Chinas Chefstatistiker Wang Baoan „Mr. Wachstumszahlen“ ist angezählt

Chinas Chefstatistiker steht unter Korruptionsverdacht.
Düsseldorf Wang Baoan ist Chinas „Mr. Wachstumszahlen“. Als Chef des nationalen Statistikamtes gibt er die zentralen Daten zur Lage der zweitgrößten Volkswirtschaft bekannt. Noch am Dienstag verteidigte er auf einer Pressekonferenz die ökonomische Entwicklung seines Landes gegen kritische Aussagen von Starinvestor George Soros. Aber dann das: Nur Stunden später wird er von Ermittlern von Chinas oberster Anti-Korruptionsagentur, der parteiinternen Disziplinarkommission, abgeführt. Der Grund seien „schwerwiegende Disziplinarverstöße“, wie die Organisation wenig später Mitteilt. Das ist die übliche Umschreibung für Korruptionsermittlungen.
Nähere Details nannten die Ermittler jedoch nicht. Der 52-Jährige war erst im April auf den Spitzenjob des Statistikamtes befördert worden. Seitdem hatte er sich bei den Pressekonferenzen seiner Behörde einen Namen als Mann klarer Aussagen gemacht. Im Gegensatz zu vielen Funktionären, fand er deutliche Worte in seinen Präsentationen und verteidigte stets Chinas wirtschaftlichen Aufstieg gegen internationale Bedenken. Seit Dezember hatte die Disziplinarkommission eine umfassende Prüfung des Statistikamtes begonnen.
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