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Anschlag in Barcelona Der Terror ist zurück in Spanien

Das Attentat auf Barcelonas berühmter Flaniermeile Las Ramblas trifft Spanien ins Mark. Ein Land, das die eigene Terrorvergangenheit gerade erst abgeschlossen glaubte. Ein Kommentar.
18.08.2017 - 06:20 Uhr 10 Kommentare

Weiteres Attentat in Cambrills geplant: So wurde die zweite Tat verhindert

Madrid Der Terroranschlag von Barcelona war ganz offensichtlich von langer Hand geplant. Die Las Ramblas ist die meistbesuchte Flaniermeile der Stadt. Sie ist gesäumt von Cafés, Blumen- sowie Souvenirläden und zu jeder Zeit voller Leute – Spanier ebenso wie Touristen. August ist Hauptreisezeit und Barcelona ist eines der beliebtesten Touristenziele in Spanien. In der spanischen Küstenstadt Cambrils konnte die Polizei in der Nacht ein ähnliches Attentat gerade noch verhindern.

Damit ist klar, dass die Terroristen die größtmögliche Zahl an Opfern erreichen wollten. Sie rasten mit einem Lieferwagen in die Menge und hinterließen eine blutige Spur: Nach bisherigen Erkenntnissen sind 13 Menschen gestorben und weitere 100 verletzt, davon mehrere schwer.

Das Muster ist aus anderen Städten wie Nizza oder Berlin bekannt und es zeigt, dass das Risiko von Anschlägen sich schlicht nicht vermeiden lässt. Die Polizei kann zwar Personen verhaften, die Waffen oder Material zum Bombenbau besitzen – aber nicht alle, die einen Lieferwagen mieten.

Spanien hat seit den Bombenanschlägen 2004 auf Vorort-Züge in Madrid das Netz zur Terrorabwehr noch enger gestrickt. Damals kamen 191 Menschen ums Leben. Und schon davor hatten sich die Behörden gegen inländische Terrororganisationen wie die ETA gerüstet. Wenn es ein Land gibt, das seine Terrorabwehr in der Vergangenheit verstärkt hat, dann ist es Spanien.

Während Paris, Brüssel, Berlin und London wegen Anschlägen in die Schlagzeilen gerieten, vermeldete Madrid Verhaftungen. Kaum ein anderes EU-Land hat in den vergangenen Jahren mehr Terrorverdächtige festgenommen als Spanien. Vor einigen Monaten hat sich zudem die ETA entwaffnet und es schien, als sei Spanien eine der wenigen vermeintlich sicheren Orte.

Das sahen auch die Touristen so: Aus Angst vor Terrorattentaten in Frankreich, der Türkei und Nordafrika sind sie in Scharen auf Spanien ausgewichen und haben in den vergangenen zwei Jahren dort sämtliche Besucher-Rekorde gesprengt. Doch jetzt ist der Terror zurück.

Für das Land ist das ein Schock, das spanische Fernsehen zeigt schwarzen Trauerflor auf dem Bildschirm. Barcelona ist eine Stadt, die für ihre Weltoffenheit bekannt und bei Touristen extrem beliebt ist. Die Wahl dieses Ziels zeigt, dass der Anschlag nicht nur Spanien, sondern der gesamten westlichen Welt galt.

Eine Region im Schockzustand
Cambrils
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Wenige Stunden nach einem Terroranschlag in Barcelona mit 13 Toten hat die katalanische Polizei fünf mutmaßliche Terroristen getötet und offenbar einen weiteren Anschlag vereitelt.

(Foto: Reuters)
Küstenort
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Die Polizei hatte nach eigener Aussage am frühen Freitagmorgen auf eine Terrorattacke in dem etwa 100 Kilometer südlich von Barcelona liegenden Küstenort Cambrils reagiert.

(Foto: AFP)
Gleiches Muster
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Zwischen beiden Taten gäbe es einen Zusammenhang, sie seien dem gleichen Muster gefolgt, sagte der katalanische Innenminister Joaquim Forn dem Radiosender RAC1.

(Foto: Reuters)
Erschossen
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Die fünf getöteten mutmaßlichen Attentäter in Cambrils trugen Bombengürtel, wie die Polizei mitteilte. Diese seien kontrolliert gesprengt worden. Berichten zufolge überfuhren die mutmaßlichen Terroristen mehrere Zivilisten mit einem Auto, bevor sie von der Polizei gestellt und erschossen wurden.

(Foto: Reuters)
Tag danach
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Am Donnerstagnachmittag waren bei einer Terrorattacke mit einem Transporter auf der Promenade Las Ramblas im Zentrum Barcelonas 13 Menschen getötet und hundert weitere verletzt worden.

(Foto: dpa)
Tote und Verletzte
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Mehrere Menschen wurden bei dem Anschlag getötet. Zudem wurden zahlreiche weitere verletzt. Die Polizei bestätigte, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt habe.

(Foto: AP)
Anschlag mit Lieferwagen
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Ein weißer Lieferwagen war von der Straße entlang der Flaniermeile Las Ramblas im Zentrum Barcelonas auf den Bürgersteig gefahren und hatte dort Passanten erfasst.

(Foto: AFP)

Barcelona versucht wie schon zuvor etwa Paris, Stärke zu demonstrieren: Die Stadt plant für den heutigen Freitag eine Schweigeminute und einen Aufmarsch von Politik und Bewohnern, um zu zeigen, dass sich die Stadt von den Terroristen nicht unterkriegen lässt. Der spanische Premierminister Mariano Rajoy erklärte nach Mitternacht in Barcelona, Spanien kenne den Terrorismus aus seiner Geschichte und wisse, dass man die Terroristen am Ende besiegt. Wir wünschen uns alle, dass er Recht behält.

Das Risiko lässt sich nicht vermeiden, damit müssen wir uns abfinden. Aber jeder Einzelne kann Widerstand leisten – weiter in Cafés, zu Konzerten und auf Flaniermeilen gehen, und damit die eigenen Werte verteidigen.

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10 Kommentare zu "Anschlag in Barcelona: Der Terror ist zurück in Spanien"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Liebe Nutzer,

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    Die Redaktion.

  • @ Herr Malte Wackerow18.08.2017, 08:57 Uhr

    Als Merkels Massenmigartion begann, habe ich folgende Aussage getroffen:

    Eine Regierung, die sich weigert die Grenzen des Staates zu schützen, wird sich auch konsequent weigern, private Grundstücksgrenzen zu schützen. Imgrunde handelt es sich um eine Bankrotterklärung des Staatswesens, wenn elementare Kernfunktionen nicht mehr dargestellt werden. Und die Bürger werden sich irgendwann in der Zukunft überlegen müssen, wie sie auf die gestiegene Kriminalität reagieren. Vereinzelt sind doch schon Bürgerwehren aufgestellt worden. Und das aus dem Grund, weil man dem Staat nicht mehr traut.

  • @Mackerov: Selbstverständlich wäre bei einer Lockerung unserer Waffengesetze eine eingehende Personenüberprüfung bei allfälligem Tragerecht mehr als nur begrüssenswert. Ich will persönlich übrigens keinen Föhn durch die Gegend schleppen. ist mir zu schwer. Jedoch hätte ich beispielsweise nichts dagegen wenn Angehörige der Feuerwehr oder studierte Personen wie Ärzte etc. zivil einen Föhn trügen.

  • Mein Mitgefühl gilt zunächst den Opfern des Anschlags, der von ISLAMISTEN ausgeführt wurde, und ihren Angehörigen,
    Dieser Anschlag in Barcelona hätte auch in Berlin oder jeder anderen deutschen Stadt geschehen können und deshalb ist die Frage berechtigt :
    Gehört der Islam zu Deutschland, zu Europa ?
    Frau Dr. Angela Merkel behauptet jedenfalls, dass der Islam zu Deutschland gehört !! und hat gegen weitere Einwanderung aus diesem Kulturkreis nichts einzuwenden.
    Zum Problem ein Ausschnitt aus dem Parteiprogramm der – lt. Mainstream - angeblich „populistischen“ AFD :

    7.6.1 Der Islam gehört nicht zu Deutschland

    Der Islam gehört nicht zu Deutschland. In seiner Ausbreitung
    und in der Präsenz einer ständig wachsenden Zahl von
    Muslimen sieht die AfD eine große Gefahr für unseren Staat,
    unsere Gesellschaft und unsere Werteordnung. Ein Islam,
    der unsere Rechtsordnung nicht respektiert oder sogar
    bekämpft und einen Herrschaftsanspruch als alleingültige
    Religion erhebt, ist mit unserer Rechtsordnung und Kultur
    unvereinbar. Viele Muslime leben rechtstreu sowie integriert
    und sind akzeptierte und geschätzte Mitglieder unserer
    Gesellschaft. Die AfD verlangt jedoch zu verhindern, dass
    sich islamische Parallelgesellschaften mit Scharia-Richtern
    bilden und zunehmend abschotten. Sie will verhindern, dass
    sich Muslime bis zum gewaltbereiten Salafismus und Terror
    religiös radikalisieren.
    7.6.2 Kritik am Islam muss erlaubt sein
    Religionskritik, auch Kritik am Islam, ist im Rahmen der
    allgemeinen Gesetze rechtmäßig als Teil des Grundrechts
    der freien Meinungsäußerung. Religiöse Satire und Karikaturen
    sind ebenfalls von der Meinungs- und Kunstfreiheit
    geschützt. Die AfD wendet sich gegen eine Diffamierung von
    Islamkritik als „Islamophobie“ oder „Rassismus“.

    Aber der Wähler wird bei der BT-Wahl natürlich Frau Dr. Angela Merkel ein Mandat für weitere 4 Jahre der Islamisierung Deutschlands erteilen und – weiterhin - mit einer virtuellen Wirklichkeit die reale Wirklichkeit verdrängen.

  • "Das Muster ist aus anderen Städten wie Nizza oder Berlin bekannt und es zeigt, dass das Risiko von Anschlägen sich schlicht nicht vermeiden lässt"

    Und weil es sich ohnehin nicht vermeiden läßt, werden munter weiter Zehntausende potentiell Terrorismus-Anfällige ins Land gelassen - ohne gültigen Identitätsnachweis und ohne Limit.

  • Die Westeuropäer haben sich bei den vergangenen Wahlen mit grosser Mehrheit zugunsten von Masseneinwanderung mit den vorhersehbaren Folgen entschieden.

    Offensichtlich ist der Mensch für ein Leben in Frieden und Wohlstand nicht geeignet.

  • @Crameri:

    Vielen Dank für Ihr dummes Kommentar.. es ist unglaublich wie naiv Sie sind.

    Allein in den USA - die das so liberale Waffengesetz haben, wie Sie es sich wünschen - kommen jährlich 15.000 Menschen durch Schusswaffen ums Leben - davon 3.500 Kinder und Jugendliche.

    Aber klar: Jeder Arische sollte eine Waffe bekommen, damit er die urdeutsche Bevölkerung vor den bösen Anderen beschützen kann. Am besten hat man das Maschinengewehr beim Brötchen holen und Einkaufen umgeschnallt.

    Da weiß ich bereits jetzt, wovor ich mehr Angst haben würde.

  • "Die aktuellen Ereignisse, lassen darauf schließen, dass das alles nichts mit Nichts zu tun hat. Derzeit haben wir aber noch keine zweifelsfreien Belege dafür. Wir werden Nichts weiterhin prüfen. Bis dahin verbietet sich jegliche Spekulation."
    Zentralrat der Nichtstuer

  • Das passiert, wenn man irgendwelche Leute ohne Pass aus Nordafrika einreisen lässt. Berlin, Ansbach, Paris, Brüssel, Barcelona. ... Und die EU schaut zu und bietet mit Frontex einen kostenlosen Shuttle Service mit Vollverpflegung aus Lybien an. Eine tolle Welt der Gutmenschen.

  • Zum guten Glück haben wir in den meisten Ländern von Europa so ein strenges Waffengesetz, sonst wäre der Van sicherlich höchstens halb so weit gekommen und es hätte weit weniger Tote und Verletzte gegeben...

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