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Chemiewaffen-Einsatz in Syrien? „Die Beweiskette ist nicht eindeutig“

Gerüchte über einen Giftgaseinsatz in Syrien gibt es seit Wochen. Nun verdichten sich die Hinweise, dass tatsächlich Chemiewaffen eingesetzt worden sein könnten. Für die USA wäre in dem Fall eine rote Line überschritten.
26.04.2013 - 12:42 Uhr 4 Kommentare
Aleppo ist besonders umkämpft – doch zu welchen Waffen greift das Assad-Regime? Quelle: dpa

Aleppo ist besonders umkämpft – doch zu welchen Waffen greift das Assad-Regime?

(Foto: dpa)

Washington Nach neuen Hinweisen auf einen möglichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien wächst der Druck auf das Regime von Präsident Baschar al-Assad. In den USA mehren sich Rufe nach einem härten Kurs gegenüber der Führung in Damaskus. Der britische Premierminister David Cameron mahnte bei der Bewertung der Hinweise jedoch zu Besonnenheit. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte Syrien erneut auf, die Chemiewaffenexperten der Vereinten Nationen in das Bürgerkriegsland zu lassen und ihnen „vollen und uneingeschränkten Zugang“ zu gewähren. Damaskus hüllt sich aber in Schweigen.

Die US-Regierung hatte am Donnerstag in einem Brief an den Kongress mitgeteilt, es könne mit „unterschiedlichen Graden der Sicherheit“ gesagt werden, dass Gift „in einem kleinen Maßstab“ zur Verwendung gekommen sei. Es handele sich dabei wahrscheinlich um das Nervengift Sarin. US-Außenminister John Kerry sprach konkret von zwei Fällen, ohne nähere Details zu nennen.

Noch fehle aber der endgültige Beweis, dass die Regierung von Präsident Baschar al-Assad ihre Gegner mit dem Nervengas Sarin angegriffen habe, erklärte das Präsidialamt in Washington. „Die Beweiskette ist nicht eindeutig“, begründete ein US-Regierungsvertreter die Zurückhaltung des Staatschefs. „Da die Situation sehr ernst ist, reichen Geheimdiensteinschätzungen allein nicht aus.“

Man habe aus dem Irak-Krieg gelernt. Damals hatten die Vereinigten Staaten Geheimdienstangaben über Massenvernichtungswaffen in den Händen von Diktator Saddam Hussein zum Anlass des Einmarschs im Irak genommen. Die Informationen erwiesen sich jedoch als falsch.

Der britische Premier Cameron sagte am Freitag im BBC-Fernsehen, Großbritannien werde versuchen, nicht den Fehler zu machen, Reaktionen darauf übers Knie zu brechen. „Aber dies ist extrem ernst. Und ich glaube, was Präsident Obama gesagt hat, ist absolut richtig: Dies sollte für die internationale Gemeinschaft eine rote Linie bedeuten, um mehr zu tun.“ Einen Einmarsch von Soldaten in Syrien sieht Cameron jedoch skeptisch.

Auch Großbritannien verfügt nach Angaben der britischen Regierung über „begrenzte, aber überzeugende Informationen“, dass in Syrien Giftgas zum Einsatz gekommen ist. Ein britisches Labor hatte offenbar Bodenproben untersucht, die über die syrischen Grenze aus dem Land geschmuggelt worden waren.

Internationaler Militäreinsatz in der Diskussion
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4 Kommentare zu "Chemiewaffen-Einsatz in Syrien?: „Die Beweiskette ist nicht eindeutig“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Nochmal und mit Nachdruck für das Handelsblatt Forum. Energieelite weist typische Merkmale eines israelischen Troll auf. Äußerungen sind deshalb nur bedingt ernst zu nehmen...

    … und jetzt inhaltlich: Israel interessiert sich nicht für das was die UNO zu den annexierten Gebieten (O Ton Netanjahu) beschließt und baut weiter illegal Siedlungen und Mauern. Israel erkennt den Atomwaffensperrvertrag nicht und weigert jede Untersuchung seiner Bestände die auf etwa 200 Nuklearköpfe geschätzt wird. Und Israel gibt es seit 66 Jahren als Nachkriegs Konstrukt der Alliierten während Iran 5000 Jahre Geschichte und Kultur vorweisen kann.

  • Wie viele vor Monaten schon vermutet haben, wird es bald zum Einmarsch kommen. Die Gründe dafür werden schön zusammengeschustert und auf geht es zu neuen Gas/Ölvorkommen.

    "Der Krieg der Zukunft wird um Rohstoffe gehen"

    Nur das der Krieg bereits am toben ist. Entweder mit Militärischen oder Wirtschaftspolitischen/Finanzillen Waffen - Und wir sind mitten drin

  • Für die Untergehenden Staaten von Amerika ist beim Einsatz von Giftgas eine rote Linie überschritten. Also tut man etwas damit diese "Rote Linie" überschritten wird. Entweder man behauptet das, so wie im Irak behauptet wurde dass Saddam Massenvernichtungswaffen habe, oder man liefert halt mal so ein bischen Gas an die Terroristen und liefert dann damit den Beweis. Dann ist die "Rote Linie" überschritten und Syrien kann besetzt werden.
    Glaubt wirklich jemand dass die Amis das aus reiner Menschenliebe machen? Nein, garantiert nicht. Es geht um Öl und Gas.
    Vor der syrischen Küste erstreckt sich ein riesiges Öl- und Gasfeld das bis nach GR reicht. Das hat das Interesse der Amis geweckt. Die Ausbeutung will man nicht den beteiligten Nationen oder den Europäern überlassen, nein, das wollen die Amis selber machen. Und deshalb säen die weltweit Unruhen, überall da wo es Rohstoffe gibt, und riskieren Kriege ohne Rücksicht auf die dort lebenden Menschen.
    Brauchen wir solch einen Freund?

  • Was in Syrien geschieht , ist eigentlich von geringem Interesse !
    Es kann eigentlich nur EINE Strategie geben , man wird sie machen lassen bis diese Waffen an die Süd-grenze geschafft werden , werden sie einsatzbereit gemacht oder gibt es erste Anzeichen dafür, wird Syrien Militärisch überrollt .
    Wenn Syrien selber und Russland nicht dazu in der Lage sind die Anwendung chemischer Kampfstoffe zu verhindern , wird Israel dazu in der Lage sein MÜSSEN !!!

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