Weltwirtschaft DIHK hebt Exportprognose für 2021 an

Vor allem die anziehende Wirtschaft in China und den USA hebt die Stimmung bei den deutschen Exporteuren.
Berlin Deutsche Firmen dürften 2021 acht Prozent mehr exportieren. Das hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin mitgeteilt. Bislang lag die Prognose bei sechs Prozent. Wegen der Coronavirus-Krise waren die deutschen Ausfuhren 2020 um mehr als neun Prozent eingebrochen.
Das erwartete Plus für 2021 würde deutlich über den Werten aus normalen Zeiten liegen. Allerdings ist der DIHK vorsichtiger als die Bundesregierung. Diese geht für 2021 von einem Exportwachstum von 9,2 Prozent aus und rechnet dann 2022 mit einer Steigerung um 4,5 Prozent.
Der DIHK veröffentlichte am Dienstag eine Umfrage von Unternehmen mit Auslandsaktivitäten, für die Antworten von 4500 Firmen ausgewertet wurden. Vor allem in China und Nordamerika laufen die Geschäfte demnach wieder rund, weniger zuversichtlich sind die Konzerne für Engagements in Osteuropa und Südamerika. China hatte bereits 2020 wieder das Vorkrisenniveau erreicht und gewinnt im Welthandel momentan Marktanteile hinzu. Die USA gehören zu den Ländern, die am schnellsten beim Impfen vorankommen und zudem ein massives Konjunkturpaket geschnürt haben.
Deutlich positiveres Bild als im Herbst
45 Prozent der Firmen bezeichneten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, nur 14 Prozent als schlecht - ein deutlich positiveres Bild als bei der vergangenen Umfrage im Herbst. Im Schnitt sind die Firmen damit in etwa so optimistisch wie vor Beginn der Pandemie. Besonders zuversichtlich ist die Industrie. Insgesamt rechnen 52 Prozent der Firmen in den kommenden zwölf Monaten mit besseren Geschäften, nur acht Prozent mit einer Verschlechterung.
Allerdings gibt es in der Pandemie weiterhin Probleme mit Lieferketten und der Logistik. Dies melden 40 Prozent der im Ausland aktiven Firmen - das sind neun Prozentpunkte mehr als im Herbst. „In den letzten Monaten haben Produktionsausfälle sowie Probleme in der Seefracht und ein Mangel an Containern zu Störungen im Welthandel geführt. Das hat Transportkosten erhöht und Lieferzeiten verlängert. In der Folge wollen 71 Prozent der Unternehmen mit Lieferschwierigkeiten ihre Lieferketten umstellen.“ 44 Prozent suchen demnach neue oder zusätzliche Lieferanten für ihre Produkte. 27 Prozent erhöhen die Lagerhaltung.
Trotz der Erholung von der Krise, die auch auf massive Hilfen von Regierungen und Notenbanken zurückgeht, macht der DIHK noch keinen selbsttragenden Aufschwung aus. Vor allem private Investitionen fehlten noch zu oft. „Ausgehend von dem äußerst geringen Investitionsengagement im vergangenen Jahr, plant jedes zweite Unternehmen keine Veränderungen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und den Einschränkungen der Geschäftstätigkeiten müssen Investitionen teilweise weiterhin verschoben oder gestrichen werden.“
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.