Premium David Malpass im Interview Weltbank-Chef greift Notenbanken scharf an: „Wir brauchen eine andere Geldpolitik“

Der Präsident der Weltbank, hier beim Klimagipfel in Glasgow, sieht in den enormen Anleihekäufe der Zentralbanken die makroökonomischen Wurzeln der Inflation.
Berlin, Washington David Malpass war bereits ein Kritiker einer lockeren Geldpolitik, lange bevor er 2019 Präsident der Weltbank wurde. Durch den jüngsten Inflationsschub fühlt sich der 65-jährige Ökonom bestätigt. Die jüngsten Preissteigerungen treffen seiner Meinung nach vor allem die Ärmsten und verstärken so die soziale Ungleichheit nach der Pandemie.
Im Handelsblatt-Interview warnt der Amerikaner zudem vor einer globalen Schuldenkrise. „Wir haben herausgefunden, dass die tatsächliche Schuldenlast der einkommensschwachen Länder um 30 Prozent höher ist als angegeben“, sagt Malpass. Um den finanziellen Druck zu vermindern, fordert er im Rahmen der zum Jahresende auslaufenden Initiative zur Aussetzung des Schuldendienstes (DSSI) einen Zahlungsstopp für die ärmsten Länder.
Die Kritik des Weltbank-Chefs kommt kurz bevor die großen Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Europa und Japan diese Woche darüber entscheiden, ob sie angesichts hoher Inflationsraten ihre Geldpolitik ändern und schneller gegensteuern sollen.
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