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Auftritt im EU-Parlament „Tsipras zieht wie ein Popstar“

Das Plenum in Straßburg ist voll, als Alexis Tsipras im EU-Parlament spricht. Frei ist seine Rede, ein Rundumschlag zur europäischen Krisenpolitik. Doch überzeugt er auch? Vier Abgeordnete erzählen von ihren Eindrücken.
08.07.2015 - 21:27 Uhr 41 Kommentare

Verrückte EU-Sitzung: Tsipras-Empfang mit Standing Ovations

Die Griechenland-Krise steuert auf ihren Showdown zu. Diese Woche bleibt der griechischen Regierung noch, um die Gläubiger von ihrem Reformwillen zu überzeugen. Während in Athen an einem Maßnahmenpaket gearbeitet wird, hat Ministerpräsident Alexis Tsipras einen Auftritt in Straßburg. Im Europaparlament empfangen ihn seine Anhänger mit stürmischem Beifall, es gibt aber auch Proteste. In seiner Rede holt Tsipras zu einem Rundumschlag über die europäische Krisenpolitik aus. Ob es ihm gelingt, die Abgeordneten zu überzeugen? Handelsblatt Online hat vier Parlamentarier befragt, wie sie Tsipras' Auftritt erlebt haben.

Jo Leinen (SPD)

Als Jo Leinen ins Plenum tritt, staunt er. „Da waren mehr Abgeordnete als beim Papst-Besuch“, sagt er. „Tsipras zieht wie ein Popstar.“ Frei und sehr konzentriert trägt der Grieche seine Rede vor den EU-Abgeordneten vor, auch das beeindruckt. Leinen sieht das Manuskript, das Tsipras vor sich abgelegt hat. „Doch er hat so gut wie nie darauf geschaut.“

Auch der SPD-Abgeordnete ist mit einer Frage im Kopf zum Auftritt von Tsipras nach Straßburg gereist. Haben wir es hier mit einem Reformer oder einem Spieler zu tun? „Ich kann nur hoffen, dass er ein Reformer sein will“, sagt er hinterher. Doch seine Stimme klingt nicht restlos überzeugt.

Der SPD-Abgeordnete Jo Leinen. Quelle: dpa/ pciture alliance
Jo Leinen

Der SPD-Abgeordnete Jo Leinen.

(Foto: dpa/ pciture alliance)

Vor allem der Beginn der Rede verstört den Zuhörer. „Tsipras hat zunächst nur über die Ungerechtigkeit in Europa geschimpft und lamentiert“, sagt Leinen. Auweia, habe er da nur gedacht. „Aber der Abgang war stark.“ Denn im zweiten Teil der Rede habe Tsipras auf beeindruckende Weise die Probleme des eigenen Landes beschrieben. Ein Dreieck von Oligarchen, Banken und Superreichen beute den Staat aus. „Mit diesem Establishment will sich Tsipras anlegen“, sagt Leinen. „Nicht mit Europa.“

Der Sozialdemokrat hofft, dass es für eine Einigung noch nicht zu spät ist. Dass der historische Bruch noch vermieden werden kann. Er hofft, dass Tsipras und dessen Regierung doch noch handfeste Vorschläge für ein Reformpaket machen. Dann gebe es sicherlich noch die Chance für weitere Milliarden-Hilfen. „So schwer es auch fällt.“

Terry Reintke (Grüne)
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41 Kommentare zu "Auftritt im EU-Parlament: „Tsipras zieht wie ein Popstar“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wenn schon einer die Rede "mehrmals" hören muss, damit er sie versteht, dann wundert mich auch garnichts. Also ich habe sie nur einmal gehört. Und am besten hat mir gefallen als Tsipras diesen großkotzigen Weber daran erinnert hat, dass man Deutschland 1953 in London 60% der Schulden erlassen hat und ein Wiederaufbau-Programm zu Gunsten Deutschlands gestartet hat. Das bedröppelte Gesicht von Weber war unbezahlbar komisch. Aber am besten Sie hören sich die Rede nochmal an. Vielleicht verstehen Sie sie dann!?

  • In Deutschland fehlt eine Hirnwindung. Bisher hab ich im privaten, wie auch im medialen etc Umfeld bezüglich der Renten immer nur gehört: Wir müssen bis 67 arbeiten und die Griechen nicht, also müssen die das auch tun.
    Mit einer Hirnwindung mehr, würde vlt. irgendwer mal sagen, Man die Griechen müssen nicht bis 67 arbeiten, also wollen wir das auch nicht!
    Während der ganzen Griechenlanddiskussion hab ich das nicht gehört oder gelesen, warum? Obrighörigkeit: Braucht nur die Merkel sagen es ist alternativlos und keiner denkt mehr in die Richtung! Also egal wer hinkommt, steuern lassen wir uns wie die deutschen Autos, sehr gut und leicht in Spur zu halten!

  • ichhba die reden merhmals gehört aber ausser bekannten phrasen kamm nichts.

    im gegnteil indirekt wurde das mit den terroristen bekräftigt...^^

    also ich kann ihren Auführungen
    da nicht folgen Herr Anders

  • Herr Zuehlke
    Da sieht man mal wieder: selbst wenn sich Frau Buschmann auf den Bauch schmeißt, kann man noch was Negatives draus machen !!

  • Frau Buschmann die "arische Deutsche"... alter Schwede, wie armselig ist das denn!!!

  • Wir Deutsche haben überhaupt keine "Würde" und keinen "Stolz". Denn hätten wir die, dann würden wir uns nicht von bevölkerungsverachtenden Politikern wie Merkel, Gabriel und Schäuble regieren und ausnehmen lassen. Und außerdem werden wir bei Verwendung der Begriffe "Würde" und "Stolz" sofort zu Nazis erklärt. Tsipras gibt seiner Bevölkerung die Würde und den Stolz wieder. Zumindest versucht er es. Ob er es endgültig schafft, ist noch eine andere Frage. Unsere Politiker behandeln uns im Gegenzug nur als Steuerzahlervieh. Und unsere Steuern werden eh nie für wichtige Dinge im eigenen Land verwendet. Unsere Politiker verpulvern unser Geld schon seit Jahren ungestraft. Denn wie man uns immer sagt, sind wir das reichste Land der Welt und wir müssen für die ganze Welt Vorbild sein und wir müssen für die ganze Welt die Führungsrolle übernehmen und Merkel muss die mächtigste Politikerin der Welt sein usw. usf.!! Ist doch egal, ob unsere Steuern nach Griechenland gehen oder die ganze Welt als "Flüchtlinge" hier bei uns von unseren Steuergeldern durchgefüttert wird. Für uns Steuerzahler ist das Geld eh immer nur verloren, weil uns das so gefallen lassen. "Würde" und "Stolz"?? Dass ich nicht lache. Nicht in Deutschland. Die findet man viel eher in Griechenland.

  • @ Frau Gärtner

    nee, das wäre dann wohl das Schlimmste was Deutschland (nach Hitler) passieren könnte!

    Dann würde ich (arische Deutsche - aus kleinbürgerlichen Verhältnissen) aus Vorsicht auswandern!!!
    Denn in einem Land, in dem Nazis mit Halbkommunisten regieren möchte ich nicht leben!!!!

    PS:
    Was glauben Sie eigentlich warum so viele Griechen das Land gerade verlassen? Ja, zum Teil weil sie wo anders Arbeit finden, aber ganz gewiss auch viele weil sie die Zukunft unter der Regierung im eigenen Land fürchten! Der Verteidigungsminister hat doch der Bevölkerung schon direkt gedroht mit seinen Streitkräften für Ruhe und Ordnung sorgen zu wollen.

  • Bitte die CDU/CSU nicht in einen Topf mit der AfD packen. Mit der AfD haben die bürgerlichen Wähler der CDU/CSU nichts, aber auch gar nichts zu tun!

    Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Nur dass der EU-Ober nicht leise weint. Er sagt: "Auch wenn ihr euer Essen nicht bezahlen könnt, so brauche ich euch als Gäste, damit ich meinen Banken meinen riesigen (Export)Umsätze vorgaukeln kann. Wie wäre es, wenn ich euch Geld leihe, damit ihr eure Schulden bei mir bezahlen könnt?" Darauf antworten die Eltern: "Was nützt das? Da haben wir ja noch mehr Schulden bei Ihnen." Darauf antwortet der EU-Ober den Eltern: "Das ist logisch. Aber wenn ihr dieses Spiel mitspielt, werde ich euch dafür reich belohnen. Und ich verlange im Gegenzug dafür, dass ihr eure Kinder verhungern lasst." Die bisherigen Eltern haben dieses Spiel gerne so mitgespielt. Denn sie selbst mussten ja dafür nichts bezahlen. Im Gegenteil. Sie haben daran prächtig mitverdient. Die Kinder haben daraufhin ihre niederträchtigen Rabeneltern davon gejagt und sich neue Pflegeeltern gesucht. Die haben dem EU-Ober dann erstmal erklärt, was für ein menschlicher Abschaum er doch ist und dass sie sich jetzt wieder um ihre Pflegekinder besser kümmern werden. Das schmeckt dem EU-Ober aber jetzt garnicht. Denn damit bricht sein verlogenes und vorgegaukeltes Umsatzmodell in sich zusammen. Und das schmeckt seinen Banken wiederum garnicht. Denn die haben die gesamte Welt schon 3x verkauft. Und wenn jetzt plötzlich keiner mehr für die entstandenen Kosten, die nur auf dem Papier existieren, aufkommt, dann ist die Party irgendwann für die Großabsahner auch vorbei. Da sollte es doch echt den neuen Pflegeeltern wert sein, lieber die eigenen Kinder verhungern zu lassen. Menschlichkeit wird viel zu sehr überbewertet. Da gebe ich allen Unmenschen selbstverständlich Recht.

  • Christoph Freitag ! Was wäre in Deutschland los, wenn die Linke mit der NPD koaliere?
    Dann wäre das , nach den obwaltenden Umständen die einzige Lösung , Schlimmeres zu verhindern !

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