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Sonderparteitag Markus Söder verfehlt bei Wahl zum CSU-Chef die Marke von 90 Prozent

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder tritt die Nachfolge von Horst Seehofer als CSU-Chef an. Das Wahlergebnis überzeugt aber nicht.
19.01.2019 Update: 19.01.2019 - 19:09 Uhr Kommentieren
Der 52-jährige tritt die Nachfolge von Horst Seehofer an der Spitze der CSU an. Quelle: AFP
Markus Söder

Der 52-jährige tritt die Nachfolge von Horst Seehofer an der Spitze der CSU an.

(Foto: AFP)

München Der neunte Parteichef in der Geschichte der CSU heißt Markus Söder. Auf einem Sonderparteitag am Samstag in München wählten die Delegierten den 52-Jährigem mit 87,4 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Horst Seehofer – einen Gegenkandidaten gab es nicht. Söder erhielt 674 von 771 abgegebenen gültigen Stimmen. Die Delegierten wählten Seehofer anschließend fast einstimmig zum CSU-Ehrenvorsitzenden.

Söder erzielte zwar ein besseres Ergebnis als Horst Seehofer bei seiner jüngsten Wiederwahl 2017, schnitt allerdings schwächer ab als Seehofer bei seiner ersten Wahl im Oktober 2008. Seehofer hatte damals 90,3 Prozent der Delegiertenstimmen auf sich vereint. 2017 waren es 83,7 Prozent.

Erst ab einer Marke von 90 Prozent sprachen Beobachter im Vorfeld der Wahl von einem gelungenen Start für Söder. Das schlechteste Wahlergebnis eines CSU-Vorsitzenden erhielt im Jahr 1947 Josef Müller mit 61,1 Prozent, Franz Josef Strauß holte 1979 mit 99 Prozent den bisherigen Spitzenwert aller CSU-Chefs.

Markus Söder hat in weniger als einem Jahr zwei Führungsposten von Horst Seehofer übernommen. Im März 2018 war er bereits zum neuen bayerischen Ministerpräsidenten gewählt worden. Seehofer bleibt aber auch nach der Wahl Söders der Bundespolitik erhalten, seinen Posten als Bundesinnenminister will er – trotz zwischenzeitlich anderslautender Aussagen – behalten.

Unmittelbar vor Söders Rede hatte Seehofer sein Amt als CSU-Chef „mit großer Dankbarkeit und mit Stolz“ niedergelegt, nach 3739 Tagen an der Spitze. Der 69-Jährige gab sich in seiner Rede versöhnlich, konnte sich einen Verweis auf die zurückliegenden Machtkämpfe aber nicht verkneifen: „Ich bin froh darüber, dass ich Vieles hingenommen habe, geschluckt habe, nie darüber geredet habe“, sagte er.

Seit der Bundestagswahl habe es „einige Misshelligkeiten“ gegeben. „Ich habe darauf nie in der Breite oder gar in der Tiefe reagiert.“ Und er habe dies auch in der Zukunft nicht vor. „Denn wenn man so lange in der Partei tätig ist wie ich, ist einem die Partei ans Herz gewachsen.“ Deshalb vermeide er alles, „was Schaden für dieses Herz anrichtet“.

Vier Monate vor der Europawahl am 26. Mai rief Söder die CSU unterdessen zu neuer Geschlossenheit auf – und sandte gemeinsam mit der neuen CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer auch ein Signal neuer Einigkeit der beiden Schwesterparteien, nach Jahren teils heftiger Streitigkeiten. „Es ist Zeit für eine gemeinsame neue Stärke von CDU und CSU in Deutschland“, sagte Söder und mahnte: „Wir müssen ein neues Kapitel der Zusammenarbeit aufschlagen.“ Kramp-Karrenbauer, die seit Dezember CDU-Chefin ist, sagte: „Wir sind, wir waren und wir bleiben eine politische Familie.“ CDU und CSU trügen Verantwortung nicht nur für sich selbst und die Union, sondern auch für Deutschland und Europa.

Sowohl im Bund als auch im Land hatte die CSU zuletzt schmerzhafte Wahlniederlagen verkraften müssen, bis hin zum Verlust der absoluten Mehrheit im bayerischen Landtag. Die schlechten Ergebnisse hatten am Ende Seehofers Rückhalt in der CSU so geschwächt, dass er auf Druck seiner Kritiker zuerst den Posten des Ministerpräsidenten und nun auch den Posten des Parteichefs abgab.

  • dpa
  • rtr
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