Militärisch dürfte das der Fall sein, wenn Nordkorea das Nachbarland mit Waffengewalt provozieren sollte. Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye hat die Streitkräfte angewiesen, „ohne Rücksicht auf politische Erwägungen“ auf Provokationen des Nordens prompt und strikt zu reagieren. Sie wolle sich dabei ganz auf das Urteilsvermögen des Militärs verlassen.
Als Spannungsgebiet gilt etwa die umstrittene Seegrenze im Gelben Meer, wo es schon in den vergangenen Jahren zu Gefechten zwischen Kriegsbooten beider Länder gekommen ist. Auch an der schwer bewachten Landesgrenze kam es seit dem Ende des Korea-Kriegs (1950-53) immer wieder zu Zwischenfällen. Als denkbare Auslöser einer militärischen Konfrontation gelten das Eindringen nordkoreanischer Marineschiffe in die von Südkorea beanspruchten Gewässer oder etwa der Aufmarsch nordkoreanischer Soldaten in der sogenannten gemeinsamen Sicherheitszone im Waffenstillstandsort Panmunjom an der Grenze.
Das ist schwer zu sagen. Das Land hat bereits den „Kriegszustand“ im Verhältnis zu Südkorea ausgerufen. Ein Angriffsbefehl blieb bisher aus. Das Regime erklärte angesichts laufender südkoreanisch-amerikanischer Militärübungen, man werde im Falle einer Provokation sofort zurückschlagen. Die Raketeneinheiten seien in ständiger Bereitschaftsstellung. Als Ziele wurden das US-Festland, amerikanische Militärstützpunkte in Hawaii und Guam sowie in Südkorea genannt. Auch drohte Nordkorea mit einem atomaren Präventivschlag.
Die größte Sorge ist, dass ein lokal begrenzter militärischer Zwischenfall sehr schnell zu einem Krieg in der Region eskalieren könnte. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist heute höher als noch vor einigen Jahren. So warnt etwa die Konfliktforschungsorganisation International Crisis Group: „Nordkorea hat zuletzt eine Reihe von Schritten unternommen, die das Risiko von Fehleinschätzungen, unbeabsichtigter Eskalation und eines tödlichen Konflikts erhöhen.“
Nordkorea verfügt nach Ansicht von Experten nicht über die technischen Mittel, das US-Festland mit Langstreckenraketen anzugreifen. Doch ein Angriff mit Mittelstreckenraketen etwa auf die US-Truppen in Südkorea oder Militärstützpunkte in Japan läge durchaus im Bereich des Möglichen. Ferner kann das Land mit seinen Raketen Ziele in ganz Südkorea erreichen. Als besonders gefährdet gilt dabei die Millionenmetropole Seoul, die nur etwa 50 Kilometer von der Grenze entfernt und damit in Reichweite Tausender von nordkoreanischen Artilleriegeschützen liegt.
Er wird zunehmend kleiner. Trotz der historischen Freundschaft sehen Experten eine spürbare Entfremdung. China ist frustriert, dass Nordkorea seine politische und wirtschaftliche Schützenhilfe nicht zu schätzen weiß. Es herrscht Verärgerung über den neuerlichen Atomtest, den Nordkorea trotz massiver chinesischer Intervention vorgenommen hat. Anders als Kim Jong Un hatte der frühere Militärmachthaber Kim Jong Il zumindest noch Respekt gegenüber China gezeigt. Peking empfindet den jungen Führer als schwierig, hat ihn bisher auch nicht zu einem Besuch eingeladen.
Indem China die UN-Resolutionen mit Sanktionen gegen Nordkorea unterstützt hat, verstärkt Peking den Druck auf Pjöngjang. Trotzdem ist eine grundsätzliche Kehrtwende in Chinas Nordkoreapolitik noch nicht erkennbar. Der große Nachbar leistet weiter wirtschaftliche Unterstützung für das verarmte Land und will es von notwendigen Reformen überzeugen.
China fürchtet, dass ein Zusammenbruch Nordkoreas zu einer Destabilisierung der Lage auf der koreanischen Halbinsel führen könnte – oder gar zu einem Krieg. Die Konsequenz wären große Flüchtlingsströme. Außerdem gibt es Sorgen um die Atomanlagen. Für China dient Nordkorea auch als eine Art strategischer Puffer, weil bei einer Wiedervereinigung oder Übernahme Nordkoreas durch den Süden amerikanische Truppen an Chinas Nordgrenze stehen könnten.
Seine Truppenpräsenz an der Grenze mit Nordkorea hat Russland bereits demonstrativ verstärkt. Eine militärische Lösung des Konflikts lehnt Moskau aber ab. Vielmehr will das Riesenreich die Verhandlungen der Sechser-Gruppe (Nord- und Südkorea, China, Japan, Russland und die USA) wieder anschieben und das Problem diplomatisch lösen. Moskau fordert von Pjöngjang die Beendigung des Atomprogramms und die Rückkehr in den Atomwaffensperrvertrag. „Der Atomstatus Nordkoreas ist für uns unannehmbar“, betont Kremlchef Wladimir Putin.
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Himmel - wie kann jemand so bekloppt sein und im kommunistischen Nachbarland ne Fabrik bauen?
Die wird verstaatlicht - es wird weiter produziert und verkauft. Die Devisen fließen weiter und gut.
Die Firmeninhaber werden von Südkorea Schadenersatz erhalten, den zahlt dann das IWF von den Zinsen, die sie von Griechenland und Zypern bekommen. Diese Zinsen wiederun zahlen die europäischen Steuerzahler. Die Welt dreht sich fleißig weiter :-)
Hier hilft aus dem Bauch heraus wohl nur noch ein so gewaltiger atomarer Erstschlag der Amerikaner, das endlich Schicht im Schacht ist. Die Kehrseite wäre: Millionen unschuldige Nordkoreaner würden mitbezahlen.
@pro-d / @hermann.12
hmm, von was wollen die Amis nur ablenken???
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Hallo Mitforisten!
Nicht ohne tieferes Nachdenken auf "pro-d" einschlagen, denn eine Ablenkung vom eigentlichen Ort des Geschehens ist durchaus möglich - ja, sogar nahe liegend, wenn auch nicht sicher, da Nordkorea selbst zu Ostblock-Zeiten ein weitgehend selbständiger Staat war.
Doch merke: Mit Fernost-Geschachert lässt sich bestens von den zukünftigen Ereignissen im Nahost ablenken. Dort wird wohl demnächst schon die eigentliche (Kriegs-)Musik gespielt werden
Vielleicht ist die wirtschaftliche Lage schon so verzweifelt, dass sie alles versuchen, um Geld herauszudrücken. In der Vergangenheit hat es ja geklappt, da die USA ja häufiger in Sachen Krieg unterwegs war. Das hält sich jetzt in Grenzen, wenn man die Kriegsgelüste von Israel stoppt. Doch die Stars and Stripes stecken noch wirtschaftlich fest im Sumpf und können sich nicht noch mehr Stess leisten, also halten sie sich zurück und lassen die paubäckigen Nordkoreaner den Mund aufreissen. Fragt sich nur wie lange. Ferner gibt's Probleme mit der veralteten Militärmaschinerie und deren Einsatzfähigkeit.
F-15 und F-16 sind alt und daher so reparaturanfällig, dass für die Einsatzfähigkeit irrwitzige Summen aufgebracht werden müssen. Dei F-22 und F-35 sind wohl in Teilbereichen Fehlkonstuktionen, vor allem F-35 sollte als Bomber, Jäger und Marineflugzeug mit Stealth Fähigkeiten das zukünftige Arbeitspferd sein, doch man bekommt es nicht im Griff, das Maschinchen ist drei-vier Jahre hinter Plan und es gibt nicht mals einsatzfähige Testflugzeuge.
Ferner wird sie immer teuerer. Tankflugzeuge werden auch mehr und mehr zum Problem und die bei Boung bestellten brauchen noch Jahre. Es stehen auch nur noch wenige einsatzfähige Stealth-Bomber zur Verfügung. Selbst die amerikanischen Falken, um nicht zu sagen Kriegstreibe, reißen sich zur Zeit ausnahmsweise nicht um militärische Konflikte.
Also kann Nordkorea erstmal weiter die Klappe aufreißen und drohen, füttert mich, oder es gibt Stress.
Die Achse des Bösen wurde ja schon zu Busch Jr. Zeiten beschrieben, Nord-Korea gehörte ja dazu genauso wie Iran und Irak. Den USA fehlt dennoch meines Erachtens die Motivation jetzt gegen Nord Korea aktiv zu werden. Obama ist zumindest deutlich weniger ein Kriegstreiber als es Busch war. Iran steht ja parallel zu Nord-Korea auf der akuten Problem-Liste. Irak hat sich zumindest militärisch erstmal erledigt. Krieg ist natürlich immer gut für die Waffen-Industrie und damit für die Wirtschaft der USA. Aber das mit einem Atom-Krieg zu begründen bei dem mindestens einige 100.000 Menschen, eher Millionen sterben werden, traue ich Obama nicht zu, Hagel jedoch eher.
Ich befürchte nur das Kim & Co ohne den gewaltigen Worten nun Taten folgen zu lassen, jegliches nationales Selbstwert-Gefühl abhanden kommen würde und nun eine wie auch immer geartete militärische Aktion starten werden. Anders kommt er aus der Nummer nicht mehr raus und müsste befürchten, selbst durch interne Machthaber abgesetzt zu werden. Es bleibt auf jeden Fall spannend und hoffe das keiner zu Schaden kommt.
@yoski
Gut argumentiert. "Nordkorea Friedensvertrag" mal Googeln.
Im Zweifelsfall hilft es sich zu informieren und seinen Verstand zu gebrauchen. Komisch das alle "Bösewichte" dem irrationalem Holywoodklischee entsprechen. "Der ist total böse und völlig irrational." Gut eine einfache Welt ohne denken.
@hasstnicht
Klar, Nord-Korea ist ein richtiges Friedens-Utopia. Also nichts wie hin, im Gulag ist bestimmt noch ein Plaetzchen frei.
Mensch, Babyface, was soll das??
Jetzt sei doch nicht so böse.
Sonst gibts auf 'n Sack wenn du nich hören willst.
@pool
vielen dank für den informativen Link.
Carl Friedrich von Weizsäcker hat übrigens unsere Zukunft recht gut vorhergesehen.
http://www.youtube.com/watch?v=GEsEc6NrnRc
Die deutschen sind eben einfach dumm und glauben alles.
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