Vom Grundsatz her eigentlich nicht. Wer Steuern hinterzogen hat und sich ehrlich machen will, soll geräuschlos aus der Falle herauskommen können. Ohne dieses Instrument hätte er keine Chance, sich selbst zu überführen. Es gibt ähnliche Wege im Strafrecht - eben nur nicht so „komfortabel“ wie bei Steuerbetrug. Kompliziert wird das Ganze durch die vielen Vorgaben von Justiz und Politik, die in den vergangenen Jahren verschärfend dazugekommen sind.
Generell muss eine Selbstanzeige rechtzeitig eingangen sein, und sie darf keinerlei Lücken aufweisen, um strafbefreiend zu sein. Für jedes Steuerjahr und jede einzelne Steuerart - von der Einkommen- bis zur Umsatzsteuer - muss für zehn Jahre lückenlos alles auf den Tisch. Die Zeiten der Salamitaktik und „Fußmattentheorie“ für Straffreiheit per Selbstanzeige - also scheibchenweise Aufklärung und Steuerfahnder stehen fast vor der Tür - sind vorbei. Die Meinungen gehen aber darüber auseinander, wann ein Steuerbetrüger etwas geahnt oder gewusst haben müsste und wann er sich zu spät angezeigt hat. „Der Bundesgerichtshof neigt hier zu strenger Auslegung“, sagt der Steuerberater und Rechtsanwalt Markus Deutsch.
Ermittlungen der Finanzbehörden werden nach Eingang der Selbstanzeige eigentlich automatisch eingeleitet. „Denn einen Anfangsverdacht gibt es ja im Zuge dieser Offenbarung“, sagt Deutsch. Der Fiskus müsse prüfen, ob diese plausibel sowie vor allem vollständig ist und damit wirksam werden kann.
Hausdurchsuchung und Haftbefehl sind nach einer Selbstanzeige schon ungewöhnlich. Denn eigentlich sollte eine Selbstanzeige ohne Risiken eingereicht sein. Für eine Anklage ist ein „hinreichender Tatverdacht“ nötig, für einen Haftbefehl „dringender Tatverdacht“. Die Ermittler gehen dann unter anderem von Fluchtgefahr aus. Das erklärt auch eine Kaution, um wieder auf freien Fuß zu kommen.
Ein Haftbefehl lässt natürlich aufhorchen. Rückschlüsse auf den Umfang des Steuerbetrugs sind aber nicht möglich. Es könnte allenfalls ein Hinweis darauf sein, dass eine schwerwiegendere Tat im Raum steht, aber nicht darauf, wie der Fall am Ende ausgeht. Womöglich zeigt sich die bayerische Justiz auch unnachgiebig und will keinen Verdacht auf einen Prominentbonus aufkommen lassen. Deutsch: „Von einem „blau-weißen Steuerparadies kann keine Rede sein.“ Die Unschuldsvermutung gelte aber weiter.
Wenn alle Vorgaben erfüllt sind. Wer pro Jahr und Steuerart mehr als 50.000 Euro hinterzogen hat, muss auch fünf Prozent Zuschlag zahlen - neben Hinterziehungssumme und Zinsen. Strafrechtlich verfolgt werden können Steuerbetrüger für fünf Jahre. In schwereren Fällen - die Summe der verschwiegener Steuern eines Jahres liegt bei 100.000 Euro und mehr - verjährt Steuerhinterziehung erst nach zehn Jahren. Mit einer Geldstrafe kommt man ab dieser Summe kaum davon, Haftstrafe wird aber oft zur Bewährung ausgesetzt.
Dem BGH war laut Deutsch immer ein Dorn im Auge, dass selbst bei höheren Beträgen Verfahren eingestellt wurden. Daher haben die Richter Zusatz-Schwellen eingezogen, ab wann ein Steuerbetrüger nicht mehr mit Bewährungsstrafe davon kommt. So wird Gefängnis in der Regel fällig, wenn mehr als eine Million Euro hinterzogen wurde und eine strafbefreiende Selbstanzeige abgelehnt wurde - es sei denn, andere Gründe sprechen dagegen, ein Geständnis etwa. Eine misslungene Selbstanzeige kann eine Strafe zumindest lindern. Ist sie aber wirksam, geht ein Steuerbetrüger straffrei aus - auch wenn er riesige Summen verschwiegen hat, selbst in Milliardenhöhe.
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Ich widerhole mich sehr ungern. Mr Wowoar.., Sie sind gefeuert!!!
Ausdrücklich distanziere ich mich als Berliner von den angeblich 48% derjenigen, die diesen schamlosen Bürgerschreck weiterhin als ihren Bürgermeister haben wollen. Aber ist der Ruf erst ruiniert, so lebt sich´s völlig ungeniert.
Und dann wird sich noch hinter dem Satz versteckt: Wer soll´s denn machen?
Ich hätte da einen Vorschlag: Heinz Buschkowski, der hat die Bürgernähe in Neukölln gelebt.
Aber dadurch ist er den etablierten Politikern zu unbequem....
Er hat den größten deutschen Bauskandal zu verantworten und diverse Dinge mehr. Aber nur BER hat 5 Milliarden bis jetzt gekostet. Übersichtlicher dargestellt sind das allein mal eben 5000 Millionen die er und Platzeck in den Sand setzten. Partylöwe zu sein reicht nicht .... man muß auch rechnen können und auch als Vorstand ! Das hat er jedoch nicht gelernt und lehnt sich zurück denn wir haben ja den Länderfinanzausgleich. Ach so, ja dann.....
Ich habe von W. noch nichts gutes vernommen in all den Jahren in denne er jetzt an der Macht ist und regiert. Nein, nur Pleiten Pech und Pannen. Von Verantwortung, Ethik und Moral ganz zu schweigen.
Leider vergessen viele Menschen des öffentlichen Lebens, dass sie Vorbilder sind. Früher oder späther verhält sich das Volk genauso. Ich bezweifle das so gewünscht wird.
Eine gesellschaftspolitische oder gar moralische bzw. charakterliche Komponente spielt offensichtlich bei gewissen Personen des öffentlichen Lebens überhaupt keine Rolle mehr
Max Schmidinger
Ich glaub Berlin ist keine Reise mehr wert: Ein Bürgermeister der seine sexuelle Gesinnung herausposaunt und Steuerhinterzieher in seinen Reihen deckt. Wie mag das Volk erst sein, welches derart Handeln akzeptiert.
Herr Wowereit wird sicherlich noch lange auf seinem Posten sitzen, da er zu einer unterdrückten Minderheit in Deutschland zählt die bis ans Lebensende mit Steuergeldern alimentiert werden müssen.
Sollten sich doch Kritiker seiner Person finden werden diese bestimmt schnell Mundtot gemacht in dem man sie in die rechte Ecke stellt.
Wowereit muss endlich konsequent handeln und zurücktreten; die vielen Nichtwähler sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass diese Art von Politiker ein ganzes System vergiftet
Herr Wowereit steht "abgehalfter charakterloser Aussitzer" da. Genau diese Sorte Politiker wollen die Deutschen DRINGEND loswerden, damit es nicht immer weiter bergab geht.
ABWÄHLEN SOFORT ... Berlin muss sich endlich von ihm befreien.
Transparenz Verweigerung in der Politik ist genauso schlimm wie Steuerhinterziehung. In beiden Fällen werden die Bürger betrogen. Leider wird Wowereit überleben, denn SPD und Grüne regieren das Land unter dem Tisch und Angela Merkel fragt jeden Morgen den Schneewitchenspiegel, bis der richtig antwortet. Spieglein,
Spieglein an der Wand, wer regiert jetzt unser Land?.