Buckingham-Palast Prinz Philip ist tot – der erste Offizier der Queen tritt ab

Prinz Philip ist im Alter von 99 Jahren gestorben.
London Prinz Philips Tod, zwei Monate vor seinem hundertsten Geburtstag, ist ein Einschnitt für das Vereinigte Königreich. Der Ehemann von Königin Elizabeth II. war einer der beliebtesten Royals – auch, weil er sich selbst nicht ganz ernst nahm.
„Nichts baut einen mehr auf, als wenn man daran erinnert wird, dass die Jahre immer schneller vergehen und dass der Lack beginnt, vom alten Rahmen abzublättern“, merkte er vor einigen Jahren trocken an, als er zum „Oldie des Jahres“ gekürt wurde.
Philip starb am Freitagmorgen auf Schloss Windsor. Er hatte im Februar nach einer Herzoperation länger im Krankenhaus gelegen, aber die letzten Wochen zu Hause verbracht.
Als letzten Willen hatte er seiner Familie hinterlassen, bloß nicht zu viel Aufhebens um seinen Tod zu machen. Deshalb gibt es nun kein Staatsbegräbnis. Statt mit allem Pomp in der Westminster Abbey wird er in einer Kapelle auf Schloss Windsor beigesetzt. Allerdings wird es eine militärische Prozession geben, die live im Fernsehen übertragen wird.
Der Duke of Edinburgh, wie er in Großbritannien genannt wird, spielte seine Rolle als Prinzgemahl bis zur Perfektion. 73 Jahre war er mit Elizabeth verheiratet, bis ins hohe Alter absolvierte er Hunderte Termine im Jahr. Erst 2017 gab er seine Pflichten auf.

Auf seinen Auslandsreisen leistete sich der Duke of Edinburgh einige rhetorische Fehltritte.
Die Königin dankte ihm, indem sie ihn öffentlich als „meine Stärke und Stütze“ pries. Anfangs hatte der stolze Offizier sich schwer damit getan, immer im Schatten seiner Frau zu stehen. Im Laufe der Jahre jedoch wuchs seine Gelassenheit.
Berüchtigt war er für seine rhetorischen Fehltritte im Ausland. In China redete er einmal von „Schlitzaugen“. In Australien erkundigte er sich noch 2002 bei einem Aborigine, ob sie denn immer noch mit Speeren nacheinander würfen.

Prinz Philip hinterlässt vier Kinder, acht Enkel und neun Urenkel.
Sein Lebenslauf ist ein Abbild der Wirren des 20. Jahrhunderts. Geboren 1921 auf Korfu als Prinz von Griechenland und Dänemark wurde er als Säugling nach einem Militärputsch ins Ausland gebracht. Sein Vater war Andreas von Griechenland. Seine Mutter Prinzessin Alice von Battenberg stammte aus dem Geschlecht der Großherzöge von Hessen. Sie war die Urenkelin der britischen Queen Victoria.
Im Alter von sieben Jahren landete Philip in England bei seinen Verwandten, den Mountbattens. So nannte sich die britische Linie der deutschen Adelsfamilie Battenberg seit dem Ersten Weltkrieg. Philip selbst sprach gut Deutsch, er war auch ein Jahr im Internat auf Schloss Salem.

73 Jahre war das Königspaar miteinander verheiratet.
Nach der Schulzeit ging er zur Royal Navy. Hier lernte er seine künftige Frau kennen: Die damals 13-jährige Elizabeth war mit ihren Eltern zu Besuch in seinem College. Der 18-jährige angehende Offizier hatte die Aufgabe, sich um das Mädchen zu kümmern. Er hinterließ einen bleibenden Eindruck.
Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er mit der Royal Navy im Mittelmeer. Der Prinz sei einer der letzten überlebenden Veteranen des Krieges gewesen, sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Freitag in seinem Nachruf.
Nach dem Krieg heiratete das Paar, 1953 wurde Elizabeth zur Königin gekrönt. Seinen Beruf in der Marine gab er ihr zuliebe auf. Als Vater behandelte der begeisterte Polospieler, Jäger und Segler seine vier Kinder jedoch soldatisch streng. Besonders der älteste Sohn, Prinz Charles, litt unter der ständigen Kritik.
Im Königshaus spielte Philip die Rolle des Modernisierers. Er war es, der die Bedeutung des Fernsehens erkannte und die Türen des Palasts erstmals für die Kameras öffnete. Später bereute er diesen Schritt, als der Hunger der Medien immer größer wurde.
Ehemann, Herzog, Polospieler: Prinz Philip ist tot
In den vergangenen Jahren litt Philip immer wieder unter gesundheitlichen Problemen: Das Herz machte ihm zu schaffen, er hatte Blasenentzündungen, musste an der Hand operiert werden und bekam mit 96 Jahren ein neues Hüftgelenk.
Doch davon ließ er sich nie kleinkriegen. Mit eiserner Disziplin kam er immer wieder zurück. Am Schluss wollte das Herz nun nicht mehr. Er hinterlässt seine Frau, vier Kinder, acht Enkel und neun Urenkel.
Mit Agenturmaterial.
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