Auf einen Schlag haben 93 Bundestagsabgeordnete der FDP ihren Job verloren – doch das ist bei weitem nicht die größte Konsequenz.
Nach Angaben der FDP-Fraktion könnten insgesamt etwa 500 bis 600 Beschäftigte vom Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde betroffen sein. Denn jeder Bundestagsabgeordnete hatte bisher etwa drei bis Mitarbeiter, einige mit befristeter Festanstellung, andere mit 400-Euro-Verträgen. Dazu kommen die Zuarbeiter in den Wahlkreisbüros der Politiker im ganzen Land.
Die Bundestagsfraktion selbst hatte bisher 120 feste Angestellte, deren Verträge Ende Oktober auslaufen. Viele hoffen, in anderen Fraktionen wie etwa bei der Union unterzukommen. Einige könnten auch in Ministerien zurückkehren.
Die FDP-Bundespartei steht vor schwierigen finanziellen Zeiten. Im Wahlkampf waren dort etwa 45 Mitarbeiter aktiv, die Stammbelegschaft liegt bei rund 30. Die Parteizentrale, das Thomas-Dehler-Haus in Berlin-Mitte, ist gemietet. Geld bekommt die FDP aus der Parteienfinanzierung für die bei der Wahl erhaltenen Zweitstimmen. Die Altschulden der Bundespartei lagen zuletzt bei etwa 4,9 Millionen Euro. Das Budget für den Bundestagswahlkampf betrug etwa vier Millionen Euro.
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