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Sigmar Gabriel auf Sommerreisen Der Kümmerer

Bei seinen Reisen als Wirtschaftsminister und SPD-Chef zeigt Sigmar Gabriel eine seiner stärksten Seiten im Vergleich zu Kanzlerin Merkel: Er geht ohne Berührungsängste auf die Menschen zu.
27.08.2015 - 16:47 Uhr 13 Kommentare
Umringt von Flüchtlingen und Journalisten spricht Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (l,SPD) mit einem Flüchtling in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Ingelheim (Rheinland-Pfalz). Quelle: dpa
Sommerreise von Sigmar Gabriel

Umringt von Flüchtlingen und Journalisten spricht Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (l,SPD) mit einem Flüchtling in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Ingelheim (Rheinland-Pfalz).

(Foto: dpa)

Jena/Schönebeck/Heidenau/Ingelheim Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geht gerade durch das Tor eines Flüchtlingsheims in Ingelheim, da ist er schon umringt von rund einem Dutzend Flüchtlingen. Gabriel nimmt sich Zeit, spricht lange mit ihnen. Es ist heiß an diesem Donnerstagmittag, alle drängen sich um den Minister, um ihre Geschichte und ihr Anliegen vorzutragen.

Erst am Montag hat er ein Flüchtlingsheim in Heidenau besucht, dort, wo zwei Nächte lang Rechtsradikale randaliert haben. Ingelheim ist ganz anders als Heidenau. Die Bevölkerung arrangiert sich mit den Neuankömmlingen. Rund 1100 Menschen sind hier in Containern und umfunktionieren Gebäuden untergebracht. „Wir sind ok mit den Flüchtlingen“, sagt ein Anwohner. „Die Ingelheimer sind großartig“, findet Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz.

Es ist bereits das fünfte Flüchtlingsheim, das Gabriel besucht. Das erste schaute er sich bereits im April an, in Magdeburg. Gabriel kümmert sich. Nicht nur um die Flüchtlinge, wie sich bei seinen Sommerreisen als Wirtschaftsminister und SPD-Chef in dieser Woche zeigt. Das ist seine Stärke, auch im Vergleich zu der schweigsamen und zurückhaltenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die für ihre späte Reaktion auf die Ausschreitungen in Heidenau viel Kritik einstecken musste.

Während Gabriel mit den Flüchtlingen in Ingelheim spricht, sammeln sich ein paar Meter weiter immer mehr von ihnen, es gibt offenbar ein medizinisches Problem bei einem. Als Gabriel weitergeht, um mit ein paar Mitarbeitern zu sprechen, die die Flüchtlinge medizinisch versorgen, schafft es der Mann, zu ihm durchzudringen.

„One week here, no doctor“, ruft er. Er zeigt auf den kleineren, alten Mann vor ihm. Gabriel schaut hin. Dem Mann fehlt ein Bein, er braucht eine Prothese. Es geht hin und her, keiner antwortet richtig auf die aufgeregten Rufe des Mannes. Journalisten, Mitarbeiter, Bewohner und Personenschützer drängeln sich um Gabriel. Er versucht durch Nachfragen herauszufinden, was los ist. Es wird nicht richtig klar, was schief gelaufen sein soll. Gabriel bleibt dran „Wer kümmert sich denn nun um ihn?“ fragt er die Mitarbeiter des Flüchtlingsheimes. Er geht nochmal auf den aufgeregten Mann zu, spricht mit ihm. Eine Mitarbeiterin der Einrichtung versichert Gabriel, dass er am Montag zum Arzt gehen kann.

Gabriel kümmert sich, das kann er gut und hat er bereits bei seiner zweitätigen Reise in Ostdeutschland als Wirtschaftsminister gezeigt.

Bei seinen Reisen ist Gabriel immer voll dabei, aufmerksam, er geht auf die Menschen zu, fragt, hakt nach, zur Not auch mit vollem Mund, weil er sich gerade einen Keks hineingeschoben hat. Wenn seine Mitarbeiter drängeln, weil die Zeit davonrennt, ignoriert er das.

Dienstag, ein Werk von Thyssen-Krupp in Schönebeck. Am Tag zuvor hat Gabriel bereits ein straffes Programm gehabt: Vormittags hat er die Flüchtlingsunterkunft in Heidenau besichtigt, nachmittags Unternehmensbesuche in Dresden, abends Bürgerdialog in Jena, später ein Essen mit Journalisten, danach noch ein Gespräch mit thüringischen Landespolitikern.

Gabriel beherrscht die Sprache des kleinen Mannes
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13 Kommentare zu "Sigmar Gabriel auf Sommerreisen: Der Kümmerer"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Der Kümmerling würde besser passen!

  • Billige, durchschaubare Polit - SHOW ! Mehr nicht !

  • Als Wirtschaftsminister vertritt er die Interessen der Wirtschaft.
    Flüchtlinge sind Billige Arbeitssklaven und drücken die Löhne
    Die Industrie sagt klasse
    Die Brauchen Wohnungen
    Bauindustrie und Abrisshaus Vermieter sagen Klasse,
    Asylanten statt Kinder Klasse
    Die deutschen Frauen sollen Arbeiten und keine Kinder bekommen.
    Durch Flüchtlinge kann man an der Bevölkerung weiter Raubbau betreiben.

    Bei seinem Handeln sind im nach der Poliktik
    Rednerverträge oder Schwalli Jobs in der Wirtschaft sicher.

    Was interessieren ihn da die Interessen der Arbeiter?

  • Meinen Sie die Dreyer? Die soll doch zuschaun, dass sie endlich ihre 23 cent Rundfunksteuerermäßigung durchbringt. Das wäre zumindest ihr erster zählbarer politischer Erfolg.

  • Aber "Pack"men hat hier doch eine gute Hofberichterstatterin gefunden . Sie strebt offen Parteikarriere an ! Wenigstens ehrlich .

  • Wo der Pack-Mann hinpackt, da packt so schnell kein Pack an. Insgesamt packt ER es eher nicht und hat auch keinen Plan.

    Als "Mutti light" hat er eh keine Chance. Er hat sich mit ihr eigelassen und wird noch richtig federn lassen. So erging es bisher jedem. Weswegen Merkel sich selbst und die Welt für altenativlos hält. Erst die konsequente Eliminierung der Konkurrenz und Themen ermöglichte ihr eine inhaltslose, positionslose, wertlose, ziellose und bindungslose Strategie des kalten politischen Machterhalts.

    Was sollte der Wähler an einer positionslosen und ziellosen Politik à la Gabriel besser finden, wenn er das bei Mutti in Perfektion schon hat? Merkel wird im Wahljahr mit einem fulminanten Linksruck und totaler Themenübernahme der SPD auf den Pelz rücken und versuchen diese unter die 20% zu drücken. Auch wen sie dafür am rechten Rand ein Loch reisst, was mehrere neue Parteien in den Bundestag bringen könnte.

    So sind die Aktionen des Pack-Mann nur eine Spielart des Medial ausgetragenen Sommerhteaters eines gelangweiltenn Politikers. Griechenland hat die Kohle und unser Politker-Pack hat ja eh nichts, wo es etwas zu tun gäbe...

  • Also ich denke wenn es zu jemandem Passt dann zu
    Sigmar Gabriel = Meinungsnymphoman
    hat er eigentlich eine eigene Meinung?
    Ich glaube ja er verwechselt auch öfter mal Veröffentlichte
    Meinung mit öffentlicher Meinung.
    Auf jeden Fall das beste was der sPd passieren kann
    Go Go 4,9% sind machbar ;-)
    vielen Genossen würde eine berufliche Neuorientierung nicht schaden.

  • Für 100.000,- p.a. kommt der nicht aus dem Loch!

  • Wirtschaftminister? Er bekommt ca. 100000,-€ + Zulagen p.a., ist als Wirtschaftsminister eingesetzt und nimmt Wirtschaftsflüchtlinge auf bis das die Orte platzen.
    Nennt man das Wirtschaften? Da habe ich etwas komplett falsch gelernt.

  • Volker Pispers über Gabriel:

    "Früher, da waren Dick und Doof zwei" !!!

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