Weltwirtschaftsforum Was der erste Tag in Davos bringt

Der Auftritt von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro in Davos wird mit Spannung erwartet.
Düsseldorf Die Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) begrüßt gleich zum Auftakt ihren vielleicht spannendsten Gast: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat seinen ersten offiziellen Auftritt in Europa. Der umstrittene Rechtspopulist fällt seit seinem Amtsantritt durch widersprüchliche politische Signale auf. Einerseits erfreut er mit seiner liberalen Wirtschaftspolitik die Märkte, andererseits sind Beobachter über seine reaktionären Aussagen zu Umweltschutz und Minderheitenrechten besorgt.
Der Nachmittag im Überblick:
15.30 Uhr – Ansprache von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro
Der brasilianische Staatschef steht am Dienstag im Fokus des Weltwirtschaftsgipfels. Bolsonaro reist zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt in offizieller Funktion nach Europa. Beobachter erhoffen sich von seiner Ansprache ein klareres Bild der politischen Pläne des Rechtspopulisten.
Der ehemalige Fallschirm-Jäger fällt vor allem durch rassistische Aussagen und seine Verteidigung der brasilianischen Militärdiktatur auf. Bolsonaro trägt wegen seiner politischen Positionen auch den Spitznamen „Tropen-Trump“. Ähnlich wie der US-Präsident griff Bolsonaro während seines Wahlkampfes immer wieder die Medien an.
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16 Uhr – US-Außenminister Mike Pompeo spricht per Videoschalte
US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme an der Jahrestagung frühzeitig abgesagt. Stattdessen sollte eine Delegation um Finanzminister Steve Mnuchin, Handelsminister Wilbur Ross, dem Handelsbeauftragten Robert Lightizer und Außenminister Mike Pompeo nach Davos reisen.
Wegen des Haushaltsstreits und dem resultierenden Rekord-„Shutdown“ in den USA müssen die hochrangigen Vertreter aber ebenfalls in den USA bleiben. Zumindest rückt Pompeo noch kurzfristig per Live-Übertragung ins Programm. Er könnte unmittelbar auf die Rede Bolsonaros reagieren.
17 Uhr – Panel „Safeguarding Our Planet“
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern diskutiert mit dem britischen Dokumentarfilmer David Attenborough, dem indischen Luft- und Raumfahrt-Magnaten Anand Mahindra und dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore über den Klimawandel und Umweltverschmutzung.
Friedensnobelpreisträger Gore ist für sein Engagement für den Umweltschutz bekannt, unter anderem entstand daraus die Oscar-prämierte Dokumentation „An Inconvenient Truth“. Greenpeace hatte vor dem Weltwirtschaftsgipfel kritisiert, in Davos stehe der Klimawandel zu weit unten auf der Agenda. Auch eine Vertreterin des EU-Jugendparlaments hatte die Teilnehmer aufgefordert, sich stärker für den Klimaschutz zu engagieren.
17.45 Uhr – Panel „Financial Innovation for Global Health“
2013 summierte sich die globale Entwicklungshilfe für Gesundheitsfragen auf 38 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Doch seitdem gehen die Mittel wieder zurück. Microsoft-Gründer Bill Gates stellt Möglichkeiten vor, wie eine neue Finanzstruktur globale Gesundheitssysteme revolutionieren könnte.
Gates ist für sein humanitäres Engagement bekannt und hat gemeinsam mit seiner Frau Melinda eine Stiftung gegründet, die sich für die Bereitstellung von Impfstoffen und andere Gesundheitsprojekte in Afrika und Asien einsetzt.
17.45 Uhr – Bill McDermott
SAP-CEO Bill McDermott diskutiert unter anderem mit Procter&Gamble-Chef David Taylor über gute Unternehmensführung im Zeitalter der vierten industriellen Revolution. Das Panel spricht über Datenschutz, Umweltfragen und Korruption.
Für die Spitzenmanager großer Unternehmen kommt es darauf an, die Interessen ihrer Anleger zu vertreten, während sie immer wieder mit technologischen und politischen Neuheiten konfrontiert werden. McDermott und Mitdiskutanten wollen erklären, wie das gelingen kann.
Videos, Hintergründe und Analysen zum WEF finden Sie in unserem Davos-Spezial.
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