Business School Ranking Deutsche Business Schools liegen im Trend

Die ESMT ist im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR auf dem Berliner Schlossplatz untergebracht.
Berlin Mit der ESMT Berlin ist erstmals eine deutsche Hochschule in den Top 10 der besten europäischen Business Schools platziert. In dem am heutigen Montag veröffentlichten Ranking der renommierten „Financial Times“ wird die ESMT auf Platz neun gelistet und klettert im Vergleich zum letzten Jahr 15 Plätze nach oben. Dahinter folgen aus deutscher Sicht die WHU – Otto Beisheim School of Management, die vier Plätze gutmacht, auf Rang 23 sowie der bisherige deutsche Spitzenreiter, die Mannheim Business School, für die es sechs Plätze nach unten geht, auf Rang 24.
Das Ranking zeigt die steigende Internationalisierung der deutschen Business Schools in den vergangenen Jahren, die einen großen Zulauf aus dem Ausland erleben. Vor zehn Jahren waren nur drei Hochschulen aus Deutschland im europäischen Ranking der „Financial Times“, dem wichtigsten Gradmesser für Business Schools, vertreten – heute sind es sieben.
„Die hervorragende Platzierung der ESMT zeigt, dass wir mit den besten internationalen Wettbewerbern konkurrieren können.“, kommentiert Jörg Rocholl, Präsident der ESMT Berlin, die im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR gegenüber vom Berliner Humboldt-Forum untergebracht ist. „Die ESMT ist zusammen mit ihren Stifterunternehmen im Jahr 2002 angetreten, um einen international sichtbaren Leuchtturm zu errichten. Dieses Ziel haben wir erreicht.“
Das gute Abschneiden der deutschen Business Schools hat verschiedene Gründe. Zum einen bieten sie insgesamt ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ihre US-amerikanischen Pendants sind oft deutlich teurer und die Qualität ist nicht unbedingt besser. Dazu kommt die restriktivere Einwanderungspolitik der USA unter Präsident Donald Trump.
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Die stabile Konjunktur in den letzten zehn Jahren und der gut laufende Arbeitsmarkt hierzulande haben viele Menschen insbesondere nach Deutschland gezogen. Deutschland hat zudem den Vorteil einer liberalen Visa-Politik. Absolventen aus Nicht-EU-Ländern haben bis zu 18 Monate Zeit, um eine Arbeitsstelle zu finden.
Sind sie erfolgreich, können sie eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung bekommen und nach acht Jahren sogar deutscher Staatsbürger werden. Studierende kommen deshalb lieber nach Deutschland anstatt beispielsweise nach Großbritannien, wo sich der Ausblick seit dem Brexit-Votum eingetrübt hat. Diese Entwicklungen spiegeln sich im neuen Ranking wider.
Mit dem neuen Ranking dürfte sich auch ein Streit zwischen der ESMT und der Technischen Universität München (TUM) erledigt haben. Der damalige Präsident der TUM, Wolfgang Herrmann, hatte im September in einem Handelsblatt-Interview die von der deutschen Wirtschaft gegründete Business School als „überflüssig“ bezeichnet und gesagt, dass mit der Schaffung der ESMT „große Unternehmen für ein vermeintliches Renommierprojekt Unmengen Geld verbrannt hätten, statt es der Spitzenforschung zu geben“.
ESMT-Präsident Rocholl reagierte gelassen auf die Vorwürfe des Mitbewerbers: „Lassen Sie uns die ESMT und die TUM School of Management in sportlich fairem Wettbewerb vergleichen“, schrieb Rocholl an Herrmann. Der Wettbewerb ist für dieses Jahr nun entschieden. Die TUM School of Management landet im FT-Ranking abgeschlagen auf Platz 76, also 67 Plätze hinter der ESMT.
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