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Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger Unartige Arbeitslose bekommen 107 Euro weniger

Missachten Arbeitslose Vorgaben des Jobcenters, geht es meist ins Geld. Sanktionen kürzen die ohnehin schon niedrigen Bezüge. 2014 wurden gegen Hartz-IV-Empfänger Strafen in Höhe von 182 Millionen Euro verhängt.
09.07.2015 - 08:56 Uhr 4 Kommentare
Hartz-IV-Empfänger müssen mit Bezugskürzungen rechnen, wenn sich Vorgaben des Jobcenters missachten. Quelle: dpa
Sanktionen gegen Arbeitslose

Hartz-IV-Empfänger müssen mit Bezugskürzungen rechnen, wenn sich Vorgaben des Jobcenters missachten.

(Foto: dpa)

Berlin Rund 1,5 Milliarden Euro büßten Hartz-IV-Bezieher in den vergangenen sieben Jahren wegen Sanktionen ein. 2014 bekamen die Betroffenen im Schnitt 107 Euro weniger - die Sanktionen machten 182 Millionen Euro aus. Das geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) an die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Linke) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Hartz-IV-Regelsatz für Alleinstehende beträgt monatlich 399 Euro.

Sanktionen werden etwa verhängt, wenn Betroffene Arbeits- oder Ausbildungsangebote ablehnen, Vorgaben des Jobcenters missachten oder sonstige Maßnahmen verweigern. Trotz langanhaltenden Widerstands der CSU wollen Union und SPD im Bundestag die Regeln dafür nun vereinfachen.

„Wir peilen an, eine Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und Rechtsvereinfachungen für Langzeitarbeitslose im Herbst auf den Weg zu bringen“, sagte der sozialpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Karl Schiewerling, der dpa. Für junge Menschen sollten Sanktionen nicht wegfallen, aber „vernünftig“ gestaltet werden. „Die Jobcenter sollen durch die Rechtsvereinfachungen von Bürokratie entlastet werden und sich verstärkt um Langzeitarbeitslose kümmern.“

Die SPD-Sozialexpertin Katja Mast sagte der dpa, jüngere Arbeitslose sollten bei Sanktionen künftig so behandelt werden wie ältere. „Außerdem müssen wir die Sinnhaftigkeit der Sanktionen bei Geldern für die Unterkunft infrage stellen.“ Statt Menschen in Arbeit zu bringen, drohe bei der Kürzung von Mietkostenzuschüssen Obdachlosigkeit und eine weitere Entfernung vom Arbeitsmarkt.

Hartz-IV-Kürzungen fördern Kriminalität
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4 Kommentare zu "Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger: Unartige Arbeitslose bekommen 107 Euro weniger"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Arbeit? Welche Arbeit? Wir haben alleine 3,9 Millionen Erwerbslose (insgesamt 6 Millionen Arbeitsuchende) und 550.000 (und was für welche) offene Stellen bei der BA.
    Das Ganze System dient nur zur Verschleierung, weil die Arbeit durch Globalisierung und verstärkt Automatisierung immer weniger wird...

  • "Schiewerling machte deutlich, dass die Koalition auch weitere Schritte gegen die Langzeitarbeitslosigkeit plane. „Wir müssen uns um die Menschen kümmern, die von der guten Konjunktur nicht profitieren.“
    Was für ein Hohn! Das ist genau derselbe, der zum Regelsatz, 399 Euro, sagte:"Die jetzigen Sätze beruhen auf einer methodisch genauen und transparenten Berechnung, sind am Bedarf orientiert und werden jährlich an die Einkommens- und Inflationsentwicklung angepasst".
    und:
    "Wer arbeitet, soll mehr verdienen als derjenige, der von Hartz IV lebt."
    Das Bild-Zeitungsniveau ist nicht zu übersehen.
    1. Vielleicht sollte man den "Arbeitenden" endlich mal das Geld zahle, damit sie später nicht aufs Sozialamt müssen und 2. besonders infam haben er und seine Kollegen sich die Monatsdiäten in einer Nacht- und Nebelaktion mal eben um 830! Euro erhöht.
    Wenn sich solche Menschen dann auch noch über Sanktionen auslassen, ist Matthei am Letzten. insbesondere wenn alle um die Grundgesetzwidrigkeit wissen, wobei selbst das Bundesverfassungsgericht in seinem letzten Urteil erklärt hat, dass für größer Käufe (Waschmaschine, Kühlschrank o.ä.) gerade mal 3 Euro im Monat angespart werden könnten.
    Interessiert aber keinen Politiker, die haben das ja schon 10 Jahre geduldet...

  • Sanktionen werden etwa verhängt, wenn Betroffene Arbeits- oder Ausbildungsangebote ablehnen...."

    Arbeitsangebote ? Man sollte die abgelehnten Angebote mal veröffentlichen, damit jeder versteht, warum eine Ablehnung erfolgt ist ! Gesuche für Lohndumping und naive Arbeitssklaven !
    Auch Scheinangebote werden gern gemacht und eine Scheinwelt vorgegauckelt !
    Nicht gepflegte Stellenangebote im Jobcenter "Datenbank", leicht erkennbar !
    Viele "Unternehmen" die ständig präsent sind im Menü Stellenangebote, nicht nur im Jobcenter !

    Kurzum: Unseriöser, verlotterter Arbeitsmarkt, mit zu wenigen seriösen Stellenangebote !

    Es gibt natürlich immer welche, die sich um eine Arbeit drücken, das gab es schon immer, jedoch die immer wiederkehrende hohe Anzahl, die behauptet wird, bezweifle ich !

    Mit betroffenen Reden, das hilft und bringt neue Erkenntnisse und ungerechte Vorurteile werden abgebaut !

  • Wer trotz Sanktionen Arbeitsangebote nicht annimmt, dem ist nicht mehr zu helfen. Solidarität der Steuerzahler einerseits, aber wenn es Arbeit gibt, dann ist es die Plfich der Transfergeldempfänger, die Solidargemeinschaft zu entlasten bzw. beizutragen, sie zu stützen!

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