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Beschlossene Sache Nato stellt Türkei Patriot-Raketen bereit

Die Nato stellt der Türkei Luftabwehrraketen zur Verfügung. Zu den Lieferanten gehört wohl auch die Bundeswehr. Oppositionspolitiker fürchten, dass mit den Patriots eine Flugverbotszone über Syrien errichtet werden soll.
20.11.2012 Update: 20.11.2012 - 13:06 Uhr 16 Kommentare
Eine Luftabwehrrakete vom Typ Patriot wird abgeschossen. Quelle: dapd

Eine Luftabwehrrakete vom Typ Patriot wird abgeschossen.

(Foto: dapd)

Ankara Die Türkei hat sich am Dienstag mit den Nato-Mitgliedstaaten auf eine Bereitstellung von Patriot-Abwehrraketen an der Grenze zu Syrien geeinigt. Die Vereinbarung sei mit den Ländern getroffen worden, die über das Abwehrsystem verfügten, teilte das türkische Außenministerium mit. Neben den USA und den Niederlanden verfügt in der Nato nur die Bundeswehr über die modernste Version des Raketenabwehrsystems.

In Deutschland jedoch verlangt die Opposition eine Klarstellung zu dem „Patriot“-Einsatz. Vertreter von SPD und Grünen gaben am Dienstag zu bedenken, dass die Flugabwehrraketen nicht dazu geeignet seien, Mörserbeschuss abzuwehren und äußerten die Befürchtung, dass das eigentliche Ziel die Errichtung einer Flugverbotszone über Syrien sei. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) wies derlei Spekulationen zurück.

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, verwies darauf, dass Ankara in der Vergangenheit bereits für eine Flugverbotszone über syrischem Bürgerkriegsgebiet plädiert habe, sodass zumindest Anlass zur Sorge bestehe, dass die Systeme zur Sicherung einer solchen Zone eingesetzt werden könnten. Er verlangte von der Türkei eine Klarstellung, dass sie „Patriot“-Abwehrsysteme nur zum Schutz des eigenen Landes braucht.

Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, stellte jedoch in Frage, ob die Flugabwehrraketen überhaupt einem Schutz der Türkei dienen könnten. Die Türkei werde derzeit aus Syrien mit Mörsergranaten beschossen „und die 'Patriots' helfen nichts dagegen“, sagte er im ARD-Morgenmagazin. Das Entscheidende sei, „dass man auf keinen Fall involviert wird in die Situation auf syrischem Territorium. Das darf nicht passieren. Wie das gehen soll, hat mir bisher keiner erklärt“, sagte Nouripour weiter. Es sei „durchaus möglich“, mit „Patriot“-Raketen eine Flugverbotszone einzurichten.

Union: Bundestags-Votum für Bundeswehr-Einsatz notwendig
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16 Kommentare zu "Beschlossene Sache: Nato stellt Türkei Patriot-Raketen bereit "

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Noch ehe die Türkei offiziell bei der Nato um Hilfe bei der Luftabwehr entlang der
    syrischen Grenze nachfragte, signalisierte der deutsche Verteidigungsminister vorauseilend sein Einverständnis, auch auf die Gefahr hin, daß Deutschland auf diese Weise,womöglich mit unabsehbaren Folgen ,in den Syrien – Konflikt hineingezogen wird.
    Von daher wundert es auch nicht, daß sich die Türkei und die Nato schnell auf die Stationierung von Patriot – Abwehrraketen an der Grenze zu Syrien einig wurden. So dürfen dafür demnächst etwa 200 deutsche Soldaten in die Krisenregion entsandt werden. Man ist auf den ersten Blick geneigt, die auch von der Bundesregierung befürwortete Maßnahme mit dem Argument der Bündnistreue gutzuheißen. Auf den zweiten Blick fragt man sich jedoch unwillkürlich nach dem Einsatzziel der Raketen. Der Beschuß türkischen Territoriums ist bisher vor allem auf verirrte Granaten zurückzuführen, die das Assad -Regime gegen Rebellen bzw. Rebellen gegen syrische Soldaten im Grenzgebiet abfeuert. Die Opposition im Bundestag verweist daher zu Recht auf den Umstand, daß das Patriot- System nicht gegen Granaten, sondern ausschließlich gegen Raketen und Kampfflugzeuge eingesetzt werden kann. Die Befürchtung, die Türkei verfolge mit der Patriot- Stationierung das Ziel der Schaffung einer De-facto- Flugverbotszone über Nordsyrien, kann nicht von der Hand gewiesen werden. Solch eine Flugverbotszone hat die türkische Regierung wiederholt gefordert. Sie beherbergt auch die gegen Damaskus kämpfenden Rebellen und unterstützt diese logistisch und militärisch. Die Türkei erntet somit die Früchte einer Politik, die im Vollzug gesteigerter regionaler Vormachtambitionen den Sturz Assads betreibt. Deutsche Soldaten sollten nicht ihren Kopf für türkische Hegemonialinteressen hinhalten müssen.

  • "Nato plant Syrien-Einsatz ohne UN-Mandat"

    Es scheint sich ein militärischer Eingriff in Syrien mit dem Einsatz von Nato-Waffen abzuzeichnen.

    Laut türkischen Medienberichten haben sich Washington und Ankara auf das Flugverbot für die syrischen Luftstreitkräfte geeinigt. Die Flugverbotszone soll von Aleppo bis zur türkisch-syrischen Grenze reichen. „Dank den Patriot-Raketen und den Patrouillenflügen der türkischen Kampfjets sollten Voraussetzungen geschaffen werden, unter denen die syrischen Luftstreitkräfte südlich der türkischen Grenze nicht mehr agieren können“, so die türkische Zeitung „Milliyet“. „Dadurch würde ein Schutzraum entstehen, ohne dass die syrische Souveränität verletzt wird.“ In diesem Fall wäre der Nato-Einsatz in Syrien ohne ein entsprechendes Mandat des Weltsicherheitsrats möglich.

    Am vergangenen Donnerstag wurde diese Frage bei einem Treffen der Außen- und Verteidigungsminister Deutschlands, Frankreichs, Polens, Italiens und Spaniens in Paris erörtert.

    Quelle http://tinyurl.com/crg7heg

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Na, da müssen die Grünen ja "Hurra" schreien, wenn die Bundeswehr jetzt endlich mal was sinnvolles zu tun kriegt und den Grünen ihr Lieblingsland schützen darf.

  • @stetson
    Man darf dem Assad hier durchaus glauben. Schauen Sie sich die Situation an und die Kräfteverhältnisse. Ich wäre auch geneigt, einer Maus zu glauben, daß sie die Katze nicht angreifen will.

  • Warum das Ganze gerade jetzt?

    Das Ganze hatte einen Vorlauf.

    Stratfor: Um die Eskalation im Gaza-Gebiet zu verstehen, muss man zum israelischen Luftangriff in Khartoum zurückblenden.
    Am 23. Oktober hat die israelische Luftwaffe die Yarmouk Waffenfabrik in der sudanesischen Hauptstadt attakiert, weil dort der Iran unter anderem Fajr-5 Raketen hergestellt hat, welche potentiell Tel-Aviv und Jerusalem erreichen können. Israel ist der Ansicht, dass die Hamas im Besitz dieser Raketen ist und will eine Bedrohung seiner Metropolen verhindern.
    20:39 - Echtzeitnachricht

    Stratfor: Als die Angriffe auf Israel Anfang November massiv zunahmen, gab dies Israel einen guten Grund in die Hand mit Militäroperationen die Bedrohung durch Fajr-5 Raketen auszuschalten.
    Die Hamas hat das zwar rechtzeitig erkannt und wollte den militärischen Terrorgruppen untersagen weiterhin Israel anzugreifen, aber es war dazu dann schon zu spät.
    20:43 - Echtzeitnachricht




  • Israel testet doch soeben sein eigenes Abwehrsystem Iron Dome!


    Eine staatliche Firma entwickelte den Raketenschirm der Israelis, der mit fünf Abfangeinheiten funktioniert.

    Wien/Tel aviv/Ag. Raketen sind im aktuellen Gaza-Konflikt die wichtigsten Waffen der Hamas. Seit vergangenem Mittwoch haben radikale Palästinenser mehr als 1000 Geschosse auf Israel abgefeuert, drei Menschen wurden getötet, etwa 50 verletzt. Gestern traf eine Rakete in der Küstenstadt Ashkelon eine leer stehende Schule.

    Dass es bisher nicht zu schwereren Zwischenfällen gekommen ist, verdanken die Israelis vor allem ihrem Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel), das von der zum Verteidigungsministerium gehörenden Firma Rafael Advanced Defense Systems entwickelt wurde. Iron Dome kann Mörsergeschosse und Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern abschießen und ist „bei jedem Wetter, etwa niedrigen Wolken, Regen, Sandstürmen und Nebel“ einsetzbar, heißt es auf der Website.
    Das System hat eine Trefferquote zwischen 75 und 90 %.

    Dass der Raketenschirm nicht vollständig sicher ist, liegt daran, dass erst fünf mobile Einheiten aufgebaut wurden, die letzte erst vergangene Woche in einem Viertel von Tel Aviv. Experten zufolge wären zehn bis 15 Batterien notwendig, um das Land komplett zu schützen.
    Jede Einheit besteht aus drei Komponenten: einem Radar, das fremde Raketen ortet, einem Kontrollzentrum, das den Abschusszeitpunkt und die Zielrichtung der Abfangrakete berechnet, sowie dem Raketenwerfer, der die Rakete abschießt. Jeder Schuss kostet 25.000 $, manche behaupten gar 50.000 $, berichtet „Spiegel Online“.
    ("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2012)

  • @stretson. Wahrscheinlich sind sie noch nie richtig aufgestanden und träumen von den deutschen Politkern die noch nie gelogen und betrogen haben. Die NATO und Amerika natürlich eingeschlossen. Ich denke sie sollten weiter schlafen.

  • @Buerger67: Wie süß! Assad hat also in einem Interview erklärt, dass er keinen Krieg mit der Türkei will. Na dann ist die Welt doch in Ordnung. Denn wir alle wissen, dass Assad in seinem ganzen Leben noch nicht ein einziges Mal gelogen hat. Dann kann ich mich ja wieder hinlegen!

  • Hmmmm... reichen die denn soweit?

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