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Streit um Rente mit 63 Heftige Kritik an Jens Spahns Vorstoß

Störfeuer während der Jamaika-Gespräche: Die von der SPD durchgeboxte Rente mit 63 soll abgeschafft werden, fordert CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn. Doch nicht nur die SPD wehrt sich. Auch Teile der Union sind empört.
30.10.2017 - 17:30 Uhr 14 Kommentare
Das Mitglied des CDU-Präsidiums will die Rente mit 63 wieder abschaffen. Quelle: Reuters
CDU-Präsidiumsmitglied Spahn

Das Mitglied des CDU-Präsidiums will die Rente mit 63 wieder abschaffen.

(Foto: Reuters)

Berlin Nach den atmosphärischen Störungen der vergangenen Woche gab Horst Seehofer am Montagmorgen eine Parole aus: „Wer Lösungen will, muss miteinander reden und in der Öffentlichkeit zurückhaltender sein“, sagte der CSU-Chef vor Beginn einer neuen Jamaika-Sondierungsrunde. Doch beim Blick in die Morgenzeitungen konnte Seehofer schnell feststellen, dass sich nicht alle potenziellen Jamaika-Partner an ein solches Schweigegelübde halten.

Denn in einem Interview hatte CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn mal eben die Abschaffung der Rente mit 63 gefordert. „Die Rente mit 63 für langjährig Versicherte wird vor allem von männlichen Facharbeitern genutzt, die wir eigentlich noch brauchen“, sagte Spahn der „Rheinischen Post“. Man sollte deshalb diese „Form der Frühverrentung“ auslaufen lassen und das Geld lieber in die Renten von Witwen und Erwerbsgeminderten investieren, empfahl er.

Nun stand das Thema Rente am Montag tatsächlich auf der Agenda der Sondierungsteams, die sich zudem über die Themen Bildung und Forschung, Arbeitsmarkt und Innere Sicherheit austauschten. In ihrem gemeinsamen Wahlprogramm  äußern sich CDU und CSU allerdings nicht zum Thema Rente mit 63, die die Große Koalition vor allem auf Druck der SPD durchgesetzt hatte.

Die Sozialdemokraten reagierten entsprechend heftig: „Wenn Jens Spahn die Abschaffung der Rente mit 63 fordert und Schwarz-Grün in Schleswig-Holstein den Mindestlohn aufweichen will, zeigt das: Arbeitnehmerrechte und der Respekt vor der Lebensleistung von Menschen haben in der schwarzen Ampel keinen Platz“, sagte die Vizevorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Carola Reimann. Die SPD werde im neuen Bundestag dagegen kämpfen, wenn die schwarze Ampel zentrale Errungenschaften für mehr soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung zu Lasten von Arbeitnehmern und Frauen rückabwickle.

Widerspruch muss sich Spahn aber auch aus seiner eigenen Partei gefallen lassen: „Wer wie Spahn den rentenpolitischen Rambo spielt, hat nicht begriffen, dass die Bundestagswahl für die Union auch wegen fehlender sozialer Sensibilität mit hohen Verlusten ausging“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, dem Handelsblatt. Es schade dem Zusammenhalt der Gesellschaft, wenn die Rente mit 63 gegen die Erwerbsminderungsrente und die Witwenrente ausgespielt werde.  

Bäumler warf Spahn vor, sich auf Kosten älterer Arbeitnehmer profilieren zu wollen. „Wer 45 Jahre gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, sollte ohne Abschläge in Rente gehen können. Mit Frühverrentung hat das nichts zu tun“, betonte der CDA-Vize. Bäumler widersprach zudem der Behauptung Spahns, die Rente ab 63 würde nur von männlichen Facharbeitern in Anspruch genommen. „In Baden-Württemberg sind 40 Prozent der Rentner mit besonders langen Versicherungszeiten Frauen“, sagte der CDU-Politiker. In den neuen Bundesländern sei die Quote noch höher.

Ansatz gegen Altersarmut
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14 Kommentare zu "Streit um Rente mit 63: Heftige Kritik an Jens Spahns Vorstoß"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • @Frau Edelgard Kah...noch was:

    Ihre Respektlosigkeit für Menschen die tagtäglich ums Überleben kämpfen ist sehr gut ausgeprägt. Wenn der Nachfolger der französischen Revolution kommt, werden Sie sicherlich den Kopf hinhalten müssen. Bis dahin köpft Ihre Kaste die Mehrheit der Bevölkerung von Ihrer Lebenszeit. 1 Euro Jobs machen Sie so richtig geil, was? Da ist doch Flaschen sammeln eine echte Alternative. Vielen Dank für den Tipp! Ach so, mich würde interessieren was so eine nette Dame beruflich macht? Von Beruf aus Erbin?

  • Ihre Flasche ist scheinbar leer Frau Edelgard Kah. Sie können sich selbst als Pfand abgeben nur es wird sich niemand finden der so einen Müll annimmt.

  • .....nur keine Diffamierungen....so auch nicht von mir.....
    ...nur so viel...
    ...dieser Mann.....hat sicher hier und da....einmal...oder zweimal....oder mehr.... vernünftige Gedanken....giert danach.... sie vorzutragen...das sagt seine Maske....
    ...aber mehr auch nicht....bedeutet....das er nie und nimmer oben.....auf der Etage....der etablierten Führungs-Persönlichkeiten.....mit dem auszuführenden Gedanken.....Kandidat seiner Partei und noch mehr....zu werden....eine Chance hat....
    ....ist der Anblick... der Armut an kompletter Ausstattung....gemeint....intellektuelle Ausstrahlung....innen vollgestopft davon...das man es als Draufschauender förmlich spürt.....und sich angezogen fühlt......mit dem äußeren Erscheinungsbild .......angezogen in feinem Zwirn....immer proppe aussehend.....mit dem notwendigen "Stich Butter im Haar" (ein Scherz von mir).....und einer sportlichen Figur.....durch ständiges Training nur zu erreichen.....in dem uns geboteten 2. oder 3. Element....(mich fragen....was das ist).....in keiner Partei....vorhanden ist....und so auch nicht bei ihm und von ihm.....
    ...was bedeutet das?....
    .....das gewußt wie.....zu kennen....es durchzuführen.....und ganz ernsthaft.....diese Arbeit....für Körper (Figur)....und Geist...durchzuführen....
    .....und der Rest....kommt von ganz alleine.....
    ...ist das so?......ja....es ist so......

  • Frau Edelgard Kah,
    Sie können arbeiten bis Sie ins Grab fallen, wenn Sie das wünschen.

    Dies bedeutet allerdings nicht, dass alle dies genauso tun müssen, es sei denn Sie arbeiten nicht bis Sie ins Grab fallen, jedoch erwarten Sie es von anderen.
    Dies ist wohl eher der Fall.

  • Viel Feind, viel Ehr. Am meisten Ehr gebührt Jens Spahn jedoch für seine überzeugenden Argumente und den Mut, sie vorzutragen. Dass endlich jemand das Maul aufmacht und sagt, für die Rentenversicherungbeiträge der vielen kleinen Leute gibt es wichtigere Dinge. Es gibt Wichtigeres, als kerngesunde Leute vorgezogen in den Ruhestand zu schicken. Auf so eine Schnapsidee konnten nur die Halbverrückten der SPD kommen.

  • @Herr Peter Kastner31.10.2017, 10:46 Uhr
    ich durfte mit 63 nach 47 Jahren Einzahlung in die Rentenkasse mit Abschlägen in Rente gehen. Zwei jahre später wurde das wieder geändert. Da ich der Blöde war, werde ich weder CDU noch SPD wählen. Hätten die Politiker Anstand, hätten sie für die wenigen, die mit Abschlag in Rente gegangen sind und jetzt die Voraussetzungen für eine Rente ohne Abschlag hätten, die Abschläge zurückgenommen. Wenn es z.L. der Steuerzahler geht, ändert man die Gesetze ja auch rückwirkend.

  • In einer echten Demokratie würde ein solcher "Prophet" zu Sozialarbeit sagen wir mal für 3 Jahre gezwungen, um eben auch mal etwas Geld in die Rentenkasse einzuzahlen. Er behält während der ganzen Zeit sein Abgeordnetengehalt, aber er muss im Gegensatz zum öden Alltag arbeiten. Danach kehrt er zurück in die Politik und beim nächsten Vergehen gegen das eigene Volk bekommt er die doppelte Strafe also 6 Jahre Sozialarbeit. Mit der Zeit wird Herr Spahn und die restlichen Figuren lernen, dass die Menschen in 10 Jahren nicht 200 Jahre leben werden und somit auch mal eine Rente haben sollen, wenn sie in die Rentenkasse einzahlen.

    Eine andere Alternative wäre es, wie in der Schweiz, sich die Beiträge in die Rentenkasse auszahlen zu lassen, nur dann fällt das Kartenhaus in sich zusammen, denn das Geld ist ja nicht mehr in der Rentenkasse.

    Nur mal zum nachdenken, wofür Menschen in Deutschland die meisten Steuern zahlen:
    Cum-Ex, Cum-Cum (über 20 Jahre direkt den Haushalt angezapft)
    http://www.zeit.de/2017/24/cum-ex-steuerbetrug-steuererstattungen-ermittlungen
    Mittlerweile klagt sogar ein Pensionsfond aus den USA gegen den Deutschen Staat, denn die haben das eingezahlte Geld ebenfalls verpulvert:
    http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-10/cum-ex-skandal-us-pensionsfonds-finanzgericht-koeln

    Energiewende, die gar keine ist, aber die exponentiell höhere Kosten für die Haushalte mit sich trägt:
    http://www.wiwo.de/unternehmen/energie/strompreis-das-schwarze-geheimnis-der-energiewende/20516048.html

    Die Leute müssen endlich aufwachen und es verinnerlichen, dass das was die aktuellen Parteien(alle!) gemeinsam haben, der Raub der Lebenszeit der hart arbeitenden Menschen ist und auch die Hartz4-Bezieher die aus der Misere nicht mehr rauskommen und 1 Euro Jobs erledigen müssen, so dass ein paar Menschen, eine Mischung aus Politiker, Lobbyisten, Firmen die direkten Draht zum Haushalt haben zusammen mit teilen der Legislativen und der Exekutiven ein wunderbares Leben führen können.

  • @Narrog und wo kriegt der Arbeitslose das Geld her ? Aus der Steckdose?
    Die Rente mit 63 war das EINZIGE Richtige was die SPD gemacht hat, Danke noch mal dafür.
    Und Ich hoffe inständig, das ich es noch schaffe.

  • Herr Kastner, ich denke, dass Sie "Selten so einen Mist gelesen" anstatt Mitkommentatoren persönlich abzuqualifizieren, sich besser mit den zugrunde liegenden Thematiken beschäftigen sollten.

    Ihr Kommentar " Meinen Sie , Hartz 4 Empfänger und Arbeitslose alimentieren die Facharbeiter ? Meinen Sie Rentner alimentieren die Facharbeiter ? Meinen Sie Kinder und Jugendliche alimentieren die Facharbeiter?"

    ist korrekt. Ein erheblicher Teil der Rente stammt aus den allgemeinen Steuereinnahmen, 90 Mrd. €/Jahr. Damit bezahlt der Arbeitslose wenn er in den Supermarkt geht, MwSt für seine Waren bezahlt, das Wahlgeschenk der SPD an die Facharbeiter mit.

    Ihr weiterer Kommentar "Die Erhöhung des Rentenalters ist Diebstahl. Sie müssen noch mehr einzahlen und kriegen weniger raus, weil ihre Restlebensphase immer kürzer wird. " ist erfrischend. Der Grund dass die Einzahlungen in das System steigen und die Renten sinken ist keine Verschwörung von Trump und Bill Gates, sondern die Realität, die Balance zwischen Einzahlern und Empfängern die sich aufgrund dessen dass die Menschen älter werden und aufgrund des Radikalfeminismus seit 50 Jahren kaum mehr Kinder bekommen verschiebt.

  • Die CDU will nicht mehr gewählt werden. !

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