Sonntagstrend Union verliert nach Maskenaffäre vier Prozent an Zustimmung – eine Ampel-Koalition wäre aktuell möglich

Die CDU hat bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz schlecht abgeschnitten.
Berlin Die Union hat einer aktuellen Umfrage zufolge nach den Korruptionsvorwürfen gegen Abgeordnete sowie den schlechten Ergebnissen bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg deutlich an Zustimmung verloren. Im „Sonntagstrend“, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kommen CDU und CSU nur noch auf 27 Prozent – das sind vier Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor. Mitte Januar stand die Union im „Sonntagstrend“ noch bei 36 Prozent.
Die Gewinner der Umfrage sind die Grünen, die im Vergleich zur Vorwoche um drei Prozentpunkte auf 22 Prozent zulegen. Die SPD steigert sich um einen Prozentpunkt auf 17 Prozent.
Die FDP kommt auf 10 Prozent (+ 2), ebenso wie die AfD (- 1). Die Linke bleibt bei acht Prozent. Mit diesen Ergebnissen wäre rechnerisch eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP möglich.
Laut Torsten Schneider-Haase von Kantar könnte die Talfahrt für die Union noch weitergehen. „Der Boden ist noch nicht erreicht“, sagte Schneider-Haase der „Bild am Sonntag“. „Für die Union kann es weiter bergab gehen, sollten weitere Affären ans Licht kommen oder der negative Corona-Trend nicht gestoppt werden.“
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz befürwortet nach der Bundestagswahl eine Regierung ohne Beteiligung von CDU und CSU. „Ich vermute, dass die Union am Wahlabend unter 30 Prozent liegen wird“, sagte Scholz der „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht.
Die SPD werde ein Wahlergebnis von „deutlich mehr als 20 Prozent“ einfahren. Weil auch die Grünen nicht schlecht abschneiden würden, sei damit der Weg offen für eine Regierung diesseits der Union. „Das wird dem ganzen Land guttun“, sagte Scholz. Derzeit regiert die SPD gemeinsam mit CDU und CSU.
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