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Arbeitsmarkt US-Wirtschaft schafft mehr Jobs als erwartet – Arbeitslosenquote sinkt auf 5,4 Prozent

Die US-Unternehmen schufen im Juli 943.000 neue Stellen. Auch andere Konjunktur-Indikatoren zeigen nach oben.
06.08.2021 Update: 06.08.2021 - 18:21 Uhr Kommentieren
Aufgrund eines Arbeitskräftemangels können viele Stellen in den USA nicht besetzt werden. Quelle: dpa
Arbeiter in Washington

Aufgrund eines Arbeitskräftemangels können viele Stellen in den USA nicht besetzt werden.

(Foto: dpa)

Washington Die US-Wirtschaft hat im Juli erneut mehr Jobs geschaffen als erwartet. Landesweit kamen außerhalb der Landwirtschaft nach Angaben des US-Arbeitsministeriums von Freitag 943 000 Stellen hinzu. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,5 Punkte auf 5,4 Prozent. Analysten hatten mit einem Zuwachs von im Schnitt rund 860 000 Stellen gerechnet. Bereits im Juni hatte die US-Wirtschaft mehr Jobs geschaffen als erwartet.

Die wirtschaftliche Entwicklung in den USA ist insgesamt vielversprechend: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe - ein Kurzfristindikator für den Jobmarkt - gehen im Trend seit Beginn des Jahres zurück. Und in den ersten beiden Quartalen des Jahres wuchs die US-Wirtschaft solide.

Die Hauptgründe für die wirtschaftliche Erholung in den USA nach dem coronabedingten Einbruch im vergangenen Jahr sind Analysten zufolge Impfungen und Konjunkturhilfen. Im Frühjahr hatte der US-Kongress ein Corona-Konjunkturpaket in Höhe von rund 1,9 Billionen US-Dollar verabschiedet. Das entspricht fast zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung in den USA. Im vergangenen Jahr hatte der Kongress bereits Pakete mit einem Volumen von rund 3 Billionen Dollar auf den Weg gebracht.

US-Präsident Joe Biden sagte, angesichts der Zahlen sei unbestreitbar, dass der Plan seiner Regierung zur Stützung der Wirtschaft funktioniere. Biden mahnte aber: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ Es könne auch noch Aufs und Abs geben.

Die Corona-Pandemie hatte die US-Wirtschaft extrem hart getroffen: Die Beschäftigung brach im Frühjahr 2020 im Rekordtempo ein. Seitdem erholt sich der Arbeitsmarkt zwar, allerdings sind immer noch viele Amerikaner ohne Job. Die Arbeitslosenquote ist nach wie vor deutlich höher als vor der Pandemie.

Anfang 2020 hatte die Quote bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. „Es fehlen aber immer noch 5,7 Millionen Jobs bis zum Vor-Corona-Beschäftigungsniveau“, sagte Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe.

Delta-Variante könnte Erholung des Arbeitsmarkts bremsen

Aktuell prägt auch ein akuter Arbeitskräftemangel den US-Arbeitsmarkt. Die Unternehmen können die Rekordzahl von 9,2 Millionen Stellen nicht besetzen. Das zwingt sie dazu, die Löhne zu erhöhen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten im Juli um 0,4 Prozent zum Vormonat zu, im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 4,0 Prozent.

„Die guten Arbeitsmarktdaten könnten durchaus Folgen haben“, sagte LBBW-Analyst Matthias Krieger. Den kräftigen Anstieg der US-Inflationsrate könne man zwar vielen Faktoren mit lediglich temporärer Auswirkung zuschreiben. „Sich verdichtende Hinweise auf eine Lohn-Preis-Spirale könnte die Fed hingegen kaum auf die leichte Schulter nehmen“, sagte der Experte.

US-Börsenexperte Koch: „Starker Arbeitsmakt untermauert Wechsel der Geldpolitik“

Die Finanzmärkte haben die Zahlen genau im Blick. Für die US-Notenbank Federal Reserve liefern die Arbeitsmarktdaten wichtige Anhaltspunkte für die Entscheidung, wann sie ihre umfassenden geldpolitischen Konjunkturhilfen herunterfahren soll. Bislang haben die Währungshüter das Tempo ihrer monatlichen Anleihenkäufe im Volumen von 120 Milliarden Dollar nicht gedrosselt.

Ende Juli stellte die Fed auf der Zinssitzung in Aussicht, die Geldspritzen zunächst in voller Dosis beizubehalten, bis erhebliche Fortschritte bei Preisstabilität und auf dem Arbeitsmarkt erreicht sind.

Manche Währungshüter halten es für möglich, dass die Fed bereits im Herbst damit beginnen kann, die Käufe langsam herunterzufahren, sollten die Berichte vom Arbeitsmarkt weiterhin günstig ausfallen. Es gibt aber auch Dollar-Wächter, die mit Sorge die aktuelle Ausbreitung der Delta-Variante beobachten. Denn dies könnte dazu führen, dass sich der Arbeitsmarkt viel langsamer erholt als aktuell erwartet wird.

Mehr: Überhitzt und unterkühlt zugleich: Die US-Wirtschaft sucht ihr neues Gleichgewicht

  • rtr
  • dpa
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