Global Hawk und Euro Hawk sind für Außenstehende kaum zu unterscheiden, ihr Design ist beinahe identisch: Beide haben eine Flügelspannweite von gut 40 Metern, sind über 14 Meter lang und fast fünf Meter hoch. Ähnlichkeiten zum namengebenden Falken (englisch: „Hawk“) bestehen nicht. Euro Hawk und Global Hawk unterscheiden sich vor allem durch die Modellgeneration und die jeweils eingebaute Überwachungstechnik. Beide gehören aber zur gleichen Modellfamilie.
Mit einem Jahresumsatz von 25 Milliarden Dollar gehört das im US-Bundesstaat Virginia ansässige Unternehmen Northrop Grumman zu den Schwergewichten der Rüstungsbranche. Die unbemannten Aufklärungsdrohnen sind ein Renommierprodukt der Firma, weil hier das Know-how des Unternehmens im Bereich Flugzeugbau und Überwachungstechnik zusammenkommt.
Beide Modelle wurden von ihrem Hersteller mit dem Beinamen HALE UAV versehen. Hierbei handelt es sich um Abkürzungen, die für ein Unbemanntes Fluggerät („Unmanned Aerial Vehicle“) mit großer Höhe und langer Ausdauer („High Altitude Long Endurance“) stehen. Mehr als 30.000 Kilometer können die ferngesteuerten Drohnen am Stück fliegen, und das in einer Höhe von über 18 Kilometern.
Beim Euro Hawk handelt es sich um ein deutsch-amerikanisches Projekt, das auf der zweiten Generation des RQ-4 Global Hawk basiert, wie sie die US-Luftwaffe seit Jahren einsetzt. Der Euro Hawk sollte vom europäischen Luftfahrtkonzern EADS auf die Bedürfnisse der Bundeswehr angepasst werden. Bis zum Stopp des Projekts flossen über 560 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt. Die Bundeswehr zeigte sich von der Sicherheit des Euro Hawk stets überzeugt. Fällt die Fernsteuerung aus, fliegt die Drohne automatisch zu ihrem Startplatz zurück. Die Luftsicherheitsbehörden bemängelten aber neben mangelhaftem Einblick in das technische Innenleben, dass beim Euro Hawk der für eine Zulassung für den europäischen Luftraum nötige Kollisionsschutz fehlt.
Global Hawk ist eigentlich der Oberbegriff für die Drohnen-Familie von Northrop Grumman. In der deutschen Debatte meint der Name aber die neueste Generation des Global Hawk, die Deutschland gemeinsam mit 13 weiteren NATO-Staaten anschaffen will. Im Rahmen des NATO-Programms AGS („Alliance Ground Surveillance“) zur Bodenüberwachung wollen die NATO-Länder eigene Aufklärungskapazitäten aufbauen. Wesentlicher Baustein des AGS-Programms ist der Erwerb von fünf Global Hawks der noch gar nicht fertig entwickelten vierten Generation. Diese nächste Modellgeneration zeichnet sich nach Angaben von Northrop Grumman vor allem durch eine neue Radartechnik zur Bodenüberwachung aus.
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