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Vertrag besiegelt Spahn sichert Deutschland Covidmedikament Lagevrio von Merck – Erste Lieferung im Dezember

Covidmedikamente gelten neben den Impfstoffen als große Hoffnungen im Kampf gegen die Pandemie. Mehrere Länder sichern sich Lieferungen – nun auch Deutschland.
02.12.2021 - 10:35 Uhr Kommentieren
Erste Lieferungen soll Deutschland noch im Dezember erhalten. Quelle: via REUTERS
Covidpille Lagevrio

Erste Lieferungen soll Deutschland noch im Dezember erhalten.

(Foto: via REUTERS)

Berlin Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Liefervertrag für das Covidmedikament Lagevrio mit dem US-Pharmaunternehmen Merck & Co. abgeschlossen. Wie das Ministerium dem Handelsblatt mitteilte, erhält Deutschland in den kommenden Monaten 80.000 Einheiten des Medikaments mit dem Wirkstoff Molnupiravir. Erste Lieferungen seien für Dezember geplant.

Die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde (Ema) steht zwar noch aus. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) konnte jedoch „aufgrund der vorgelegten Daten eine nationale Erlaubnis aussprechen, damit kann das Produkt schon vor Zulassung zur Verfügung gestellt werden“, sagte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dem Handelsblatt. „Unser Ziel ist es, neben Impfstoffen auch vielversprechende Medikamente gegen Covid-19 frühzeitig für Deutschland zu sichern.“

Auch andere Länder setzen auf Covidmedikamente im Kampf gegen die Pandemie. Die US-Regierung sicherte sich in mehreren Schritten insgesamt 3,1 Millionen Einheiten Lagevrio für 2,2 Milliarden Dollar.

Japan hat 1,6 Millionen Packungen des Medikaments für 1,2 Milliarden Dollar geordert. Darüber hinaus hat noch eine Reihe weiterer Länder Vorabbestellungen getätigt, laut Nachrichtenagentur Reuters unter anderem Großbritannien (480.000), Australien (300.000), Frankreich und Italien (jeweils 50.000).

In den USA wurde erst am Dienstagabend eine Notfallzulassung für Lagevrio beantragt. Der vom US-Konzern Merck & Co und der Biotech-Firma Ridgeback Biotherapeutics entwickelte Wirkstoff wurde vor wenigen Wochen noch als „Lichtblick“ und möglicher Wendepunkt in der Covidtherapie gefeiert. Denn Molnupiravir ist das erste Mittel gegen Covid, das als Tablette eingenommen werden kann, und eröffnet damit theoretisch erstmals die Möglichkeit, viele Patienten außerhalb des Krankenhauses zu behandeln.

Laut geschäftsführendem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) konnte das Mittel „schon vor Zulassung zur Verfügung gestellt werden“. Quelle: dpa
Jens Spahn

Laut geschäftsführendem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) konnte das Mittel „schon vor Zulassung zur Verfügung gestellt werden“.

(Foto: dpa)

Allerdings zeigte sich inzwischen, dass die Wirksamkeit offenbar nicht so hoch ist wie zunächst erwartet. Eine Zwischenanalyse hatte zunächst ergeben, dass Molnupiravir das Risiko für schwere Verläufe und Krankenhauseinweisungen um rund 50 Prozent reduziert.

Doch wenige Tage vor den FDA-Beratungen mussten Merck & Co und Ridgeback einräumen, dass sich nach Auswertung weiterer Patientendaten nur noch eine Wirksamkeit von 30 Prozent für das Mittel errechnet. Das wiederum sorgte für erhebliche Unsicherheit bei den Experten.

Deutlich höher sind die Erwartungen an das Mittel Paxlovid von Pfizer, das sich ebenfalls im Zulassungsverfahren bei der FDA für eine Notfallzulassung befindet. Dieses Mittel hat laut Pfizer in der Zwischenauswertung einer größeren klinischen Studie das Risiko für schwere Krankheitsverläufe um fast 90 Prozent reduziert.

Von dem Mittel haben die USA zehn Millionen Einheiten für 5,3 Milliarden Dollar geordert. Auch Pfizer befindet sich mit zahlreichen weiteren Ländern in Verhandlungen. Größere Mengen gekauft haben neben den USA bereits Australien und Großbritannien.

Mehr: Knappes Votum für die Zulassung des neuen Covidmittels Molnupiravir

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