Spendenkonto des Bundes Bürger schenken Staat nur noch 51.518,64 Euro

Der Bundesfinanzminister muss sich 2019 mit weniger Spenden von Bürgern begnügen.
Berlin Für manche endet die Liebe zum Staat nicht beim eigenen Konto. So haben die Deutschen auch in diesem Jahr dem Fiskus wieder Geld für den Abbau von Schulden überwiesen. Auf dem so genannten „Schuldentilgungskonto“ des Bundes gingen 262 Überweisungen in Höhe von 51.518,64 Euro ein. Das war allerdings deutlich weniger als im Vorjahr. 2018 hatten die Bürger dem Staat noch fast 610.000 Euro freiwillig überwiesen.
Auch wenn das Bundesfinanzministerium keine Angaben zu einzelnen Überweisungen macht, war die Rekordsumme im Vorjahr offenbar auf einen Einzelspender zurückzuführen. Zumindest floss damals fast die gesamte Summe im Mai, als 600.218 Euro überwiesen wurden. Die rund 51.000 Euro aus diesem Jahr bewegen sich nun eher wieder im Rahmen früherer Jahre.
Insgesamt hat der Staat seit Gründung des Kontos 2006 nun 1,2 Millionen Euro an Spenden für den Schuldenabbau eingenommen. Doch selbst die Gesamtsumme ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Der deutsche Staat ist mit insgesamt 1,9 Billionen Euro verschuldet, allein der Bund steht mit rund 1,2 Billionen in der Kreide.
Das Sonderkonto war 2006 auf vielfachen Wunsch von Bürgern eingerichtet worden. Das Finanzministerium macht allerdings keine Werbung dafür, weil es nicht mit gemeinnützigen Einrichtungen oder Vereinen konkurrieren wolle. „Zur Finanzierung des Bundeshaushalts ist der Staat nicht auf Spenden angewiesen, und er sollte diesen Eindruck auch nicht durch aktives Werben für Spenden vermitteln“, heißt es.
Eine Überweisung auf das Schuldentilgungskonto ist – anders als bei vielen anderen Spenden – auch nicht von der Steuer absetzbar. Auch ein Dankesschreiben gibt es nicht, da laut Ministerium mit den Zahlungseingängen in der Regel der Hinweis verbunden sei, mit den Spenden die Schulden des Bundes zurückzuführen und das Geld für keine anderen Zwecke auszugeben.
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