100 Tage im New Yorker Amt Bürgermeister De Blasios holpriger Start

Nach 100 Tagen im Amt fällt die Bilanz für New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio durchwachsen aus.
New York Irgendwann muss Bill de Blasio gedacht haben, er könne es niemandem recht machen. Nachdem der neue New Yorker Bürgermeister eine Pizza mit Messer und Gabel gegessen hatte, brach ein Sturm der Entrüstung los: Wer seine Pizza nicht mit der Hand esse, sei dem Volke entrückt, zeterten Kritiker. So bizarr die Kritik auch sein mag, De Blasio musste sich nach seinem glanzvollen Wahlsieg doch einige Vorwürfe anhören. Kritiker sprechen gar von einem Fehlstart.
Den hatte er auch schon im Wahlkampf gehabt. Der Demokrat lag ganz hinten - bis er seine Familie präsentierte. Seine schwarze Frau Chirlane, Tochter Chiara und Sohn Dante. Und dessen Afrofrisur, die wie eine dunkle Pusteblume oder ein Heiligenschein den Kopf des Teenagers umrahmt. De Blasios Familie ist ein Symbol für das vielfältige, multikulturelle New York. Anfangs ohne Chancen, gewann diese Familie die Wahl mit 73,3 Prozent.
De Blasio ist für US-Verhältnisse außergewöhnlich links. In seiner Jugend fuhr er nach Nicaragua und in die Sowjetunion und ließ sich gar als „Genosse“ anreden. Am Wahlabend beschwor er eine starke Regierung, auf dem Rednerpult stand rot „Fortschritt“. Das politische Ziehkind der Clintons versprach eine Reichensteuer, bezahlbaren Wohnraum und bessere Schulen. Die De Blasio durchaus gewogene „New York Times“ sprach von einem „scharfen Linksrutsch“.
Doch der Start begann mit zwei Dämpfern. Zum einen gestand De Blasios Tochter, sorgfältig vom Team des Vaters inszeniert, lange Drogen genommen zu haben. Zum anderen fegte gleich am Jahresanfang ein Schneesturm über New York hinweg. Das Notfallmanagement sei miserabel, hieß es. Und die „New York Post“, erklärter Gegner des Bürgermeisters, machte prompt den nur Stunden zuvor vereidigten Linksaußen verantwortlich.
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