In Frankreich sticht die ungünstige Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit hervor. Auch deshalb ist der Weltmarktanteil des Exportsektors des Landes deutlich gesunken; die Leistungsbilanz hat sich seit Beginn der Währungsunion kontinuierlich verschlechtert– von einem Überschuss von 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu einem Defizit von zuletzt etwa 2 Prozent. Im Durchschnitt der zurückliegenden drei Jahre hat Frankreich damit das höchste Leistungsbilanzdefizit aller Kernländer aufgewiesen. Im „Global Competitiveness Report 2012-2013“ belegt Frankreich damit nur Rang 21 von insgesamt 144 Ländern. Im Jahr 2010 wurde es mit Rang 15 noch deutlich besser bewertet.
Quelle: Frühjahrsgutachten der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute; Commerzbank
Die Lohnstückkosten sind seit 1999 um 30 Prozent gestiegen. Die Lage heute: Während eine Arbeitsstunde deutsche Arbeitgeber 30,40 Euro kostet, fallen westlich des Rheins 34,20 Euro an. Typisch für den Niedergang sind die Autobauer. „Hier verdichten sich die Probleme Frankreichs“, sagt Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. Das Land produziere 40 Prozent weniger Kraftfahrzeuge als 2005, Deutschland dagegen 15 Prozent mehr.
Die wirtschaftliche Entwicklung lässt kaum eine deutliche Reduzierung der Arbeitslosigkeit und der öffentlichen Verschuldung erwarten. Die Arbeitslosigkeit dürfte auf einem hohen Niveau jenseits von 10 Prozent verharren.
Noch wird die Schuldentragfähigkeit von den Anlegern nicht in Frage gestellt. Die öffentliche Verschuldung Frankreichs hat sich aber seit der Großen Rezession deutlich erhöht. Zwischen 2008 und 2012 stieg die Schuldenstandsquote um rund 25 Prozentpunkte auf über 90 Prozent. Im Jahr 2012 lag die Defizitquote weiterhin deutlich oberhalb von 3 Prozent, und auch für das Jahr 2013 wird eine diesen Wert überschreitende Quote erwartet. Damit steigt die öffentliche Verschuldung weiter.
Die private Verschuldung ist in Frankreich weniger stark gestiegen und liegt auf einem deutlich geringeren Niveau als z. B. in Irland, Spanien und Portugal. Dennoch ist Frankreich das einzige der ausgewählten Länder, in dem die private Verschuldung auch seit 2009 noch merklich zunimmt.
Große Probleme bestehen im externen Sektor. Der überdurchschnittlich starke Verlust von Weltmarktanteilen ist in Kombination mit trendmäßig steigenden Leistungsbilanzdefiziten besorgniserregend. Dies dürfte nicht allein auf Veränderungen der preislichen Wettbewerbsfähigkeit zurückzuführen sein; diese hatte sich zwischen 2000 und 2008 permanent verschlechtert, verbesserte sich seitdem aber. Insbesondere Frankreichs Exportwirtschaft ist es nicht gelungen, vom ökonomischen Aufschwung der Schwellenländer zu profitieren, sondern sie hängt nach wie vor von den Märkten im Euroraum ab.
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Was macht Herr Weidmann tatsächlich?
Er legt schlicht den Finger in offene Wunden. Mehr darf er nicht mehr und er wäre heilfroh, wenn man ihn "erlösen" würde. Chancen, dass er gehört wird oder er etwas verändern würde, hat er nicht.
Das, was sich da Europa oder EU nennt, ist eher ein Hühnerhaufen als eine Interessengemeinschaft.
Das, was da abgeht, führt zwangsläufig in die Auflösung des Euros und der EU. Eine AfD hätte es nicht bedurft. Vielleicht wäre es ohne die AfD noch viel schneller gegangen.
Frau Steer, da haben sie aber etwas falsch verstanden.
Wir haben jetzt einen gemeinsamen Euro. Da sind wir bestimmt noch einer Meinung. Frankreich gönnt sich schon nahezu in allen Euro-Jahren deutlich mehr Ausgaben als sie Einnahmen generieren können. Das ist nichts neues, früher haben sie einfach alle paar Jahre einmal den Franc abgewertet, dann ging das wieder ein Weilchen, da der Nullpunkt im Wert noch nicht erreicht war. Nun möchten sie das gleiche Spielchen mit dem Euro weiterspielen. Irgendwann wird das auch nicht mehr genügen, dann werden sie nach Rettungsschirmen und einer gemeinsamen Schuldenhaftung schreien. Derzeit möchten sie schon die Arbeitslosen gemeinschaftlich bezahlen lassen, da sie ihre Arbeitslosen schon gar nicht mehr mit noch mehr Schulden bezahlen könne und wollen.
Dafür brauchen sie Deutschland, nur dafür sind wir gut. Nur zum Zahlen. Ansonsten sollen wir gefälligst die Klappe halten.
Danke, dann lasse ich mich lieber beschimpfen als diesem Treiben unwidersprochen zuzuschauen.
Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass Deutschlad nur noch fordert, verlangt, befiehlt usw?
Wir brauchen uns nicht wundern, dass wir immer unbeleibter werden und die deutsche Kanzlerin sogar als Hitler abgebildet wird
Alle Ländr sollen es gfälligst so machen, wie Deutschland befiehtl.
Es gibt ein altes Sprichwort "Hochmut kommt vor den Fall"