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Corona Mehr Schaden als Nutzen – EU-Seuchenschutzbehörde rät von Schulschließungen ab

Die EU-Behörde mahnt für das nächste Schuljahr umfassende Hygienemaßnahmen an. Schulschließungen sollten nur ein letztes Mittel sein.
08.07.2021 - 17:02 Uhr Kommentieren
Wann Schulkinder wieder ohne Maske eng beieinander sitzen können, ist weiter höchst ungewiss.
Schulunterricht

Wann Schulkinder wieder ohne Maske eng beieinander sitzen können, ist weiter höchst ungewiss.

Brüssel Das European Center of Disease Control (ECDC) erwartet einen Anstieg der Sars-CoV-2-Fälle bei Kindern und Jugendlichen im kommenden Schuljahr. Kinder würden ab Herbst die größte Gruppe Ungeimpfter sein, insbesondere Kinder unter zwölf Jahren. Außerdem habe sich die besonders ansteckende Delta-Variante bis dahin in ganz Europa verbreitet.

Das ECDC rät deshalb weiterhin zu umfassenden Hygienemaßnahmen wie kleinen und festen Lerngruppen, Abstandhalten, gestaffelten Ankunfts- und Essenszeiten, Unterricht im Freien sowie Absagen von Theater- und Chorproben in geschlossenen Räumen. „Es ist unerlässlich, dass sich das Bildungssystem für das Schuljahr 2021/2022 gut vorbereitet“, heißt es in einem Update der Empfehlungen für Schulen, die das ECDC herausgibt.

Von Schulschließungen rät die Behörde hingegen ab: „Kinder aller Altersgruppen sind für Covid-19 empfänglich und können es übertragen“, betont die Behörde. Die Wirkung von Schließungen sei aber nicht besonders hoch. „Schulschließungen sind eine der einschneidendsten Maßnahmen, die während der Covid-19-Pandemie angewandt wurden“, heißt es in dem Papier.

„Dieser Bericht unterstreicht die Entscheidung, dass Schulschließungen nur als letztes Mittel eingesetzt werden sollten, wenn es darum geht, die Verbreitung von Covid-19 einzuschränken“, sagte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. „Der Nutzen, die Schulen offen zu halten, würde wahrscheinlich den Nutzen von Schließungen überwiegen, da sich die Störungen physisch, psychisch und pädagogisch negativ auf Kinder auswirken würden.“

In Studien sei der stärkste Effekt von Schulschließungen bei weiterführenden Schulen gefunden worden. Dort hätte die Schließung die Übertragungsrate um zwei bis 20 Prozent gesenkt. Bei Grundschulen habe der Effekt zwischen ein und 16 Prozent gelegen und bei Kindergärten zwischen null und sechs Prozent.

Jugendliche als Infektionsherd noch ungeklärt

In der zweiten Welle hätten die Schulschließungen einen geringeren Effekt gehabt als in der ersten Welle, was sich möglicherweise auf bessere Hygienemaßnahmen zurückführen lasse.
In der wissenschaftlichen Diskussion ist umstritten, wie stark Kinder das Virus weitergeben. Dazu sagt das ECDC, dass Kinder wohl gleich empfänglich für das Virus seien wie Erwachsene, dass es junge Kinder aber wohl seltener weitergeben würden.

Beide Aussagen kennzeichnet die Behörde als Aussagen mit hoher Unsicherheit. Kleinere Kinder würden seltener getestet als andere und hätten zudem weniger Gelegenheit, sich in unterschiedlichen Gruppen aufzuhalten, insbesondere während der Schulschließungen. Das verfälsche die Daten in allen entsprechenden Studien und mache wissenschaftlich belastbare Aussagen schwierig.

Zu der Frage, ob von infizierten Jugendlichen eine besonders hohe oder eine eher niedrige Infektionsgefahr ausgehe, finden sich in den bisherigen Studien laut ECDC unterschiedliche Ergebnisse.

Mehr: Corona-Maßnahmen: Die Politik bürdet den Kleinsten wieder die größte Last auf.

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