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Australien Tabakkonzerne erleben dramatische Niederlage

Der Oberste Gerichtshof in Australien hat am Mittwoch eine Klage gegen eine Verstärkung der Auflagen gegen Tabakwerbung abgewiesen, die zu den radikalsten auf der Welt zählen.
15.08.2012 - 04:15 Uhr 15 Kommentare

Abschreckende Bilder und neutrale Verpackung

Canberra Die Tabakindustrie in Australien muss ab Ende Jahr neue Vorschriften der Regierung befolgen und kann Zigaretten nur noch in generischer Verpackung verkaufen. Das bestätigten die Richter der höchsten juristischen Instanz Australiens am Mittwoch. Die Packungen werden künftig nur noch in einem unattraktiven Olivgrau gehalten und dürfen keine Markenlogos mehr aufweisen. Stattdessen nehmen Bilder von Krebstumoren oder blinden Augen den größten Teil der bisherigen Werbefläche in Anspruch.

Laut der australischen Generalstaatsanwältin Nicola Roxon soll damit verhindert werden, dass die Tabakindustrie vor allem unter Jugendlichen neue Kunden gewinnen kann, „denn ihre bisherigen Kunden sterben ihr weg“. Studien zeigen, dass die Verpackung für die Industrie ein bedeutendes Marketinginstrument ist.

Mit der Vorschrift zur einheitlichen und neutralen Gestaltung ist Australien derzeit Vorreiter. Die neue Packungsgestaltung soll ab Ende Dezember 2012 greifen. Quelle: Reuters

Mit der Vorschrift zur einheitlichen und neutralen Gestaltung ist Australien derzeit Vorreiter. Die neue Packungsgestaltung soll ab Ende Dezember 2012 greifen.

(Foto: Reuters)

Bisher ging die Regierung Rauchern vor allem an den Geldbeutel: rund 13 Euro kostet eine einzige Schachtel Zigaretten. Obwohl jährlich 15.000 Australierinnen und Australier an den Folgen der Sucht sterben, zeigen die Maßnahmen Wirkung: die Zahl der Nikotinsüchtigen geht zurück.

Der Gerichtsentscheid dürfte weltweit Signalwirkung haben. Das Urteil war von den Regierungen in mehreren Ländern abgewartet worden, die ähnliche Maßnahmen prüfen. Nicht zuletzt aus diesem Grund hatte sich die Tabakindustrie in Australien vehement gegen die neuen Auflagen gewehrt. Sie investierte Millionen Dollar in die Beeinflussung der öffentlichen Meinung.

So wurde der Bevölkerung gesagt, die neuen Maßnahmen würden Tausende von Kleinladenbesitzern arbeitslos machen. Das Hauptargument von British American Tobacco, JTI International, Philip Morris, Van Nelle Tabak und Imperial Tobacco vor Gericht: Mit dem Verbot von Markenzeichen wie dem Kamel von Camel Filter und Markenlogos wie der ikonischen Schrift von Marlboro eigne sich die australische Regierung ohne entsprechende Kompensation die Markennamen der Firmen an, ihr Design, ihre Anwendung.

Das Oberste Gericht schmetterte die Klage ab - und dürfte den Firmen sogar noch die Gerichtskosten der Regierung in Rechnung stellen.

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15 Kommentare zu "Australien: Tabakkonzerne erleben dramatische Niederlage"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Ich finde, dass wir auch noch Blockwarte einführen sollten. Die könnten dann noch ein totales Aussen-Rauchverbot durchsetzen. Auch missionarische freiwillige Anti Raucherstreifen könnten die Lokale darauf hin kontrollieren ob nicht doch wohl geraucht wird. Schlussendlich,-- ein öffentlicher Pranger für Raucher - vielleicht im Internet- würde uns doch glücklich machen. Oder? Ironie? Ne, wartet es mal ab. Übrigens, ich bin Raucher, und das mit Vergnügen.

  • So wie damals erkennen auch heute manche - welche ihren Kopf nicht bestimmungsgemäß gebrauchen - die aktuell sich etablierende Gesundheitsdiktatur nicht.

  • genau so ist es !
    Aber die Menschen lieben mehr das nette Mädel mit dem glücklichen Ferckel in den Armen

  • Lol. Genau, so hat Hitlerdeutschland auch angefangen. *kopfschuettel*

  • So beginnen Diktaturen.

  • Die Menschen wollen die Wahrheit nicht wissen. Wenn man in den Fleischteken ständig Videos ablaufen lassen würde, wie Schweine, Rinder, Geflügel, Fische gefangen, gequält, gefoltert bei lebendigem Leib schreihend aufgeschlitzt, gehäutet werden und wie dann deren Eingewiede, Exkremente, Hufe, Federn, Gammelfleisch weiterverarbeitet wir, würde den Menschen der Apptit wohl vergehen.

  • Langsam, langsam meine sozialistischen Weltverbesserer!
    Wo bleibt denn die eigene Verantwortung für die Gesundheit und die Mündigkeit des Verbrauchers einfach auf Zigaretten zu verzichten?

  • Ich finde die Idee - und das Urteil - sehr gut. Die Verpackung wird mit für alle Firmen gleicherweise vorgeschriebenen Bildern und Warnhinweisen bedruckt; nur die Steuerbanderole (vielleicht vorher noch schnell erhöhen) und der Strichcode weisen auf den Hersteller hin. In den Supermärkten kommen die Päckchen oft direkt an der Kasse aus Automaten, auf denen dann nur der Markenname (ohne Logo) stehen darf. Natürlich müssen dann die Zigarettenlogos überhaupt verboten werden; denn sonst werden schnell Blechschachteln o. ä. auf den Markt kommen, die wie die Zigarettenschachteln aussehen und in die die Raucher ihr Sargnägel umfüllen können; um dann doch wieder mit Ihrer Marke angeben zu können.

  • Gerade bei UNS zeigen das Fehlen von Restriktionen klar auf, dass unsere Politiker nicht selten fuer die Lobbys handeln, aber nicht fuer die Buerger, welche die Politiker gewaehlt haben. Dies betrifft Dinge wie Tabak, Alkohol, Tempolimit, Massentierhaltung und ... ja auch einfache Dinge wie sinnvollen Konsumentenschutz bei Lebensmittel und genormten Verpackungsgroessen. Abgesehen von den gesetzlich kaum verfolgten Luegen auf den Verpackungen, hat es die sinnvolle Lebensmittelampel nicht zur Verwirklichung geschafft und genormte Verpackungen wurden abgeschafft, um die Verwirrung der Konsumenten besser nutzen zu koennen.

    Dies hat mit Volksvertretung nichts mehr zu tun. Es geht nach der Wahl scheinbar nur mehr darum, seinen Lobbys jeden durchsetzbaren Gefallen zu erfuellen. War es bei der Euro-Einfuehrung etwa genau so ... ich erspare mir die Antwort.

  • Tolle Idee, da kann man den Alk dann leichter zum Arbeitsplatz schmuggeln, und die Penner in der U-Bahn sehen dann auch nicht mehr so Penner-like aus.
    Ich glaube der Tabakindustrie kann es relativ egal sein, wie 21Mio Australier das handhaben, hier übertreibt das HB mal wieder masslos mit seinen Überschriften

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