Ilja Poepper „Unsere Hotels spiegeln unsere chinesische DNA wider“

„Wir schauen nicht, was die anderen machen.“
Peking Der 43-jährige Ilja Poepper lebt schon in der zweiten Generation in China. Mit 33 Jahren war er einer der jüngsten Hoteldirektoren in Schanghai. Er ist im Moment der einzige Europäer im oberen Management bei Wanda.
Herr Poepper, wie entwickelt sich der Hotelmarkt in China?
Er war lange nicht besonders stark ausgeprägt. Vor 20 Jahren gab es nur eine Handvoll ausländischer Hotels im Stadtbild. Das hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Mittlerweile sind alle führenden Hotelgruppen der Welt in China. Und der Markt wächst stetig weiter. Die chinesische Hotelgruppe Wanda Hotels & Resorts ist die am schnellsten wachsende Gruppe der Fünf-Sterne-Hotels in China.
Was ist Wandas Strategie?
Wir schauen nicht nur auf den Profit, denn dies kann den Standard und die Qualität eines Hauses beeinflussen. Für uns ist es auch wichtig, eine eigene DNA zu haben. So liegt bei Wanda nicht etwa die Bibel oder der Koran auf jedem Nachtisch, sondern das Liji, das Buch der Riten des Konfuzius mit über 2000 Jahren Geschichte. Dies spiegelt unsere chinesische DNA wider. Außerdem integrieren unsere Hotels in China die kulturellen Besonderheiten der Städte, in denen sie entstehen. Wir wissen, wie das Geschäft in China läuft und was chinesische Kunden wollen. Dadurch können wir uns an die Nachfrage schneller anpassen als unsere Wettbewerber im Markt.
Worin liegt der Vorteil für Wanda, China als Heimatmarkt zu haben?
Wir haben das Vertrauen der Behörden. Denn sie wissen, dass wir halten, was wir versprechen. Wenn wir sagen, wir bauen in 22 Monaten ein Wanda-Plaza mit Hotel, Shopping-Center, Kino und Wohnungen auf, dann erfüllen wir den Termin.
Was fordern Sie von Ihren Mitarbeitern?
Wir haben eine systematische Firmenstruktur mit strikten Richtlinien. Mitarbeiter müssen kein Physik studiert oder einen hohen IQ haben, aber diszipliniert und hart arbeiten können. Auch Kreativität ist gefragt. Denn wir schauen nicht, was die anderen machen, sondern was wir stattdessen machen können.
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