Corona-Impfstoff: Pharmaindustrie wehrt sich gegen Aussetzung der Patentrechte

Bangkok Die Impfkampagne im eigenen Land hat gerade erst begonnen, trotzdem schickt Indien seine Coronavirus-Impfstoffe bereits rund um die Welt. Zwei Millionen Impfdosen gingen Ende vergangener Woche an Brasilien und Marokko. In den Tagen zuvor versorgte Indien bereits Nachbarländer wie Myanmar, Nepal und Bangladesch mit dem begehrten Vakzin. Es stammt aus den Fabriken des Pharmaproduzenten Serum Institute of India (SII), dem größten Impfstoffhersteller der Welt.

SII erhielt im vergangenen Jahr die Erlaubnis, eine Milliarde Dosen des Astra-Zeneca-Impfstoffs zu produzieren und damit Schwellen- und Entwicklungsländer zu beliefern. Aus Sicht der indischen Regierung geht das aber nicht weit genug: Sie fordert, Patente und andere geistige Eigentumsrechte an sämtlichen Coronavirus-Impfstoffen komplett auszusetzen – damit Impfstoffhersteller weltweit ihre Produktion hochfahren können und so die Knappheit der Impfdosen bald beendet werden kann.