jahrhunderten in negativen Klischees und Mythen gefangen. Obwohl dem Holocaust in Europa eine halbe Million Sinti und Roma zum Opfer fielen, stoßen sie in Deutschland derzeit auf „ausgeprägte Gleichgültigkeit“ oder sogar „deutliche Ablehnung“, wie eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ermittelte. Zugleich wächst mit dem Rechtspopulismus die Zahl der Übergriffe. In Deutschland notiert das Innenministerium 60 politisch motivierte Straftaten gegen Sinti und Roma im Jahr 2018, doppelt so viele wie im Vorjahr.

In dem Stadtteil im Duisburger Süden zählen Deutsche zu den Exoten.
Dabei arbeiten die meisten Roma, genau wie die Murovs, hart für ein besseres Leben. Daten von Minderheiten oder ethnischen Gruppen werden zwar aus historischen Gründen nicht erhoben, aber aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass die Beschäftigungsquote von Rumänen und Bulgaren – viele von ihnen sind Roma – vergleichsweise hoch ist: Mit 63 Prozent liegt sie über dem Durchschnitt anderer ausländischer EU-Bürger.
Auch wenn diese Gruppe überwiegend in geringqualifizierten Jobs beschäftigt ist, bezieht laut dem Jobcenter Duisburg von den etwa 20.000 Rumänen und Bulgaren, die in der Stadt leben, nur ein „recht geringer Anteil Leistungen“ – rund 30 Prozent. Darunter seien Kinder, Nichterwerbsfähige und Aufstocker. Sozialmissbrauch gebe es eher in „Einzelfällen“.
Murov, der seine Sätze oft in gebrochenem Deutsch beginnt und in elegantem Bulgarisch beendet, sagt, er kenne niemanden, der sich auf Kosten des Staates bereichert. Dafür aber Menschen, die anders als er und seine Familie in verwahrlosten Löchern hausen. Mitten in Deutschland.
Und tatsächlich. Wer durch Murovs Viertel in Duisburg-Hochfeld geht, wer Bistros wie die „Hartz-IV-Ecke“ passiert oder den „Arbeiterstrich“ vor der Bar 21, an dem morgens Lohnarbeiter in dunklen Lieferwagen verschwinden, der sieht Hinterhöfe voller Gerümpel, herausgerissene Klingelschilder, Treppenhäuser, in denen Wäscheständer gammeln.
Es gibt die Murovs, und es gibt die anderen, die Mieter aus den „Horrorhäusern“. Die „Taskforce Problemimmobilen“ der Stadt räumt deren Wohnungen regelmäßig „wegen sicherheitsrelevanter Mängel“. Doch sind die, die dort leben, auch verantwortlich für den Zustand der Häuser?
Selbst wenn du gut qualifiziert bist, als Rom bekommst du hier keinen vernünftigen Job. Sergi Karakashev, Vorsitzender der Roma-Organisation Iskra
Joachim Krauß glaubt das nicht. Er hat mehr als zehn Jahre am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin die Lage von Roma und Sinti erforscht und war bis vor Kurzem Arbeitsgruppenleiter Migration und Integration bei der Awo-Integrations GmbH in Duisburg.
„Die Menschen haben weder die Gammelhäuser noch die Ratten mitgebracht“, sagt er. „Die gab es schon lange vorher. Nun aber sind sie sichtbar, weil dort jemand lebt.“ Der Zustand der Häuser habe sich vielfach sogar verbessert, weil die Menschen die schlimmsten Schäden reparierten und nicht im Unrat leben wollten. Krauß ärgert es, wenn die Politik so tue, als hätten Zuwanderer aus Südosteuropa die Probleme verursacht.
Krauß stellt der Duisburger Integrationspolitik ein verheerendes Zeugnis aus. Man habe es versäumt, „nachhaltige Strukturen“ zu schaffen. Etwa frühzeitig Sozialarbeiter zu schicken, um Menschen, die weder Deutsch noch Englisch sprechen, bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche zu unterstützen. Oder um zu klären, ob die Familien länger bleiben und Kita- und Schulplätze benötigen würden. Stattdessen überließ man die Neuankömmlinge sich selbst – und damit halblegalen oder kriminellen Netzwerken.
Gerade wenig gebildete Menschen geraten an betrügerische Vermieter, an Firmen, die Bedarf an billigen Arbeitskräften haben, aber ungern den Mindestlohn zahlen. Etwa in der Logistikbranche, in der Hotellerie, in den Fleischfabriken. Selbsternannte „Helfer“ nehmen ihnen zusätzlich Geld für Dinge ab, die nichts kosten, machen Reibach mit amtlichen Formularen wie Kindergeldanträgen.
Murov hat die Violine zur Seite gelegt und fischt eine Zigarette aus der blauen Marlboro-Schachtel auf dem Esszimmertisch. Schwer lässt er sich auf das cremefarbene Sofa plumpsen. Auch Murov hat seine Wohnung über eine „Helferin“ bekommen, bezahlen musste er sie dafür nicht, beteuert er.

Die Vermietung von Schrottimmobilien an Roma ist für manche ein lukratives Geschäft.
„Es gibt Roma, die sich schlecht benehmen“, sagt er und zieht Augenbrauen und Schultern nach oben. Aber solche Leute gebe es auch bei den Deutschen. Es sei einfach nicht fair, immer gleich eine ganze Gruppe für das Fehlverhalten Einzelner zu verdammen. „Wir haben zwei Augen, genau wie andere Menschen auch.“
Ohne Violine in der Hand wirkt Murov plötzlich sehr müde. Die Enkelin ist auf seinen Schoß geklettert und streicht über eine stoppelige Wange. „Roma haben kaum Rechte, außer sie machen Musik, dann sind sie unterhaltsam“, sagt Murov.
Er selbst stammt zwar aus der privilegierten Gruppe der Musiker, fortgegangen aus Bulgarien ist er trotzdem, weil sich die wirtschaftliche Lage zusehends verschlechterte. Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus kollabierte auch der Bedarf an Arbeitskräften in der Landwirtschaft. Und als die ersten Industriebetriebe schließen mussten, verloren zuerst die Roma ihre Jobs und verarmten. Mit der EU-Osterweiterung kamen dann die großen Supermarktketten, Produkte aus dem Westen verdrängten regionale Waren und Produzenten.
Ausbeutung als Wirtschaftszweig
Doch geht es den Roma in Duisburg-Hochfeld besser? Die Ausbeutung, von der Sozialarbeiter, Integrationsbeauftragte und Quartiermanager berichten, erscheint in immer neuen Facetten. „Wer kein Deutsch spricht und seine Rechte nicht kennt, der beschwert sich nicht“, sagt Marijo Terzic. Er arbeitet am Kommunalen Integrationszentrum der Stadt und sieht die Dinge anders als sein Chef, der Oberbürgermeister Sören Link.
Für Terzic ist der Zustand, dass Leute zusammengepfercht in einem Zimmer hausen und dafür pro Nacht 15 Euro zahlen, nur ein Symptom der Malaise. Verursacht würde diese durch unseriöse Hausbesitzer oder deren Verwalter. Die kümmerten sich um nichts – weder um Mülltonnen noch um Hausmeisterdienste, weder um Strom noch um Mietverträge.
Diese Vermieter haben oft türkische Wurzeln. Weil viele Bulgaren aus der Schwarzmeerregion Türkisch sprechen, sind sie deren erste Anlaufstelle.
Weil die Vermietung von Schrottimmobilien an Roma nun einmal ein lukratives Geschäft ist, hat sich ein regelrechter Wirtschaftszweig daraus entwickelt. Bei Zwangsversteigerungen sichern sich Bieter heruntergekommene Objekte, indem sie zehn Prozent des Verkehrswerts hinterlegen.
Bis der gesamte Kaufpreis fällig wird, vermieten sie die Wohnungen an möglichst viele Menschen. Dann erst treten die Kurzzeitbesitzer mit vollen Taschen vom Kauf zurück. Der Zustand der Objekte oder was aus den Mietern wird, ist solchen Zockern egal. Seitens der Stadt schimpft man auf die „skrupellosen“ Geschäftemacher mit ihren „Wuchermieten“.

Die Armut im Roma-Viertel von Shumen ist groß.
Über ihre kommunale Wohnungsgesellschaft GEBAG versucht die Stadt, Problemimmobilien selbst zu kaufen, bevor sie in falsche Hände geraten. Zugleich bemüht sie sich, Eigentümer zum Verkauf zu bewegen. Auch schickt die Stadt schon mal ihre „Taskforce“, die mit einer „Null-Toleranz-Strategie“ gegen „kriminelle Machenschaften“ vorgehen soll.
Doch das Problem der Mieter bleibt ungelöst. Sie ziehen meist zu Nachbarn oder Verwandten und verstärken dort das Elend. Oder landen in einem anderen Viertel – bei demselben unseriösen Vermieter. Durch den häufigen Wechsel werden Kinder von heute auf morgen aus ihren Schulen gerissen. All das ist für Krauß ein Ergebnis „von langem Wegschauen“ und dem Fehlen „jeglicher Strategien“. Hätte man die ersten Ankommenden besser über ihre Rechte informiert, wären „illegale Strukturen“ weniger stark gewachsen.
Shumen, Ostbulgarien
Auf dem linken Unterarm hat sich Murov einen Notenschlüssel tätowiert. Der ist zu sehen, wenn er auf den Hügel mit den verrotteten Häusern zeigt. „In dieser Nachbarschaft bin ich aufgewachsen. Von hier stammt die beste Roma-Musik in ganz Bulgarien“, sagt Murov und atmet tief ein. Die Roma aus seiner Heimatstadt Shumen in Ostbulgarien, eine Autostunde vom Schwarzen Meer entfernt, leben meist zusammen, aufgeteilt nach traditionellen Berufsgruppen. Darunter sind Korbflechter, Töpfer, Metallhändler und Musikanten – so wie Murov.
Murov führt vorbei an Häusern mit wackeligen Ziegeln, blaue Plastiktüten dichten die Löcher ab. Er passiert Steinmauern, die vor sich hinbröckeln, rissige Häuser, in die Wind und Wetter Löcher groß wie Schallplatten gefressen haben. Von manchen Wänden blättert die Farbe in Streifen ab. Kabel baumeln wie schwarzes Lametta zwischen den Dächern. An einer Wäscheleine zappeln Shirts und Hosen im Wind, ein Hund jagt eine Gans.
Murov, der seine Haare nach hinten gekämmt hat und eine elegante schwarze Jacke mit Kragen trägt, öffnet die Tür zu dem Häuschen, in dem er aufgewachsen ist. Als Junge hat er oft davon geträumt, große Konzertsäle zu füllen, erzählt er, als er vor einem Bett stehen bleibt. Wie der berühmte bulgarische Komponist Pantscho Wladigerow, der als Kind ebenfalls in Shumen lebte und später mit Max Reinhardt am Deutschen Theater arbeitete. Murov wollte am Konservatorium in Plovdiv Musik studieren. „Aber dort wollten sie keine Roma“, sagt er bitter.
Auf dem Streifzug durch seine alte Heimat begegnen ihm buckelige Frauen und runzelige Männer, sie begrüßen einander lautstark auf Romanes, einer Sprache, die dem altindischen Sanskrit entstammt. Die Vorfahren der heute in Europa lebenden Roma und Sinti stammen aus Indien und dem heutigen Pakistan. Sie leben seit 600 Jahren in Europa. Außerhalb Deutschlands wird die Minderheit unter dem Begriff „Roma“ zusammengefasst, obgleich sich die Sinti als eigenständige Ethnie sehen.

Kaffee bei einer verarmten Romni.
Viele der Häuser, an denen Murov vorbeiführt, sind unbewohnt. „Die Jungen leben jetzt in Hochfeld“, lacht Murov. Von einer Steintreppe aus brüllt eine dicke Frau mit zwei Zähnen auf Deutsch: „Guten Tag! Gott schütze Deutschlands Präsidentin Angela Merkel.“ Ihre Kinder sind längst in Merkels Land gezogen.
Murov umarmt eine magere Greisin, die ihn in ihre Stube zieht. Dann schiebt sie eine Blechkanne mit Kaffee auf die Herdplatte. Sie hat früher als Näherin gearbeitet, seit dem Tod ihres Mannes lebe sie von 200 Leva Rente im Monat, das sind etwa 100 Euro. Ohne das Geld, das die Tochter aus Rotterdam ihr schickt, könnte sie keine Medikamente für ihr krankes Herz kaufen. Die Frau fragt, ob die Besucher eine offizielle Genehmigung für ihr Haus hätten, von der Stadt bekäme sie keine. Sie befürchtet, dass die Behörden es abreißen könnten, wie andere zuvor. Wo solle sie dann hin?
Die Geschichten aus dem Roma-Viertel gleichen sich. Es fehlt an allem: Geld, Medikamenten, Papieren für die Häuser, in denen sie illegal leben. An menschenwürdigen Jobs. Dabei gibt es Initiativen, etwa das von der Schweiz finanzierte ZOV-Programm, die gegen die wichtigste Armutsursache kämpfen: mangelnde Bildung. Kinder aus Roma-Familien sollen besseren Zugang zu Schulen und Kindergärten bekommen. Und auch Sergi Karakashev, Vorsitzender der Roma-Organisation Iskra, leistet in den Vierteln Überzeugungsarbeit. Sein Büro befindet sich in Murovs alter Nachbarschaft; über ein paar Ecken ist Karakashev – wie die meisten Menschen im Ort – verwandt mit ihm.
„Aber ganz ehrlich“, sagt der 62-Jährige und streicht sich die langen schwarzen Locken hinters Ohr. „Selbst wenn du gut qualifiziert bist, als bekennender Roma bekommst du hier keinen vernünftigen Job.“ Es gebe auch Anwälte, Geschäftsleute, Ärzte unter den Roma, aber die hielten ihre Herkunft lieber geheim.

Die Murovs mit Töchtern und Enkeln in Duisburg-Hochfeld.
Karakashev tut das nicht. Er hat an der Universität soziale Arbeit studiert, doch bei den Bewerbungsgesprächen war Endstation. Wie, fragt Karakashev, solle er Eltern davon überzeugen, das wenige Geld in die Bildung ihrer Kinder zu investieren, wenn die später ohnehin keine Perspektive hätten? Der Rassismus habe zugenommen, besonders, seit Politiker wie Bulgariens Vizepremier Krassimir Karakatschanov wieder offen gegen Roma hetzten.
Im Rathaus von Shumen, einem grauen Betonkasten, will Svetlana Markova, die Vizebürgermeisterin und Beauftragte für Sozialpolitik und Gesundheit, nichts von Diskriminierung wissen. Wer wolle, bekomme hier einen Job. Roma, die nach Deutschland gingen, wollten Sozialleistungen statt Arbeit. Von dem Geld würden sie dann Autos und Handys kaufen. Plötzlich ist Duisburg wieder ganz nah.
Karakashev hält dagegen. Für manche Handlangerjobs bekämen Roma nur drei Leva die Stunde, das entspricht etwa 1,50 Euro. Schon ein Busticket koste zwei Leva, da sei es doch nicht überraschend, wenn die Menschen fortgingen.
Murov will bald für immer nach Bulgarien zurückkehren, sagt er auf der Autofahrt zu einem Verwandten. Er hat am Eingang seines alten Viertels ein Haus gekauft, das er seit Jahren saniert. Mit Wintergarten und einem schönen Blick auf die Stadt. In Duisburg sei das Leben hektisch und zu „multikulti“.
Der Geiger aus dem Roma-Viertel zündet sich eine Zigarette an. Qualm strömt aus seiner Nase. Plötzlich ruft Murov: „Fotografier das! Von wegen Roma arbeiten nicht hart.“ Eine Gruppe dunkelhaariger Männer und Frauen in gelben Neonwesten harken im Dienste der Stadt Unkraut aus dem Boden.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.