Vermögen Die Zahl der Privatiers in Deutschland steigt rasant

627.000 Menschen in Deutschland finanzierten ihren Lebensunterhalt „überwiegend“ aus eigenem Vermögen.
Berlin Mit gerade mal 24 Jahren traf Jan Henning eine Entscheidung fürs Leben. Er war damals Filialleiter in einem Sportgeschäft, arbeitete 60 bis 70 Stunden die Woche. Der Verdienst war gut, aber für Freunde und Freizeit blieb kaum Zeit. So sollte sein Leben nicht ewig weitergehen.
Henning fasste deshalb einen Entschluss: „Ich gehe in Rente. Nicht sofort, aber spätestens mit 40.“ Henning ging zur Bank, nahm einen Kredit auf und kaufte für 115.000 Euro eine 115-Quadratmeter-Wohnung in Kassel, mit der er seine Laufbahn als Vermieter startete. Heute besitzt der 43-Jährige mehrere Immobilien, lebt von den Mieteinkünften und verbringt den Winter in Südafrika. Sich selbst bezeichnet er als nicht mehr „aktiv berufstätig“.
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Henning gehört zur Gruppe der „Privatiers“ in Deutschland, die ihren Lebensunterhalt nicht mit Arbeit bestreiten, sondern von ihrem Vermögen leben, von Ersparnissen, Zinsen, Mieteinkünften oder Verpachtung. Schien die Existenz einer solchen Gesellschaftsgruppe lange ein Phänomen vergangener Jahrhunderte zu sein, erleben Privatiers hierzulande gerade ein überraschendes Comeback.
So finanzierten im vergangenen Jahr 627.000 Bürger ihren Lebensunterhalt „überwiegend“ aus eigenem Vermögen. Ein deutlicher Anstieg gegenüber der Jahrtausendwende, als es noch 372.000 waren. Dies ergab eine Sonderauswertung, die das Statistische Bundesamt auf Anfrage des Handelsblatts vorgenommen hat. Auch gegenüber 2010, als es noch 415.000 Privatiers gegeben hatte, fiel der Anstieg kräftig aus. 6.000 der aktuellen Privatiers sind sogar unter 18 Jahren, hängen also trotz ihrer Minderjährigkeit finanziell nicht von ihren Eltern ab; so groß ist bereits ihr Vermögen.
Vermögen hat somit zur Finanzierung des Lebensunterhalts seit der Jahrtausendwende deutlich an Bedeutung gewonnen – und das trotz Dauerniedrigzinsen und Jobbooms. So stieg die Zahl derer, die ihr Leben hauptsächlich durch Arbeit finanzieren, seit dem Jahr 2000 lediglich um 13 Prozent, während die Zahl derjenigen, die von ihrem Vermögen leben, um 68,5 Prozent zunahm.
Munition für Gerechtigkeitsdebatte
Die Zahlen dürften für Aufsehen sorgen. Denn sie platzen mitten in die laufende Gerechtigkeitsdebatte über die angeblich immer weiter auseinandergehende Schere zwischen Arm und Reich und die hohe Vermögensungleichheit. Besonders die SPD hat ihr Klassenkämpferherz wiederentdeckt. Vergangene Woche stellte sie Pläne für eine Wiederbelebung der Vermögensteuer vor. „Multimillionäre“ sollen künftig ein Prozent ihres Vermögens an den Staat abgeben. Dies sei „nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit“, sondern „auch eine Frage des gesellschaftlichen Erfolgs“, sagte SPD-Interimschef Thorsten Schäfer-Gümbel.
Auch karikiert die SPD-Bundestagsfraktion in den sozialen Medien gerade Wohlhabende als Anzugträger, die es sich im Liegestuhl mit Cocktail in der Hand gemütlich machen, während neben ihnen ein Fließband Geldbündel abwirft. In Städten und Kommunen fehlten hingegen Investitionen im Rekordwert von 159 Milliarden Euro für Schulen, Wohnungen und vieles mehr.
Die wachsende Zahl der Privatiers zeige, „wie ungerecht es in Deutschland zugeht und wie renditeträchtig Vermögen nach wie vor sind“, sagt auch DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. Es gebe also viel Spielraum für die Vermögenssteuer.
Widerspruch kam vom CDU-Mittelstandspolitiker Carsten Linnemann: „Eine Vermögensteuer würde Personengesellschaften, die steuerlich entlastet werden müssten, eine Extra-Bürde auferlegen“, sagte er. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, betonte, Privatiers investierten ihr Kapital mit allen dazugehörigen Risiken. „Durch die Ertragsbesteuerung, die in Deutschland besonders zugreift, leisten sie ihren steuerlich definierten Beitrag.“
Der Anstieg der Zahl der Privatiers scheint das klischeehafte Bild nun zu bestätigen. Allerdings nur auf den ersten Blick.
Die Verwendung des Wortes „Privatier“ kam während des 19. Jahrhunderts im Zuge des Aufstiegs des Bürgertums auf. Mehrere Schriftsteller setzten dem Privatier in dieser Zeit kleine Denkmäler, etwa Gerhart Hauptmann, Johann Strauss oder Thomas Mann in den „Buddenbrooks“ mit Alois Permaneder, der sich dank einer Mitgift früh zur Ruhe setzen kann. In dieser Zeit war der Privatier als Mäzen und Gönner durchaus anerkannt. So findet sich beispielsweise auf der Gründungsurkunde der Bibliothek der Universität Tübingen der Satz: „Stipendienstiftung, errichtet 1881 von Friedrich Wilhelm Breitling, Privatier in Oberesslingen“.
In der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ der Bundesrepublik war dagegen kein Platz für den Privatier vorgesehen. Dass er nun ein Comeback erlebt, sei aber nicht wirklich überraschend, findet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). „Bekanntlich hat die Lohn- und Einkommensungleichheit seit den 1990er-Jahren zumindest bis Ende des vergangenen Jahrzehnts zugenommen.“ In dieser Zeit sei eine größere Gruppe auf dem Arbeitsmarkt bei den Einkommen zurückgefallen. Im Umkehrschluss gebe es auch eine Gruppe mit sehr guter Einkommensentwicklung.
Fragt sich nur, wie problematisch diese Entwicklung ist. Ob Privatiers etwa als wichtige Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt fehlen und das Land deshalb unproduktiver ist. Und ob ihre Zunahme Ausdruck eines immer größeren Vermögensgefälles ist – und damit ein Argument für die Wiedereinführung einer Vermögensteuer wäre. „Bei jeder Statistik sollte man sich die Sachverhalte dahinter anschauen“, sagt dazu der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann, der vor seiner Wahl erfolgreicher Unternehmer, Start-up-Finanzier und Justizsenator in Berlin war. So seien 40 Prozent der Privatiers schon im Rentenalter. Und viele jüngere engagierten sich gemeinnützig, etwa in Stiftungen, investierten in Start-ups oder seien in einer Übergangsphase: „Als ich für den Bundestag kandidiert habe, habe ich auch ein knappes Jahr vom Ersparten gelebt“, sagt Heilmann.
Holger Bonin, Forschungsdirektor beim Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), erklärt mit der demografischen Entwicklung die Zunahme der Zahl der Privatiers: „Es gibt mehr Ältere, die sich auf dem ausruhen können, was sie sich in jungen Jahren erarbeitet haben.“ Tatsächlich ist der Anteil der über 65-Jährigen an den Privatiers seit der Jahrtausendwende von 30 auf 40 Prozent gestiegen. Und selbst wenn man alle jüngeren Privatiers wieder zum Arbeiten bringen könnte, wäre das für die Beschäftigung ein Tropfen auf den heißen Stein. „Bezogen auf den Gesamtarbeitsmarkt sind Rentiers ein Randphänomen“, sagt IAB-Mann Weber.
Interessanter ist eine andere Frage, nämlich ob Privatiers nicht vielleicht sogar Arbeitsplätze schaffen: „Führen sie ein Luxusleben und sichern Jobs für die, die teure Autos bauen, Boutiquen betreiben, Wohnungen putzen?“, fragt Bonin. „Investieren sie in Immobilien und sorgen so für Arbeitsplätze in der Baubranche?“ Privatier Henning sieht sich in solch einer Rolle: „Ich tue das, was der Staat nicht hinbekommt – ich biete Wohnraum an.“ Dass Leute wie er nun als „böse Vermieter“ hingestellt würden, findet Henning ungerecht. Er gehe schließlich finanzielle Risiken ein, und das Mietrecht sei auch nicht gerade schwach ausgeprägt.
Leistung muss sich auch lohnen
Auch die Debatte um die Vermögensteuer hält Henning für fehlgeleitet. Sein Opa sei Gewerkschafter gewesen, sein Vater Beamter. Beide hätten ihm auf seinen Lebensweg mitgegeben, die Ärmel hochzukrempeln und etwas zu erschaffen. „Das habe ich getan, und meine Ersparnisse wurde ja auch schon alle versteuert.“ Durch eine Vermögensteuer würden sie dann doppelt besteuert. „Leistung muss sich auch lohnen“, findet Henning.
Die SPD dagegen glaubt, nur wenige in Deutschland hätten sich wie Henning ihr Vermögen aus eigener Kraft aufgebaut. Ein Großteil sei vielmehr vererbt – und damit „leistungsloses Einkommen“, wie SPD-Interimschef Schäfer-Gümbel sagt. Auch DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke glaubt, dass die steigende Zahl der Privatiers stark mit Erbschaften zusammenhängt. „Dass Erben das Geld ihrer Vorfahren verwenden, um sich in frühen Jahren einen Ruhestand zu gönnen, dürfte ein gewichtiger Grund für den Anstieg der Privatiers sein.“
Aus den Daten des Statistischen Bundesamts ist nicht ersichtlich, wie die steigende Zahl der Privatiers zustande kommt. So könnten Erträge aus Vermögen wie Dividenden oder Mieteinnahmen tatsächlich trotz der niedrigen Zinsen stark gewachsen sein. Es ist aber auch möglich, dass aufgebaute Vermögen einfach aufgezehrt werden.
Es ist das alte Problem. Während die Lebenssituation armer Bürger sehr gut erforscht ist, gibt es zum Leben der Vermögenden kaum verlässliche Daten. Die Bundesregierung hat in ihrem jüngsten Armuts- und Reichtumsbericht von 2017 versucht, zumindest etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen und hat Hochvermögende mit mindestens einer Million Euro frei verfügbarem Geldvermögen nach ihrer Tätigkeit befragt. 42 Prozent gaben an, Unternehmer zu sein. Weitere 37 Prozent befanden sich im Ruhestand, wovon zwölf Prozent angaben, Privatiers zu sein und somit hauptsächlich von ihrem Vermögen zu leben. Ein Fünftel der Befragten war abhängig erwerbstätig.
Auch Henning zählt neuerdings wieder zur Gruppe der Unternehmer, zumindest so halb. Nur Privatier sei ihm auf Dauer doch zu langweilig gewesen, sagt er. Deshalb habe er mit drei Partnern kürzlich ein Hotel gekauft. „Neben Privatier bin ich jetzt auch Hotelier.“
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@Herr Sebastian Meier - mein Kodiemmentar adressiert nicht die Leser des Handelsblatt. Er reflektiert die Verdrehung von Fakten mit entweder ideologischer motivierter oder schlicht journalistisch inkompetenter Darstellung. Rentner die Rente erhalten sind sowieso zu 100% Privatiers. Rentenansprüche werden allerdings von ideologisch orientierten Meinungsmachern nicht zum Vermögen gezählt, es sei denn, jemand finanziert seinen Ruhestand in eigener Verantwortung. Dann ist er ein Privatier, und ist Futter für die Vermögenssteuer Neid Debatte. Sogar hier im Handelsblatt - willkommen im Sozialismus! Wo Vermögen nicht verdient oder erarbeitet werden muß, sondern einfach verteilt wird, unabhängig von Leistung, Nützlichkeit, Veranwortung oder Einsatz. Weil es fair ist, wenn es keine Gewinner mehr gibt. Wegen der Gerechtigkeit. Wenn alle Verlierer sind, und es Allen gleich schlecht geht, gibt es auch keinen Neid mehr. Mission accomplished.
Hut ab - mit eigener Leistung, Cleverness und Mut sich Vermögen aufzubauen ist eine tolle Sache.
Wie man das negativ und sozial ungerecht sehen kann ist mir schleierhaft.
Es setzt natürlich Leistungsbereitschaft voraus, und das ist für viele negativ besetzt, denn es zeigt auf, dass es eigentlich jeder für sich so machen könnte, man selbst es aber nicht gemacht hat.
Man zahlt seine Steuern und liegt dem Staat bzw. der Allgemeinheit nicht auf der Tasche und nimmt seine Eigenverantwortung war.
Zur Strafe dann auch noch Vermögenssteuer obendrauf - dann ist die Welt der Sozialisten wieder in Ordnung.
Sich anstrengen ist für diese Leute nicht Sinn des Lebens - Missgunst hoch 2 - weit verbreitet in Deutschland.
Schade eigentlich.
Allen einen schönen Tag und trotzdem viel Erfolg und Zufriedenheit wünscht Peter Michael
Bitte viel viel mehr Privatiers. Diese Leute nehmen anderen keine Arbeitsplätze weg und sind nicht mehr im Hamsterrad des Geldverdienens. Mit viel viel mehr Wissenschaft und Technik könnte es viel viel mehr Privateers geben. Und würde man die schwarze Null schnellstens beerdigen, Geld schöpfen durch die Zentralbank, könnten viel viel mehr Menschen Arbeit finden, gut bezahlte, und Unternehmer könnten dabei ebenfalls gut verdienen. Falls die Unternehmerschaft nicht endlich die schwarze Null zu Grabe trägt, verlieren viele Unternehmer ihre Vermögen und viele Menschen folglich ihre Arbeit. Das System verlangt ständig Investitionen, bitte dies nie vergessen, sonst kollabiert das System, das diesen Wohlstand hervorgebracht hat.
Herr Faust, ich verstehe Ihren Kommentar nicht ganz. Wie Sie habe ich auch Unternehmen
gegruendet, die ich meinen Kindern weitergeben will. Um diese zu kapitalisieren habe ich
gearbeitet und viel Steuern bezahlt. Die Unternehmen haben auch viel Steuern bezahlt.
Jetzt sind sie kapitalisiert, aber ein Unternehmen kann sehr schnell in die roten Zahlen
geraten, und dann ist das Kapital weg und man hat noch persoenliche Haftungen obwohl
die Gesellschaftsform eigentlich eine persoenliche Haftung ausschliesst. Wollen Sie das
Kapital staerker besteuern, obwohl zu seiner Bildung hohe Steuern bezahlt worden und es
schliesslich auf Null reduzieren?
Warum wird überhaupt noch gearbeitet, wenn es doch so einfach ist?
Einfach ein paar Immobilien kaufen und dann Seele baumeln lassen.
Wenn ich das nur früher gewusst hätte ...
Herr Greive weiß das glaube ich auch nicht (so genau) - er arbeitet ja noch als Schreiber.
Ich zitiere: "So stieg die Zahl derer, die ihr Leben hauptsächlich durch Arbeit finanzieren, seit dem Jahr 2000 lediglich um 13 Prozent, während die Zahl derjenigen, die von ihrem Vermögen leben, um 68,5 Prozent zunahm."
Ich weiß das der Autor von Statistik und Mathematik keine Ahnung hat. Was sind 13% von 80 Mio im Vergleich zu 68,5% von 4 Mio ? Ich gehöre übrigens zu den 80 Mio
@Heitmeyer ein bisschen Reading Comprehension können Sie dem Leser hier beim Handelsblatt sicherlich zumuten. Der Artikel sagt doch ganz klar, dass 40% im Rentenalter sind. Für die Debatte sicherlich ist doch gerade diese Information sinnvoll um ganz klar zu differenzieren, sodass bei weitern Überlegungen steuerlicher Szenarien gerade wohl dieser Gruppe der Rentner sicherlich nicht in der selben Schublade landen sollten wie der 40-jährige Aussteiger. Ansonsten macht in Deutschland bald selbstständige Arbeit noch weniger Sinn als heute bereits.
Grundlegend ist die Debatte doch sicherlich sinnvoll. Passives und aktives Einkommen muss vor dem Fiskus einfach deutlich gleichartiger behandelt werden als es heute der Fall ist, ansonsten verlieren wir hier einfach bei Fortsetzung der Entwicklung auf lange Sicht hin gesehen gut bis sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte. Vielleicht ist das aber, auch in Anbetracht der aktuellen Steuereinnahmen in Deutschland, schon durch eine deutliche Reduktion von Besteuerung aktiver Einkommen erreichbar...
Wie meistens wird in Deutschland mit pauschalen Aussagen diskutiert. Wie kann ich behaupten, dass leistungslose Einkommen bei den Privateers in der Mehrzahl wären, wenn davon keine gesicherten Zählen gibt?
Wenn ich jahrzehntelang eine 60 Stundenwoche fahre, und auf Konsum verzichte, um mich dank des erarbeitenden Vermögens zur Ruhe zu setzen hat der Staat kein Recht, mir das Vermögen zu reduzieren.
Dem armen Dachdecker (beispielhaft aufgeführt) könnt man die frühere Rente, die von allen finanziert wird, dem fleißigen Unternehmer, der von seinem hart erarbeiteten Geld ohne Belastung der Allgemeinheit früher in den Ruhestand geht, mißgönnt man das. Welch ein verrücktes Land.
ich stimme diesem Artikel voll und ganz zu. Als Ingenieur habe ich hart mein leben lang mein Geld durch Arbeit erwirtschaftet. 10 Jahre lang habe ich die Schulden meines Vaters (Gbr) bei Übernahme seiner Firma abgezahlt und dann stück für stück aufgebaut. Ich werde noch bis Mitte 60 hoffentlich durchhalten, um das ganze solide meinem Sohn zu übergeben. Es geht nicht hier um Neid, es geht verdammt nochmal um Gerechtigkeit. Arbeit, sei es selbständige oder nicht selbständige wird weit überproportional gegenüber Vermögen besteuert und das ist ungerecht. Und weil das so ist, gehen auch viele ein unverantwortliches Risiko ein. Sicherlich viele scheitern und davon steht hier nichts aber viele hätten auch gar nicht der Versuchung nachgegeben, wenn sie wüssten Sie würden genauso besteuert wie bei Arbeit.
Noch eine Frage zum Artikel: Welches Einkommen haben diese Privatiers denn. Wenn das
auf Hartz 4 - Niveau liegt, dann sind ja eigentlich auch alle Sozialhilfe-Bezieher Privatiers
weil ihr Einkommen nicht aus Arbeit kommt.