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Tarifabschluss Zeitarbeiter in Ost und West verdienen ab 2021 gleich viel

Arbeitgeber und Gewerkschaften in der Leiharbeit einigen sich auf neue Tarifverträge. Die Entgelte steigen in den nächsten drei Jahren um bis zu 4,1 Prozent pro Jahr.
18.12.2019 - 18:13 Uhr Kommentieren
DGB-Verhandlungsführer spricht von wesentlichen Verbesserungen für die Arbeitnehmer. Quelle: imago images / Mauersberger
Stefan Körzell

DGB-Verhandlungsführer spricht von wesentlichen Verbesserungen für die Arbeitnehmer.

(Foto: imago images / Mauersberger)

Berlin Rund 750.000 Zeitarbeitnehmer in Deutschland bekommen ab April nächsten Jahres mehr Geld. Die Tarifgemeinschaft Leiharbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und die Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ) der Arbeitgeber haben sich am Mittwoch nach einem 24-stündigen Verhandlungsmarathon auf neue Mantel-, Rahmen- und Entgelttarifverträge geeinigt.

Zum 1. April 2020 steigen die Entgelte in Westdeutschland um 1,9 Prozent, im Osten um 2,31 Prozent in den drei unteren Lohngruppen und um drei Prozent in allen übrigen. Ab dem 1. Oktober 2020 greift in Ostdeutschland eine weitere Erhöhung um 2,2 Prozent.

Die Ost-West-Angleichung der Löhne, die beide Seiten schon 2016 vereinbart hatten, wird im April 2021 erreicht. Dann gibt es in allen Tarifgebieten nochmals ein Plus von drei Prozent. Die letzte Stufe folgt im April 2022 um 4,1 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 36 Monaten bis Ende 2022.

„Wir haben wesentliche Verbesserungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Leiharbeitsbranche durchgesetzt“, sagte der Verhandlungsführer auf Gewerkschaftsseite, DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. „Neben der Entgelterhöhung gibt es künftig mehr Urlaubstage und ein höheres Urlaubs- und Weihnachtsgeld für alle Beschäftigten.“

Leiharbeiter besonders von Krisen betroffen

Der stellvertretende VGZ-Verhandlungsführer Uwe Beyer sagte, der Abschluss sei einer, „der die Branche angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rand- und Rahmenbedingungen wirklich fordert“. Damit spielt er auf die verschärfte Regulierung der Zeitarbeit und die konjunkturelle Eintrübung an. In einer Wirtschaftskrise sind es zumeist die Leiharbeiter, von denen sich Unternehmen als erste trennen.

In Euro und Cent ausgedrückt bedeutet die Tarifeinigung, dass die Löhne und Gehälter in der untersten Lohngruppe von derzeit 9,96 Euro brutto pro Stunde im Westen und 9,66 Euro im Osten bis April 2022 auf einheitlich 10,88 Euro steigen. Um Zeitarbeiter mit einfacher Qualifikation besser zu stellen, haben die Tarifparteien zudem eine zusätzliche Entgeltgruppe 2b eingezogen.

In der höchsten Entgeltgruppe gibt es ein Plus von derzeit 21,71 Euro im Westen und 20,18 Euro im Osten auf 23,72 Euro ab April 2022. Ab 2021 greifen zudem für alle Zeitarbeiter Erhöhungen beim Urlaubsanspruch sowie beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld – gestaffelt nach Dauer der Betriebszugehörigkeit.

Die Tarifkommissionen müssen der Einigung noch zustimmen. In der Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit sind die beiden Branchenarbeitgeberverbände iGZ und BAP zusammengeschlossen. Die Leiharbeit ist die einzige Branche, in der alle acht DGB-Gewerkschaften in einer Tarifgemeinschaft Tarifverhandlungen führen. Die Tarifverträge betreffen laut DGB rund 98 Prozent aller Leiharbeiter in Deutschland.

Mehr: Der Arbeitgeberverband betont weiter Gesprächsbereitschaft über die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Die IG Metall vermisst verbindliche Zusagen.

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