Hotelpreise zum World Economic Forum in Davos Wenn eine Übernachtung im Einzelzimmer 5000 Franken kostet

Die Hotels des Bergdorfs sind auf das Ausnahmeevent vorbereitet.
Zürich Wenn das Weltwirtschaftsforum Politiker und Unternehmenschefs nach Davos einlädt, platzt der Bergort aus allen Nähten – und wird zum teuersten Flecken der Schweiz. Wie wäre es etwa mit einem Budget-Zimmer im Hotel Derby? Das „einfache Einzelzimmer“ wartet mit einer Gemeinschaftsdusche auf der Etage auf – und kostet 5000 Franken pro Nacht.
Zur Begründung macht der Geschäftsführer des Hotels in der Boulevardzeitung „Blick“ eine eigentümliche Rechnung auf. So koste das Zimmer während des WEF für zehn Nächte nur 6000 Franken – und damit nur 1000 Franken mehr, als wenn man es nur für eine Nacht bucht. Zudem investiere man während des Forums mehr Geld in den Kundenservice.
Mit den stolzen Preisen ist das „Derby“ kein Einzelfall: Die Hotels des Bergdorfs sind auf das Ausnahmeevent vorbereitet – und haben die Preise entsprechend angepasst. Wer jetzt noch nach einer Bleibe sucht, muss besonders tief in die Tasche greifen. Da kann ein Dreibettzimmer schon mal 12.000 Franken kosten.
Auch auf dem Vermietungsportal Airbnb sieht es nur wenig besser aus: Für ein Bett werden pro Nacht mitunter 700 Franken und mehr fällig. Angesichts der horrenden Preise lässt das WEF in diesem Jahr sogar einen Teil seiner Mitarbeiter außerhalb übernachten.
Auch wer lange im Voraus bucht, kommt nicht automatisch günstiger weg – das zeigt das Beispiel der US-Regierung. Zwar ist Donald Trump, der Stargast des Forums, in diesem Jahr gar nicht dabei: Wegen des Haushaltsstreits sagte der US-Präsident seine Teilnahme kurzfristig ab. Doch die Hotelzimmer für die amerikanische Delegation waren da bereits gebucht.
Dem US-Nachrichtenportal Quartz zufolge hat die amerikanische Regierung Buchungen für rund 3,4 Millionen Franken vorgenommen. Alleine rund 230.000 Dollar geben die USA demnach für Zimmer im Drei-Sterne-Hotel Madrisa Lodge in Klosters aus. Und einen Veranstaltungsraum im Davoser Fünf-Sterne-Hotel Intercontinental hätte demnach rund 230.000 Dollar kosten sollen.
Die Davoser Hoteliers bleiben trotz der Absage des US-Präsidenten cool. Die freigewordenen Zimmer würden vom WEF an andere Teilnehmer verteilt, heißt es beim Graubündener Hotelierverband. „Die Zimmer werden bis obenhin voll sein“, prophezeit Verbandspräsident Ernst Wyrsch im Gespräch mit dem Schweizer Fernsehen (SRF).
Die Absage des US-Präsidenten findet Wyrsch zwar schade, aber die Hoteliers nehmen es gelassen: „Man freut sich eigentlich, dass man dann noch ruhiger arbeiten und Geld verdienen kann. Das ist ja auch nicht verboten in dieser Zeit.“
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1 Fahrkarte für Hin - und Rückreise ist auf jeden fall preiswerter.
Aber, wer will schon preiswert?
Keinesfalls die selbst ernannte Elite.
Ein Zitat:
Selbst böse Menschen wollen wenigstens die Illusion haben,
gut zu sein.
Sergj Lochthofen (aus d. Buch "GRAU")