Der Täter könnte laut Wladimir Markin, dem Sprecher der Ermittlungsbehörde, das Ziel gehabt haben, die Lage in Russland zu destabilisieren. Der 55 Jahre alte Nemzow galt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Opposition. In erster Linie gehen die Ermittler daher von einem politischen Auftragsmord an dem Gegner von Kremlchef Wladimir Putin aus. Mehrere Zeugen seien befragt worden, darunter Nemzows ukrainische Begleiterin zur Tatzeit. Sie war unverletzt geblieben.
Nemzow galt als glühender Unterstützer der prowestlichen Führung in Kiew. Demnach halten es die Fahnder für möglich, dass außer Kontrolle geratene Kräfte in der Ukraine, die Russland schaden wollten, für den Auftragsmord verantwortlich seien.
Nemzow soll Drohungen erhalten haben, weil er sich nach dem Terroranschlag auf das Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“ mit den Zeichnern solidarisch gezeigt hatte.
Markin sagte, dass nicht zuletzt die geschäftlichen Kontakte des früheren Vize-Regierungschefs und Energieministers Nemzows untersucht würden.
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