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Satiriker spielen AfD-Machtkampf nach „Das ist eine Art Röhm-Putsch“

Ex-„Titanic“-Chef Sonneborn sitzt für „Die Partei“ im Europaparlament – und soll jetzt abgesetzt werden. Als Vorbild für die Revolte soll die zerstrittene AfD herhalten. Warum, erklärt der Anführer des Aufstands.
27.07.2015 - 18:33 Uhr Kommentieren
Martin Sonneborn: Der Chef der Partei „Die Partei“ soll entmachtet werden. (Foto: Anti-Sonneborn-Initiative Chance 5.000; Screenshot)
Martin Sonneborn.

Martin Sonneborn: Der Chef der Partei „Die Partei“ soll entmachtet werden. (Foto: Anti-Sonneborn-Initiative Chance 5.000; Screenshot)

Berlin Der Führungsstreit in der Alternative für Deutschland (AfD) hat Nachahmer gefunden. Die Satire-Partei „Die Partei“ will ihren Vorsitzenden, den früheren „Titanic“-Chefredakteur Martin Sonneborn, loswerden. Auf ihre Weise. Nicht ganz ernst gemeint, aber durchaus öffentlichkeitswirksam.  Auf ihrer Webseite freut sich die „Titanic“, dass nach der „Frankfurter Rundschau“ nun auch das Medien-Portal „Meedia“, das „Neue Deutschland“ und die „Hessenschau“ über die „skandalösen Vorgänge“ in der „Partei“ berichten.

Worum geht es? Ex-Titanic-Chefredakteur Leo Fischer will Sonneborn, der für die „Partei“ im Europaparlament sitzt, entmachten. Der Grund: Sonneborn will die „unermesslichen Schatzkammern“ der „Partei“ nicht für die „Partei“-Mitglieder öffnen. Das Problem sei, erklärt Fischer in einer Rede zur Gründung seiner Gegenpartei „Chance 5000“, dass der bisherige Bundesvorsitzende Sonneborn wegen Europa „leider vor kurzem verrückt geworden“ sei und das Geld nicht rausrücke.

Hunderte Landesverbände warteten auf Geld, Tausende Mitglieder lebten in Armut, klagt Fischer. „Statt für die eigenen Landsleute zu schaffen, trifft sich der Vorsitzende mit Pleite-Koreanern, verbrüdert sich mit Systemmedien und Gutpolitikern.“ Das eigene Land, bürgerliche Werte und Kopfrechnen zählten nicht mehr.

Deshalb, so Fischer, brauche die „Partei“ einen Neuanfang. Und einen Bundesvorsitzenden, der die Bedürfnisse der Mitglieder verstehe. CHANCE 5000 sei daher als ein „politisches Aktionsbündnis“ gegründet worden. Die Mitglieder der Initiative hätten ihn, Fischer, gebeten, am 3. Oktober Bundesvorsitzender zu werden, um einen Wandel zu ermöglichen. „Als einfache Angestellte und Mutter zweier heterosexueller Kinder habe ich diese Chance sofort ergriffen“, gibt der heutige „Titanic“-Kolumnist freimütig zu. Und er fordert die „Partei“-Mitglieder auf, ebenfalls „Ihre Chance 5000“ zu ergreifen. „Und sichern Sie sich jetzt ihre ganz persönlichen 5000 Euro.“

Im Interview mit der „Hessenschau“ räumt Fischer offen ein, dass die AfD als Vorbild für die Aktion diene. Beim Bundesparteitag der Alternative für Deutschland in Essen Anfang Juli hatten sich Frauke Petry und der national-konservative Flügel gegen AfD-Gründer Bernd Lucke und den konservativ-liberalen Flügel durchgesetzt. Lucke verließ daraufhin die AfD und gründete die neue Partei Alfa (Allianz für Fortschritt und Aufbruch)

„Die „Partei““, so Fischer, „orientiert sich traditionell an den populistischen Bewegungen, zum Teil überholen wir sie sogar.“ Das sei vielleicht unter Sonneborns „Schmusekurs mit den Systemmedien“ vergessen worden. Außerdem sei die AfD jetzt ohne ihren einstigen Gründer Bernd Lucke „viel radikaler und gefährlicher als vorher“. Das wünsche er sich auch von der „Partei“.

Sonneborn selbst sieht die Meuterei in seiner Partei gelassen. „Das ist gut, das ist doch Demokratie“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“. Er finde es schön, wenn es junge Männer gebe, die nach oben wollen. „Das ist eine Art Röhm-Putsch, mal sehen wie das ausgeht.“

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