Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Umweltministerin Schulze Anders als im Kampf gegen Corona „kennen wir die Impfstoffe gegen die Klimakrise“

Die Wirtschaft wird langsam wieder hochgefahren – doch wie könnte ein klimafreundlicher Neustart aussehen? Darüber wird auf dem Petersberger Klimadialog diskutiert.
27.04.2020 - 13:05 Uhr 4 Kommentare
Die Bundesumweltministerin will ein Signal für den Multilateralismus senden. Quelle: REUTERS
Svenja Schulze

Die Bundesumweltministerin will ein Signal für den Multilateralismus senden.

(Foto: REUTERS)

Berlin Zum Auftakt des Petersberger Klimadialogs hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) – unterstützt von Ökonomen und Unternehmen – gefordert, kommende Konjunkturprogramme im Sinne des Klima- und Umweltschutzes gestalten.

Die Eindämmung der Corona-Pandemie gebe gerade weltweit den Takt vor, und das völlig zurecht, sagte Schulze vor den Beratungen der in diesem Jahr virtuell stattfindenden zweitägigen Klimakonferenz. Weltweit nehmen an ihr rund 30 Umweltminister teil.

Große Teile der Wirtschaft befänden sich in einer Art Stillstand. „Aber es wird eine Zeit nach der Pandemie geben – und die Regierungen werden eine zentrale Rolle beim Neustart der Wirtschaft spielen.“

Darauf sollten sich nicht nur die Wirtschaftsministerien vorbereiten, sondern auch die Klimaschutzministerien in aller Welt. „Die Klimakrise ist ja nicht weg, nur weil die Aufmerksamkeit gerade auf eine andere, akute Krise gerichtet ist.“

Schulze forderte „ein Update, das unsere Volkswirtschaften moderner und klimaverträglicher macht und so Jobs sichert und schafft“, sagte die SPD-Politikerin. „Klimaschutz ist die Antwort und nicht das Problem.“

Unterstützung bekam Schulze von Nicholas Stern von der London School of Economics (LSE). Auch er forderte eine grünere und gerechtere Wirtschaft. Die Risiken der Klimakrise seien noch größer als durch das Coronavirus, sagte der Ökonom. Wenn nicht gegengesteuert werde, „dann haben wir Jahrhunderte damit zu tun“.

Klimaschutz nach Corona: „Wir müssen die Kosten minimieren“

Stern forderte einen Marshallplan, „der die Welt auf andere Füße stellt“. Es wäre schlimm, wenn der Neustart mit Kohle und Gas passiere. „Wir müssen diese fossile Welt hinter uns lassen.“

Schulze nannte ein Beispiel: „Kurbeln wir mit staatlichem Geld die Nachfrage nach fossilen Verbrennungsmotoren an, die anschließend noch zehn bis 15 Jahre auf unseren Straßen fahren?“ Besser wäre es, in neue Mobilität zu investieren, in emissionsfreie Fahrzeuge und die entsprechende Ladeinfrastruktur.

Anders als beim Kampf gegen das Coronavirus, „kennen wir die Impfstoffe gegen die Klimakrise“, so Schulze. Die Ministerin nannte Energie aus Wind und Sonne, Elektromobilität, grünen Wasserstoff für die Industrie, eine geschlossene Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz und Recycling, energieautarke Gebäude und eine resiliente Landwirtschaft.

Natürlich mache es Sinn, zur wirtschaftlichen Erholung nach der Coronakrise auch auf Investitionen in nachhaltige Strukturen und innovative Technologien zu setzen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Georg Nüßlein. Klimaschutz müsse aber zwingend so umgesetzt werden, dass er die wirtschaftliche Erholung nach der Krise unterstützt und nicht erschwert. „Maximale Kosteneffizienz bei allen Maßnahmen ist deshalb das Gebot der Stunde.“

Signal für Mulitlaterismus

Dass sich die Klimaminister trotz Corona zum Petersberger Klimadialog treffen, soll laut Schulze auch ein weiteres Signal senden – für den Multilateralismus. „Wir leben in einer Zeit globaler Krisen – und werden diese Krisen nur global abgestimmt erfolgreich bekämpfen können.“

Die Ministerin forderte von der EU die Überprüfung der eigenen Klimaziele in diesem Jahr. Eine Minderung der Treibhausgasemissionen von 50 bis 55 Prozent in 2030 im Vergleich zu 1990 sollte das Ziel sein. „Wenn die Welt bis 2050 treibhausgasneutral sein soll, dann kann man 2030 nicht bei 40 Prozent liegen“, sagte Schulze. Innerhalb der Bundesregierung ist diese Position allerdings noch nicht abgestimmt.

„Die EU wird im Herbst ernsthaft damit beginnen, über eine Zielverschärfung bis 2030 zu verhandeln“, sagte Oliver Geden von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Die erwartbar harten Verhandlungen, so Geden, würden unter deutscher Ratspräsidentschaft beginnen.

„Ob die Verhandlungen noch in 2020 abgeschlossen werden können, hängt nicht zuletzt vom Verhandlungsgeschick der Bundeskanzlerin ab.“ Angela Merkel, meinte Geden, „dürfte sich deshalb beim Petersberger Klimadialog kaum öffentlich auf einen konkreten Reduktionskorridor festlegen.“

Nach der Verschiebung der Weltklimakonferenz im November im schottischen Glasgow sei der Petersberger Klimadialog „ein wichtiges Lebenszeichen der Klimadiplomatie“, sagte Geden. „Das Klimaproblem bleibt relevant, und es bleibt auf der politischen Agenda.“ Die Wirkung von Online-Meetings bleibe jedoch begrenzt. Um politische Kompromisse schmieden zu können, brauche es den direkten Kontakt zwischen den Verhandlern.

Klimaneutralität bis 2050

Zum Auftakt der Konferenz hatte eine Allianz aus mehr als 60 Unternehmen, darunter Dax-Konzerne wie Mittelständler, an die Bundesregierung appelliert, beim Klimaschutz nicht nachzulassen. Konjunktur- und Investitionsprogramme müssten „systematisch klimafreundlich“ ausgerichtet werden, heißt es in dem Aufruf, der auf Initiative der Stiftung 2 Grad verfasst worden war.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnte indes davor, die weltweiten Wettbewerbsbedingungen zu verzerren. „Der Neustart der Weltwirtschaft nach der Coronakrise braucht global vergleichbare Ambitionen beim Klimaschutz“, sagte Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI. „Die politischen Tendenzen gegen kooperatives und multilaterales Handeln dürfen sich nicht noch weiter verstärken.“

Am europäischen Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 halte die Industrie fest, betonte Lösch. Die Zwischenziele für 2030 müssten jedoch aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Lage „dringend auf den Prüfstand“ – eine klare Absage an eine Erhöhung des derzeitigen 40-Prozent-Ziels der EU auf 50 oder gar 55 Prozent.

Mehr: Der Direktor des Potsdam-Instituts sieht keinen Zielkonflikt zwischen einem Post-Corona-Aufschwung und kluger Klimapolitik. Eine pauschale Abwrackprämie lehnt er ab.

Startseite
Mehr zu: Umweltministerin Schulze - Anders als im Kampf gegen Corona „kennen wir die Impfstoffe gegen die Klimakrise“
4 Kommentare zu "Umweltministerin Schulze: Anders als im Kampf gegen Corona „kennen wir die Impfstoffe gegen die Klimakrise“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • "...ein Update, das unsere Volkswirtschaften moderner und klimaverträglicher macht und so Jobs sichert und schafft“... Ja es gibt sie bereits - neueste Technologien zur Demokratisierung im Energiesektor und für den Klimaschutz. Mit der Neutrinovoltaik wird eine moderne, dezentrale und mobile Haushaltsversorgung auf den Markt kommen. Denn sie liefert freie Energie 24h x 365Tage ohne Kabel und Steckdose durch Nutzung von Neutrino-Energy auch ohne Sonnenschein, denn sie lädt auch in vollkommener Dunkelheit. Das ist ihr deutlicher Vorteil gegenüber der Photovoltaic. Ein Überblick über diese fortschrittliche und wettbewerbsfähige Energieerzeugungstechnologie zeigt, dass sich die Neutrinovoltaik-Technologie - eine Methode zur Erzeugung von elektrischem Gleichstrom unter dem Einfluss von Teilchen des unsichtbaren Strahlungsspektrums - derzeit in der letzten Phase der Umsetzung befindet. Basierend auf dieser Technologie plant die Berliner Neutrino Energy Group, in spätestens 2 Jahren mit der Lieferung von eigenständigen kompakten DC-Stromquellen Neutrino Power Cube® zu beginnen, die kostengünstige und öffentlich zugängliche Materialien verwenden und damit interessante Preisparameter des erzeugten elektrischen Stroms bieten. Vorläufige Berechnungen, die von der Firma bekannt gegeben wurden, erklären den Preis um mindestens 50% günstiger als den Preis, den man für Solarzellenplatten erhält. Darüber hinaus gibt das Unternehmen bekannt, dass die Betriebskosten solcher Quellen gleich Null sind. Die Kompaktheit der Neutrino-Gleichstromquellen erlaubt es auch für die Elektromobilität genutzt zu werden, da sie leicht in die Gehäuse von Elektroautos einzubauen sind, was nach dem bestehenden Schema des Elektroautos mit Batterie die Laufleistung zwischen den Ladevorgängen deutlich erhöhen wird. Es braucht dringend mediale Aufklärung für Investoren - die Zukunft mit neuen Herstellungsprozessen und Arbeitsplätzen JETZT starten und die Verhinderungspolitik der alten Mächte stoppen.


  • Liebe Frau Schulze, wir werden in den nächsten Jahren ganz andere Probleme haben wie ihren beschissenen Klimaschutz, darauf können sie wetten. So radikal wie derzeit die Wirtschaft zerlegt wird werden wir schlicht kein Geld haben für ihre ideologischen Luftschlösser. Ne Ahnung davon dass man sich Umweltschutz auch leisten können muss haben Sie ja sowieso nicht. Bei Ihnen kommt ja der Strom aus der Steckdose, bzw. das Geld aus der Presse ;-)

  • Selbstverständlich gibt es einen Impfstoff gegen den Klimawandel.

    Er heißt "kompletter Lockdown" und zerstört gerade die Erwerbsgrundlage der meisten Bürger hier im Land.

    Wer legt den Ökophantasten in unserem Politikbetrieb endlich das Handwerk?

  • Auch wegen einer Umweltministerin wie Schulze denke ich nicht im Traum daran, hier in Deutschland noch irgendetwas zu investieren. Dabei haben die Klima-Deliranten ihr erklärtes Ziel durch den de facto-Stillstand der Weltwirtschaft ohnehin bereits fast erreicht:
    "Der Ökologismus ist ein Zerfallsprodukt des Marxismus. Die gescheiterte „Verelendungsthese“ wird durch die Öko- und Klimakatastrophe ersetzt. Ziel ist die Auslöschung des Kapitalismus – und damit der westlichen Freiheit. In ihrem Buch „Lexikon der Öko-Irrtümer“ haben Maxeiner und Miersch zu Recht konstatiert:
    „Einer heimatlosen Linken ist als letzte Utopie die Klimakatastrophe geblieben.“
    Doch ist die totalitäre Bedrohung, die von den Klima-Besessenen ausgeht, weitaus größer, als solche Sätze anzeigen. Der Mensch ist für viele der Umwelt- und Klima-Propheten zum Feind Nummer eins geworden. Sie erklären offen, dass sie alle Autos, Kühlaggregate, Klimaanlagen, Wassertoiletten und fast alle elektrischen Geräte abschaffen wollen. Andere autoritäre „Verteidiger der Erde“ möchten die Bevölkerungszahl und die Konsum- und Hygienestandards auf Steinzeitniveau zurückfuhren. David Foreman, Mitbegründer von Earth First!, hat verkündet:
    „Wir [die Menschheit] sind das Krebsgeschwür der Natur“ – und nannte sein ultimatives Ziel: „Zurück zum Deluvium“ (Frühe Eiszeit). Wie man dahin gelangen könnte, gab der Biologe David Gräber von sich: "EINIGE VON UNS KÖNNEN NUR HOFFEN, DASS DER RICHTIGE VIRUS AUFTAUCHT."
    https://philippantonmende.com/2019/10/02/vom-klimawahn-zur-energiekrise/
    Es ist faszinierend und erschreckend zugleich, wie brillant Baader bereits 2007 diese Entwicklung vorhersehen konnte. Eines kann aber auch ich mit Sicherheit sagen: Klima-Wahnsinnige UND Virus-Wahnsinnige zusammen überlebt die Menschheit nicht!!

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%