Tunesien gilt als Mutterland des Arabischen Frühlings. Seit Massenprotesten mit mehr als 200 Toten und dem Sturz von Machthaber Zine el Abidine Ben Ali steckt das Land in der Krise.
Aus Verzweiflung über Behördenwillkür verbrennt sich ein Gemüsehändler selbst. Nach der Verzweiflungstat fordern Tausende empörte Demonstranten Reformen.
Nach 23 Jahren an der Macht flieht Präsident Zine el Abidine Ben Ali ins saudische Exil.
Ein Gericht verurteilt ihn wegen Veruntreuung von Staatsvermögen zu 35 Jahren Haft. Weitere Verurteilungen folgen.
Die unter Ben Ali verbotene Bewegung Ennahda (Wiedergeburt) um Rachid Ghannouchi gewinnt die Parlamentswahl.
Moncef Marzouki wird als erster demokratisch gewählter Präsident vereidigt. Ennahda-Generalsekretär Hamadi Jebali wird Regierungschef.
Ein Gericht verurteilt Ben Ali wegen seiner Mitschuld am Tod von Demonstranten in Abwesenheit zu lebenslanger Haft.
Vermutlich radikale Salafisten töten Chokri Belaïd, Chef einer linken Oppositionspartei.
Jebali tritt zurück. Die Ennahda-Führung hatte sich zuvor mehrfach gegen seine Pläne für eine Expertenregierung ausgesprochen.
Die gemäßigten Islamisten präsentieren ein neues Kabinett mit politisch unabhängigen Experten. Regierungschef wird der Islamist Ali Larayedh.
Erneut wird ein Oppositionspolitiker ermordet. Hinter dem Mord an Mohamed Brahmi werden radikalislamische Kräfte vermutet.
Das Übergangsparlament stellt seine Arbeit vorerst ein. Zehntausende fordern den Rücktritt der Regierung.
Nach zwei Jahren heftigen Ringens stimmt das tunesische Übergangsparlament für eine neue Verfassung. Mit Rechten wie Gewissensfreiheit, Religionsfreiheit und der Gleichstellung von Mann und Frau gilt sie als wegweisend in der arabischen Welt.
Nach langen Verhandlungen wird eine neue Regierung aus parteiunabhängigen Experten unter dem parteilosen Ingenieur Mehdi Jomaâ bestätigt.
Tunesien hebt den vor mehr als drei Jahren verhängten Ausnahmezustand auf. Die Sicherheit sei durch Polizei und Armee gewährleistet, heißt es
Bei einem Angriff militanter Islamisten auf die tunesische Armee sterben im Westen des Landes 14 Soldaten.
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