Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) löst im Sommer den bisherigen Euro-Rettungsfonds (EFSF) ab und soll dauerhaft einsatzbereit sein, um angeschlagene Euro-Länder zu unterstützen. Der für den ESM notwendige Vertrag ist ausgehandelt und kann auf dem Gipfel bestätigt werden.
Der neue ESM kann mehr Geld als der bisherige Rettungsfonds vergeben. Die Euro-Länder geben Garantien über 620 Milliarden Euro und zahlen 80 Milliarden Euro direkt ein. Von der Gesamtsumme kann der ESM wegen nötiger Sicherheitsrücklagen 500 Milliarden Euro einsetzen. Durch den Kapitalstock soll der Fonds gegenüber Zweifeln von Investoren und Ratingagenturen robuster werden als sein Vorgänger.
Wie auch beim EFSF den größten Anteil. Deutschland muss 22 Milliarden Euro überweisen und übernimmt Garantien über rund 167 Milliarden Euro. Die Direkteinlage soll in fünf Raten gezahlt werden. Bisher ist für das Jahr 2012 eine Rate vorgesehen, die Bundesregierung schlägt aber vor, dass die Euro-Länder bis Jahresende zwei Tranchen überweisen, um den Fonds schneller zu kräftigen.
Das wird bereits diskutiert, obwohl der ESM-Fonds noch nicht im Einsatz ist. Der Internationale Währungsfonds (IWF), die EU-Kommission und auch Italien fordern, die verfügbaren Mittel auf 750 Milliarden Euro oder sogar eine Billion Euro aufzustocken. Bislang sperrt sich Deutschland dagegen.
Eine Forderung besonders von Deutschland. Mit dem Vertrag verpflichten sich die Unterzeichnerländer, striktere Regeln für Haushaltsdisziplin zu befolgen als in den EU-Verträgen vereinbart. Die Grenze für das strukturelle Defizit des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird zum Beispiel auf nur 0,5 Prozent festgelegt, anstatt auf 1,0 Prozent wie im EU-Recht. Zudem sollen die Unterzeichner wie Deutschland eine verpflichtende Schuldenbremse in ihrem nationalen Recht verankern.
Es werden automatisch Defizitverfahren ausgelöst, die nur durch ausdrückliches Mehrheitsvotum der Unterzeichnerstaaten gestoppt werden können. Verankert ein Land die Schuldenbremse nicht im nationalen Recht, droht ihm eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof und in der Folge eine Geldbuße von bis zu 0,1 Prozent seines BIP. Das Geld soll in den ESM fließen.
Ja. Sind beide Verträge in Kraft, sollen nur noch Euro-Länder Hilfszahlungen aus dem ESM erhalten, die auch den Fiskalpakt unterschrieben haben und befolgen. Auch das ist eine Forderung der Bundesregierung.
Kern der Unterzeichner-Länder sind die 17 Euro-Staaten. Großbritannien beteiligt sich nicht, deswegen wird die Vereinbarung als zwischenstaatlicher Vertrag geschlossen, anstatt die EU-Verträge zu ändern. Die anderen EU-Länder nahmen an den Beratungen zu dem Pakt teil. Es muss sich noch zeigen, ob sie alle unterzeichnen.
Nein. Eine politische Einigung ist für den Gipfel geplant, aber letzte Punkte müssen von den Staats- und Regierungschefs noch geklärt werden. Polen will etwa in Zukunft immer bei den Euro-Gipfeln dabei sein. Bislang heißt es im Vertragsentwurf, die Nicht-Euro-Länder sollten mindestens an einem der Eurozonen-Treffen teilnehmen dürfen. Polens Ministerpräsident Donald Tusk bekräftigte am Montag, dass er den Pakt in seiner gegenwärtigen Fassung nicht akzeptiere, da „er die Gemeinschaftsmethode in der EU gefährdet“.
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Ja lieber MaWo, Staatsverschuldung.de ist mir soweit bekannt.
Ich meine original Videomaterial, Nachrichten, Interviews, Talk Shows. Mir ist da noch so einiges im Gedächtnis was bei Euroeinführung behauptet wurde. Dieses alles als Video der Wirklichkeit gegenüberstellen.
Das gesprochene Wort ist wesentlich wirksamer als geschriebene wir es auf den Websites zitiert wird.
Ich befürchte aber, daß urheberrechtliche Hindernisse dieses unmöglich machen.
Die Politiker und die ihnen nahe stehenden Medien werden kein Interesse daran haben die alten Aussagen zur Euroeinführung oder Rettung der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Denn deren offensichtlicher Widerspruch zur Wirklichkeit ist zu groß.
Es wäre aber ein interessantes Projekt für z.B. YouTube.
@ BetzeBernhard,
direkt die erste Seite ist höchst informativ:
http://www.staatsverschuldung.de
und für diesen HB-Blog (Ausland; Europa).
Alles Fakten, ohne Emotionen und ohne lancierte Berichte.
Gibt es die gesammelten Poltikersprüche der letzten 2 Jahre zur Euro-"Rettung" und vor 15 Jahren zur Euroeinführung irgendwo im Netz?
Eine schöne Zusammenstellung, der Euro wird mindestens so stark wie die DM. Die EZB ist unabhängig wie die Bundesbank. Deutschland muß mit Bürgschaften einfach die Märkte beruhigen, damit sich Griechenland wieder auf dem Kapitalmarkt Geld leihen kann usw..
Das wäre doch mal ein MEGAUPLOAD bei YouTube wert.
Oder ist dieses ganze Material urheberrechtlich geschützt und wird aus guten Grund unter Verschluß gehalten?
In den Archiven der GEZ finanzierten öffentlichen rechtlichen Medien wird da noch so einiges Schlummern.
Allein der gesammelte Schäuble der letzten 24 Monate wäre es wert veröffentlicht zu werden.
Alles ins Netz stellen!
Und weil es so schön passt: "Der weißrussische Diktator Lukaschenko wirft die Notenpresse an, um die Wahlversprechen zu finanzieren. Die Folge: Die Inflation steigt schwindelerregend auf 109 Prozent." (Quelle: Welt vom 30.01.2012)
Aber uns kann das natürlich nicht passieren, weil wir ganz doll die Augen zumachen - dann sieht uns die Inflation nämlich nicht!
Und zur Abrundung: Preissteigerungen der Importpreise in 2011 in Deutschland +8 Prozent!
Verschuldungsabbau ade:
http://hartgeld.com/filesadmin/images/cartoons/AN-schuldenrueckzahlung-de.jpg
@ Stubi,
"für den 31.12.2010 nennt die Europäische Union folgende Zahlen" (dann folgt die Ausflistung aller EU Länder).
Quelle der Zahlen: www.staatsverschuldung.de(/ausland/europa).
Die Angaben wurden gerundet (Belgien 96,8% = 97%). Länder unterhalb des vereinbarten Kriteriums von Maastrich = max. 60% vom BIP, z.B. Finnland mit 48% wurden hier nicht aufgeführt.
Deren Politiker haben ihre Befähigung bewiesen diese Vereinbarungen auch einzuhalten.
Mit geht es auch nicht um ± 10%, wobei natürlich jede Angabe angezweifelt werden kann. Hier muss eben der Einzelne selber die Kompatibilität prüfen. Das "Selberdenken" habe ich denmeisten Lesern des Handelsblattes immer unterstellt.
ja, genau so wird ein Schuh daraus. Lasst uns die deutsche Gründlichkeit beweisen indem wir schneller und effektiver mehr Schulden machen als alle anderen zusammen. Yes, we can do!
Mich wundert es schon das die Leute hier in Deutschland immer noch so ruhig sind. Deutschland verschuldet sich immer mehr und das auch für die Kredite anderer Länder und obwohl es eigentlich den Leuten schon an den eigenen Geldbeutel geht - die Steuergelder die für die Rettung anderer Länder drauf gehen, fehlen dann bei der Bildung und anderen wichtigen nationalen Sachen - passiert hier nichts! Wo sind diese Montagsdemos oder ein Generalstreik als Zeichen der Mißbilligung gegen CDU, FDP und SPD?
Freut euch auf die Eurokratie und den Staatssozialismus.
Geniest noch einmal den letzten Frühling.
Danach wird in der Geldbörse nichts mehr drin sein, da die Steuern, erneuerbare Energiekosten, PIGS, usw. alles auffressen wird.
Viel Spaß in Europa - der Eurokratie-Union!
oder Europa des Friedens und der Freiheit *lol*
An Margrit117888 - Fall endlich UNSERE Steuern in der BRD bleiben und nicht in der EU versenkt werden, bin ich gern Nazi.