Steuerjäger Norbert Walter-Borjans „Dasselbe wie bei der Jagd nach Kokainhändlern“

„Das Risiko der Entdeckung muss so hoch wie möglich sein.“
An seinem Besprechungstisch können 15 Steuerfahnder Platz nehmen, ansonsten hat Deutschlands gefürchtetster Finanzminister sein Büro schlicht eingerichtet. Der Schreibtisch von Norbert Walter-Borjans ist kaum größer als der seiner Sekretärinnen, davor steht ein kleiner Ficus. An der Wand hängt ein großer Bildschirm. Hier kann Nordrhein-Westfalens oberster Finanzbeamter die Nachrichten über die Razzien seiner Steuerfahnder verfolgen – was ziemlich häufig vorkommt.
Herr Walter-Borjans, Sie geben mehr für anonyme Informanten aus als jeder andere Minister. Kritiker nennen das Datenhehlerei.
Ich vertrete da eine klare Meinung. Wir alle wollen doch einen handlungsfähigen Staat. Einen Staat, der für ordentliche Straßen sorgen kann, für vernünftige Schulen, für Kindergärten. So ein Staat muss gewährleisten, dass sich niemand vor seiner Verantwortung drückt. Die Abgaben, die gesellschaftlich vereinbart sind, müssen gezahlt werden. Wenn sich da einige zulasten der Ehrlichen drücken, muss der Staat eingreifen.
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