Premium Afghanistan Welche Interessen China nun im Umgang mit den Taliban verfolgt

Chinas Außenminister Wang Yi empfing Ende Juli den afghanischen Taliban-Führer Mullah Abdul Ghani Baradar in Tianjin.
Düsseldorf Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat China den USA einen Dialog angeboten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Zwar kritisierte Außenminister Wang Yi in einem Telefonat mit seinem US-Amtskollegen Antony Blinken erneut den „überhasteten“ Abzug der US-Streitkräfte. Er betonte jedoch auch, dass Afghanistan kein Zufluchtsort und Nährboden für Terrorismus werden dürfe.
Das zeigt, in welche Zwickmühle die Entwicklung im Nachbarland Afghanistan die Chinesen bringt. Einerseits verhehlen die staatlichen Medien nicht ihre Schadenfreude über das Scheitern des großen geopolitischen Konkurrenten USA. Andererseits sorgt sich China, dass der Erfolg der afghanischen Taliban andere islamistische Terrorgruppen beflügelt.
„Afghanistan ist eines der wenigen Themen, bei dem die Interessen Chinas und die der USA und Europa relativ gut übereinstimmen“, sagt Außenpolitikexperte Andrew Small vom Thinktank European Council on Foreign Relations (ECFR). Peking sei an einer stabilen politischen Lösung interessiert und habe zu verschiedenen Zeitpunkten eine hilfreiche Rolle bei den Versöhnungsgesprächen gespielt.
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