David Malpass Widerstand gegen Trumps Weltbank-Kandidaten
Trump nominiert Weltbank-Kritiker für den Chefposten
Berlin In der Weltbank regt sich Widerstand gegen die Ernennung des früheren Wall-Street-Ökonomen David Malpass zum Chef der internationalen Entwicklungsorganisation. Wie das Handelsblatt aus Weltbankkreisen erfuhr, lehnen große Teile der Belegschaft Malpass strikt ab.
Malpass soll nach dem Willen von US-Präsident Donald Trump künftig die Weltbank leiten, am Mittwoch schlug Trump ihn offiziell vor. Traditionell führt ein Amerikaner die Weltbank, ein Europäer leitet dafür den Internationalen Währungsfonds. Die Schwellen- und Entwicklungsländer begehren schon länger gegen dieses Arrangement auf, bisher aber ohne Erfolg. Dieses Mal könnte sich das ändern: Die Europäer gehen auf Distanz, zu umstritten ist der Kandidat.
„Die Nominierung ist der Auftakt für einen offenen, transparenten und leistungsbezogenen Auswahlprozess, so wie ihn die Exekutivdirektoren bei der Weltbank festgelegt haben“, sagte der deutsche Exekutivdirektor bei der Weltbank, Jürgen Zattler, dem Handelsblatt.
„Für die Bundesregierung ist zentral, dass die Ausrichtung der Weltbank, insbesondere auch im Sinne von Klimaschutz, Krisenprävention und Nachhaltigkeit, fortgeführt wird.“ Ebenso erwarte Berlin „Einsatz für und Wertschätzung von multilateraler Zusammenarbeit“.
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Durch diese Eigenschaften und Interessen ist Malpass bisher nicht aufgefallen. Im Gegenteil: Als Spitzenbeamter im US-Finanzministerium hatte der 62-Jährige scharfe Kritik an der Weltbank geübt und behauptet, dass der „Multilateralismus entschieden zu weit gegangen“ sei.
Das weitere Vorgehen will die Bundesregierung nun mit den übrigen Europäern abstimmen.
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