SPD auf der Suche nach dem Kanzlerkandidaten: ...und Scholz schweigt
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
SPD auf der Suche nach dem Kanzlerkandidaten...und Scholz schweigt
Will er oder will er nicht? Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz ist seit Monaten als möglicher SPD-Kanzlerkandidat im Gespräch. Den Vorschlag von SPD-Chef Gabriel zu dessen möglicher Kandidatur lässt er lieber unkommentiert.
SPD-Bundesvize Olaf Scholz lässt den Vorschlag von SPD-Chef Sigmar Gabriel zu einer möglichen Kanzlerkandidatur des Hamburger Bürgermeisters unkommentiert. Ein Sprecher sagte auf Anfrage, Scholz wolle sich dazu nicht äußern.
Gabriel hatte am Freitag auf einem Parteitag der Duisburger SPD erklärt, Journalisten wollten immer nur wissen, ob er oder EU-Parlamentspräsident Martin Schulz Kanzlerkandidat werde. „Was ich unfair finde: Die vergessen, dass wir noch einen Dritten im Bunde haben, Olaf Scholz“, fügte Gabriel hinzu.
Scholz hat in der Vergangenheit immer wieder betont, er wolle Erster Bürgermeister in Hamburg bleiben und bei der Bürgerschaftswahl 2020 in seiner Heimatstadt erneut antreten. Der 58-Jährige ist bereits mehrfach als möglicher Kanzlerkandidat genannt worden, jedoch noch nie vom SPD-Vorsitzenden Gabriel selbst.
Justizminister Heiko Maas (SPD) warnte davor, sich bei der Auswahl des Kanzlerkandidaten nach Umfragen zu richten. „Keine Partei wäre gut beraten, die Benennung des Kanzlerkandidaten allein den Demoskopen überlassen“, sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er erinnerte an die Umfragewerte bei der Kanzlerkandidatur von Peer Steinbrück vor der Bundestagswahl 2013. „Nichts von dem, was uns Meinungsforscher nahegelegt haben, hat sich bewahrheitet.“
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.
Die SPD-Vorsitzenden seit 1968
Kurt Schumacher
Erich Ollenhauer
Willy Brandt
Hans-Jochen Vogel
Björn Engholm
Johannes Rau (kommissarisch)
Rudolf Scharping
Oskar Lafontaine
Gerhard Schröder
Franz Müntefering
Matthias Platzeck
Kurt Beck
Frank-Walter Steinmeier (kommissarisch)
Franz Müntefering
Sigmar Gabriel
Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der „Welt am Sonntag“ zufolge halten die Bundesbürger EU-Parlamentspräsident Schulz für den geeigneteren Kanzlerkandidaten als Gabriel. Insgesamt 40 Prozent glaubten, Schulz sei ein guter Kandidat. 31 Prozent sagten dies über Gabriel.
Bei den SPD-Anhängern würden sich 58 Prozent für Schulz und 42 Prozent für Gabriel entscheiden. Im Mai hatte Gabriel in der Gunst der Bundesbürger noch mit 31 zu 28 Prozent vor Schulz gelegen.
Die Juso-Bundesvorsitzende Johanna Uekermann machte sich am Sonntag in der Debatte um die SPD-Kanzlerkandidatenfrage für eine Urwahl stark. „Der können sich alle, die im Gespräch sind, stellen“, sagte sie am Sonntag Rande des Juso-Bundeskongresses in Dresden der Deutschen Presse-Agentur. „Dann hätten wir einen Wettstreit, wer unser SPD-Programm am besten vertritt.“
Für sie entscheidend dabei wäre, „welcher Kandidat hat das Ohr bei den jungen Leuten“. Damit könnten auch „diese ganzen Personalspekulationen“ beendet werden. „Was wir brauchen, ist jemand, der begeistern kann.“
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.