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Sonntagsfrage Union rutscht in zwei Umfragen weiter ab – SPD mit bestem Wert seit April 2018

Rein rechnerisch sind demnach mehrere Regierungskoalitionen denkbar. Der Druck auf Armin Laschet steigt.
11.08.2021 Update: 11.08.2021 - 18:13 Uhr 5 Kommentare
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet beim Versuch, weißes Hemd und Boxhandschuh miteinander in Einklang zu bringen. Quelle: dpa
Armin Laschet

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet beim Versuch, weißes Hemd und Boxhandschuh miteinander in Einklang zu bringen.

(Foto: dpa)

Berlin Die Union hat in der jüngsten Forsa-Umfrage erneut verloren, während die SPD hinzugewinnt und nun knapp hinter den Grünen liegt. In der am Mittwoch veröffentlichten Trendbarometer-Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut für die Fernsehsender RTL und n-tv erhebt, kommen CDU/CSU auf 23 Prozent – das sind drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche.

Die Grünen bleiben hingegen bei 20 Prozent. Dicht dahinter liegt die SPD mit nun 19 Prozent, sie legte drei Punkte zu. Laut Forsa ist das für die Sozialdemokraten der beste Umfragewert seit 2018. Die FDP verliert einen Punkt und käme auf zwölf Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Die Linkspartei gewinnt einen Punkt auf sieben Prozent. Die AfD bleibt bei zehn Prozent, die sonstigen Parteien bei neun Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt bei 26 Prozent.

Nach der jüngsten Umfrage hätte weder die derzeitige Koalition aus Union und SPD noch Schwarz-Grün eine regierungsfähige Mehrheit. Rein rechnerisch würde es unter anderem für eine sogenannte Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP reichen, für einen Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP, für eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP sowie für ein Bündnis aus Grünen, SPD und Linkspartei.

Das Bild ähnelt in der Tendenz der Entwicklung den Ergebnissen den jüngsten Umfrage der Meinungsforschungsinstitute Kantar und Insa.

22 Prozent der Befragten würden der Union ihre Stimme geben, wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre, wie die an diesem Mittwoch veröffentlichte Kantar-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins „Focus“ ergab. Damit verlor die Union im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte an Zustimmung. Die Grünen kämen jetzt auf 21, die SPD auf 19 Prozent.

In der Insa-Befragung war die Union vor wenigen Tagen auf 25,5 Prozent der Stimmen gekommen, die Grünen und die SPD hatten 17,5 Prozent erreicht. Die Deutschlandtrend-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap für die ARD hatte vergangene Woche ebenfalls vor allem die SPD im Aufwind gesehen und für die Partei den höchsten Zustimmungswert seit Mai 2019 ermittelt.

Auch in der Kanzlerpräferenz ist die SPD in der aktuellen Trendbarometer-Umfrage die große Gewinnerin: Ihr Kandidat Olaf Scholz kann gegenüber der Vorwoche hier fünf Punkte hinzugewinnen. Für ihn würden 26 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmen, könnten sie den Regierungschef oder die Regierungschefin direkt wählen.

Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock verliert zwei Punkte und kommt auf 16 Prozent. Unionskandidat Armin Laschet büßt drei Punkte ein und rutscht auf zwölf Prozent.

Söder beliebt bei den Wählern

CSU-Chef Markus Söder wäre aus Sicht vieler Wählerinnen und Wähler der bessere Kandidat der Union. 40 Prozent würden ihm bei einer Direktwahl die Stimme geben – das sind mehr als dreimal so viele wie bei Laschet.

Zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) machen vor allem Laschet für die schlechten Werte der Union verantwortlich. Die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, Laschet solle zugunsten Söders auf die Kanzlerkandidatur verzichten. 35 Prozent meinen, er solle an seiner Bewerbung festhalten. 59 Prozent der CDU-Anhänger und 64 Prozent der CSU-Anhänger fänden es richtig, wenn Laschet die Kanzlerkandidatur Söder überlassen würde.

Für die Erhebung im Auftrag von RTL und ntv befragten die Meinungsforscher von Forsa zwischen dem 3. und 9. August 2509 Wahlberechtigte.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

Mehr: Das drohende XXL-Parlament ist ein Spiegelbild für mangelnde Reformfreude in Deutschland. Ein Kommentar.

  • rtr
  • dpa
  • mr
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5 Kommentare zu "Sonntagsfrage: Union rutscht in zwei Umfragen weiter ab – SPD mit bestem Wert seit April 2018"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • "Herum-Scholzen" als Kanzlervision??? CumEx - CumEx - CumEx.... Meine Kanzlerpräferenz wenn ich dürfte: Röttgen - Habeck - Söder!!

  • Freiwillig mit Laschet statt Söder in den Wahlkampf zu ziehen ist ja auch in etwa wie wenn der FC Bayern freiwillig mit Choupo-Moting statt Lewandowski stürmen würde. Der 3x so beliebte Kanzlerkandidat bleibt auf der Bank und dafür darf Hinterzimmer-Taktiker Laschet ran. Kann man sich eigentlich nicht ausdenken und wird vom Wähler hoffentlich - und dann völlig zu recht - abgestraft.

  • Es ist noch genug Zeit bis zum Wahltermin und irgendwann könnte es ja doch passieren, dass die Parteien und ihre Kanzlerkandidaten noch über Inhalte diskutieren und streiten, Laschet so Profil gewinnt und er mehr Wähler überzeugen kann. Ok, das hat Laschet bisher vermieden wie der Teufel das Weihwasser, aber vielleicht kommt es nun ob der Sticheleien aus München und der Umfragewerte?
    Sollte es dann doch so wie derzeit prognostiziert kommen, muss man m.M. nach kein besonderes Mitleid mit der CDU/CSU haben: Eine ausgelaugte, entkernte Ja-Sager-Partei, die überhaupt keine Ahnung hat, wofür sie steht und was sie will, außer an der Macht zu kleben - vielleicht auch darum dieser merkwürdige Wahlkampf - muss nicht an der Regierung beteiligt sein. Eine Reihe von Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU verlieren dann halt ihre Posten und können in Ruhe überlegen, ob irgendein Profil und etwas innerparteiliche Diskussionen besser gewesen wären als einfach nur alles abzunicken und die Laternen mit inhaltsleeren Plakaten vollzupflastern. Die Welt wird auch nicht untergehen, wenn eine Ampel-Koalition übernimmt oder sogar R2G kommt. Die CDU hat ja auch in den letzten Jahren bereitwillig alle SPD Themen umgesetzt und jede Kröte geschluckt - wenn dann das Original mal ohne CDU weiterwursteln darf, gibt es wohl eher eine graduelle Verschiebung der Politik und über den Bundesrat würden die allergröbsten Schnitzer schon blockiert. Außerdem ist der Zeitgeist gefühlt dezidiert links, sodass die Mehrheit bekommt, was sie will. Mit abstrakten und vorhersagenden Aussagen soll man zwar sehr vorsichtig sein, aber Stand heute dürfte niemand die CDU in der Regierung vermissen - da sie kein Programm, keine Ziele, keine Visionen und keine Inhalte hat, könnte sie ja ohnehin nichts umsetzen und wäre wieder nur der XL Wurmfortsatz der kleineren Koalitionsparteien, welche die Politk vorgeben. Dies umso mehr als die CDU auch gezeigt hat, dass sie nicht einmal das Regieren kann.

  • Sehr gut. Olaf Scholz wird das Land als Kanzler einer Ampel-Koalition gut nach vorne bringen.

  • Das war für mich ja voraus zu sehen, daß ein Herr Laschet NICHT der richtige Mann für ein solches Amt ist.
    Wenn aber die CDU nicht über ihren Schatten - einen CSU-Kanzler zu haben - springen kann, dann muss sie halt mit dem Ergebnis klar kommen. Das wird dann wieder eine "schöne lahme Regierung werden wie bisher, die sich nur selbst betrachtet und keine Fortschritte für Deutschland bringt!!!

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