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Verdi-Vize Andrea Kocsis „Viele Arbeitnehmer trauen sich nicht, das Handy auszuschalten“

Die Verdi-Vizevorsitzende Andrea Kocsis lehnt eine Aufweichung des Acht-Stunden-Tags ab. Ruhezeiten seien nicht aus der Luft gegriffen – und die ständige Erreichbarkeit betreffe nicht bloß Führungskräfte.
12.07.2016 - 16:43 Uhr Kommentieren
„Viele Beschäftigte sind permanent in Bereitschaft“ Quelle: dpa
Gewerkschafterin Andrea Kocsis

„Viele Beschäftigte sind permanent in Bereitschaft“

(Foto: dpa)

Berlin Frau Kocsis, Arbeitsministerin Nahles wünscht sich einen neuen Flexibilitätskompromiss bei der Arbeitszeit. Wie sollte der aus Ihrer Sicht aussehen?
Ein großes Thema wird sicher der starke Wunsch nach Umverteilung von Arbeit – in der Woche, aber auch über das Erwerbsleben hinweg. Die einen Beschäftigten würden gerne kürzertreten, die anderen länger arbeiten – meistens sind das Frauen in Teilzeit. Das muss man zueinanderbringen. Und es gibt den Wunsch, die vereinbarte Arbeitszeit auch wirklich einhalten zu können, also nicht mehr so viele Überstunden machen zu müssen.

Und ist da der Gesetzgeber gefragt?
Das Arbeitszeitgesetz lässt den Tarifvertragsparteien schon heute genug Spielraum für flexible Lösungen. Arbeitgeber und Gewerkschaften schaffen die Rahmenvereinbarungen, die dann in den Betrieben passgenau ausgestaltet werden.

Viele Arbeitgeber halten aber das Arbeitszeitgesetz und den starren Acht-Stunden-Tag für nicht mehr zeitgemäß.
Hinter dem Ruf nach dem Gesetzgeber steckt vor allem die Forderung nach einer Verkürzung der gesetzlichen Ruhezeiten. Das ist mit uns nicht zu machen.

Können wir jemandem, der von 22 bis 23 Uhr zu Hause noch E-Mails checkt, wirklich verbieten, morgens um neun im Büro zu sein, weil er sonst die gesetzliche Ruhezeit nicht einhält?
Doch, das kann man. Die Ruhezeiten sind ja nicht aus der Luft gegriffen, sondern arbeitsmedizinisch gut begründet. Die Beschäftigten klagen schon heute, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmt oder dass sie permanent erreichbar sein müssen.

Aber betrifft die permanente Erreichbarkeit nicht vor allem Führungskräfte?
Keineswegs. Auch viele Arbeitnehmer gerade in prekärer Beschäftigung trauen sich nicht, das Handy auszuschalten. Da kommt eine Warenlieferung im Einzelhandel, oder im Pflegeheim fällt jemand aus, und dann klingelt das Telefon. Viele Menschen sitzen in einer Art permanentem Bereitschaftsdienst zu Hause und warten darauf, für ein paar Stunden arbeiten zu können oder zu müssen.

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