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Studie 60 Prozent der Deutschen zweifeln an Demokratie

60 Prozent aller Deutschen empfinden den Einfluss der Wirtschaft auf politische Entscheidungen als zu hoch. Der Wähler sei dabei mehr und mehr außen vor. Das Ergebnis einer breit angelegten Studie ist besorgniserregend.
23.02.2015 Update: 23.02.2015 - 14:57 Uhr 9 Kommentare
Frei von Lobbyisten-Einfluss? Kanzlerin Angela Merkel (.)und Finanzminister Wolfgang Schäuble. Quelle: AFP
Starkes Paar

Frei von Lobbyisten-Einfluss? Kanzlerin Angela Merkel (.)und Finanzminister Wolfgang Schäuble.

(Foto: AFP)

Berlin Einer Studie zufolge glauben mehr als 60 Prozent der Bürger, dass in Deutschland keine echte Demokratie herrscht. Schuld sei der starke Einfluss der Wirtschaft auf die Politik, die mehr zu sagen habe als der Wähler. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap, die im Auftrag des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität Berlin vorgenommen und am Montag veröffentlicht wurde.

Jeder Dritte ist demnach davon überzeugt, dass der Kapitalismus zwangsläufig zu Armut und Hunger führe. Den Kommunismus und Sozialismus halten 37 Prozent aller West- und 59 Prozent aller Ostdeutschen für eine gute Idee, die bisher nur schlecht ausgeführt wurde.

Das nach Darstellung der Wissenschaftler erstaunlichste Ergebnis betrifft das Gewaltmonopol des Staates: Nur knapp die Hälfte der Befragten ist dafür, dass ausschließlich die Polizei Gewalt zur Wahrung von Sicherheit und Ordnung einsetzen darf. Die Studie stellt fest, dass im Westen 14 Prozent, in Ostdeutschland 28 eine linksradikale oder linksextreme Grundhaltung haben.

An der repräsentativen Untersuchung zur Verbreitung des Linksextremismus in Deutschland nahmen knapp 1400 Personen teil. Die Teilnehmer mussten im Sommer 2014 Aussagen über Demokratie und Gesellschaft bewerten. Bei der Studie des Forschungsverbundes SED-Staat wurden neben der Befragung auch Interviews mit ehemaligen Linksextremisten geführt. Die Ergebnisse des Gesamtprojektes sind in einem am Montag veröffentlichten Buch zusammengefasst.

  • dpa
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9 Kommentare zu "Studie: 60 Prozent der Deutschen zweifeln an Demokratie"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Können wir darüber entscheiden, mit wem wir langfristig zusammenleben wollen, in welchem Umfang und nach welchen Regeln wir Menschen in unser Land aufnehmen wollen? Nein, können wir nicht. Aber über ein neues Stadion gibts dafür gleich ne Volksabstimmung. Bei den wirklich wichtigen Dingen aber wird das Volk übergangen, wer was anders sagt ist irgendwie rechts und alles ist alternativlos.

  • @Jens Großer

    Immerhin, die Schafe wachen langsam auf.

  • @Margrit Steer:

    Wir RUTSCHEN in eine DDR 2.0?

    Nee, wir HABEN sie längst.

  • Diktatur und Demokratie sind Geschwister und unsere parlementarische Demokratie ist großer Mist.

    Wenn wieder Krieg ansteht wie im Moment und natürlich die Bürger es als letztes wortwörtlich erfahren , dann hat das nichts mit Demokratie zu tun. Noch schlimmer ist es wenn eine Krise während der WM oder EM ausbricht, dann wird wieder alles durchgewunken im Akkort um nach Hause zum Spiel zu kommen.

    Was hat man den Deutschen nach 45 alles wieder angetan ohne das sich gewehrt wurde. Am Ende steht ein völlig anderer Staat , wo alles abgeschafft wurde was 1200 Jahre Deutsch es Volksgut ausmacht.

    In den vielen Paralellgesellschaften bei uns ,müssen junge Deutsche Bürger sich bereits der Mehrheit unterordnen , ist eben Demokratie die irgendwann ganz Deutschland erfasst.

  • Wie sagte schon Herbert von Arnim?
    Wir habn keine wirkliche Demokratie, sondern einen Parteienstaat.
    Und genau das stimmt.
    Und seit Merkel rutschen wir ja mehr und mehr in eine DDR 2.0

  • Die Realität ist doch; wir haben eine "parlamentarische Demokratie".
    Es können also alle vier bis fümf Jahre die Vertreter der Bürger gewählt werden welche vor der Wahl Versprechungen abgeben, die nach der Wahl nicht einmgehalten werden müssen.
    Die bei Abstimmungen, nach dem Grundgesetz, nur ihrem Gewissen und an Weisungen nicht gebunden sind, sich aber nahezu ausschließlich dem Koalitionszwang unterzuordnen haben.
    So einfach kann das Grundsgesetz durch die Parteien gebeugt werden.
    Jeder kriminelle Organisation kann für ihre Taten bestraft werden, dies offensichtlich im Gegensatz zu politischen Organisationen.
    Der "mündige Bürger" hat mit Recht Zweifel an DIESER Demokratie. Das wird eindrucksvoll durch die Nichtbeteiligung an Wahlen belegt (zuletzt Hamburg).
    Selbst diese Nichtstimmen werden, zum Wohle der Parteien, noch zu deren Gunsten in klingender Münze aufgeteilt.

  • Mich verwundern diese Zahlen kein bisschen! Die Schweiz ist eine echte Demokratie. Wir in Deutschland dürfen doch nur aller paar Jahre mal ein Kreuz irgendwo hinmachen. Außerhalb der Wahlzeiten interessieren sich die Politiker auch kein bisschen für das Volk. Man kann zu Pegida stehen wie man will aber wie da die etablierte Politik reagiert hat, war bezeichnend. Andersdenkende werden einfach nicht akzeptiert und teils sogar beschimpft. Pegida hat die etablierte Parteienlandschaft endgültig demaskiert. Die Ablehnung der vermeintlichen Demokratie und auch des angeblichen Rechtsstaates wird immer größer werden, das kann man mittlerweile immer mehr und überall beobachten. Begrüßenswert ist aber das endlich mal das linksextreme Potential in Deutschland durch diese Umfrage aufgezeigt wird! Das wurde in den letzten Jahren immer verniedlicht! Es wird einigen hoffentlich die Augen öffnen.

  • >> Einer Studie zufolge glauben mehr als 60 Prozent der Bürger, dass in Deutschland keine echte Demokratie herrscht. >>

    Bekanntlich gibt es mehrere Demokratien. Die Griechische, Europäische, Amerikanische, Direkte, Repräsentative, etc.

    Wahrscheinlich glauben die Deutschen überhaupt an keine Demokratie mehr, soweit ist es in diesem Lande gekommen !

  • Faszinierend ist, dass das Land Vielen noch nicht sozialistisch genug ist

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