Alma Zadić Was die erste österreichische Ministerin mit Migrationshintergrund erreichen will

Die ehemalige Anwältin wird am Dienstag als Justizministerin vereidigt.
Wien Sendungsbewusst präsentierte sich Alma Zadić am Samstag auf dem Bundeskongress der Grünen in Salzburg. „Es wird einen Unterschied machen, dass es eine Ministerin geben wird, die nicht in Österreich geboren ist“, kündigte die 35-Jährige an.
Die künftige Justizministerin der schwarz-grünen Koalition kam als Flüchtlingskind nach Österreich. Ihre Eltern flohen 1994 vor dem Krieg in Bosnien-Herzegowina in die Alpenrepublik. Später studierte Zadić Jura und promovierte.
Die ehemalige Anwältin der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer wird am Dienstag als Justizministerin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen vereidigt. Sie wird die erste im Ausland geborene Ministerin Österreichs sein.
Auf dem Grünen-Bundeskongress präsentierte sich Zadić entschlossen. „Wir werden für alle Menschen kämpfen, und dafür steigen wir in diesen Ring“, sagte die von der linken Liste Pilz zu den Grünen gewechselte Politikerin.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Für ihre Partei ist sie eine Hoffnungsträgerin. Sie will die Belange von Migranten mehr in der Politik berücksichtigen. Die Unterstützung in der Ökopartei ist groß. Mit ihren anderen drei grünen Ministerkollegen wurde Zadić mit 99 Prozent von den Delegierten gewählt.
Noch vor ihrem Amtsantritt als Justizministerin ist Zadić allerdings bereits zur Zielscheibe der Rechten geworden. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker fordert von Bundespräsident Van der Bellen, sie als neue Justizministerin abzulehnen. Zadić hatte auf Twitter Fotos eines Burschenschaftlers geteilt, der den Hitlergruß gezeigt haben soll.
Im November wurde sie dafür erstinstanzlich wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 700 Euro verurteilt. Sie legte Berufung dagegen ein.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.