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E-Visa und Steuerersparnis Europäische Urlaubsländer buhlen um Digitalnomaden – das sind ihre Lockmittel

Europäische Urlaubsländer wollen die Corona-Einbußen zu einem Teil durch Digitalnomaden ausgleichen. Die Angebote sind vielfältig. Eine Übersicht.
24.04.2021 - 04:00 Uhr Kommentieren
Dubrovnik hat einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem die zehn Gewinner vier Wochen lang aus der Stadt am Adriatischen Meer arbeiten können. Quelle: Reuters
Dubrovnik

Dubrovnik hat einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem die zehn Gewinner vier Wochen lang aus der Stadt am Adriatischen Meer arbeiten können.

(Foto: Reuters)

New York, Athen, Madrid, Rom Die klassischen Urlaubsdestinationen sind von der Coronakrise besonders gebeutelt. Einige versuchen nun, die fehlenden Einnahmen aus dem Tourismus zumindest zum Teil mit Heimarbeitern auszugleichen. Die Regierungen machen ihnen Angebote, die von Online-Visa bis zu einer kompletten Steuerbefreiung reichen. Fünf Beispiele:

Griechenland: Halber Steuersatz für digitale Nomaden

Wer Homeoffice und Steuerwohnsitz nach Hellas verlegt, zahlt sieben Jahre lang nur die Hälfte der regulären Einkommensteuer, das heißt maximal 22 Prozent. „Es gibt reges Interesse an der Nutzung dieses Steueranreizes, wir erhalten bereits Anfragen“, berichtet Dirk Reinhardt, Partner der deutsch-griechischen Rechtsanwaltsfirma MStR Law in Athen. Wer die Vergünstigung für dieses Jahr noch beantragen will, kann das bis zum 31. Juli tun. Der Steuerpflichtige darf dafür aber in fünf der letzten sechs Jahre nicht steuerlich in Griechenland ansässig gewesen sein und muss mindestens zwei Jahre im Land bleiben.

Die Regierung will damit nicht nur ausländische Digital-Nomaden anlocken, sondern auch hoch qualifizierte Auslandsgriechen, die ihre Heimat in der Finanzkrise verlassen haben, zur Rückkehr bewegen – Stichwort: Braingain. Alex Patelis, Wirtschafts-Chefberater des Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis zählt die Vorzüge seines Landes auf: „Wir haben die Sonne, das Meer und tolle Strände, bieten niedrige Steuern, bauen das 5G-Netz zügig aus und digitalisieren den Staat“, sagt Patelis. Sein Lockruf: „Kommt und genießt das Leben!“

Kroatien: Digitales Nomadenvisum und Nomaden-Wettbewerb

Kroatien hat im Dezember 2020 ein „digitales Nomadenvisum“ beschlossen. Der Clou dabei: Nicht-EU-Residenten können damit ein Jahr lang in Kroatien arbeiten und sind komplett von der Steuer vor Ort befreit. In der Regel können sie sich nur maximal 90 Tage im Schengen-Raum aufhalten. Voraussetzung ist, dass sie remote von Kroatien aus für ein ausländisches Unternehmen tätig sind.

Die Stadt Dubrovnik hat zudem einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem die zehn Gewinner vier Wochen lang aus der Stadt am Adriatischen Meer arbeiten können. Zudem werden Weiterbildung sowie Workshops zum Thema Design Thinking angeboten. Anschließend befragen Mitarbeiter der Stadt sie, was Dubrovnik tun kann, um attraktiv für Digitalnomaden zu werden. Das Programm läuft vom 23. April bis 23. Mai.

Malta: Neue Regelungen und Nomaden-Kongress

Malta war schon immer ein Nomaden-Hotspot in Europa: Die Lebenshaltungskosten sind niedrig, alle Behördengänge sind auf Englisch möglich und 300 Sonnentage locken auf den Inselstaat zwischen Italien und Libyen. Seit Januar wirbt man noch offensiver um die Klientel: Die „Malta Digital Nomad Association“ wurde gegründet. Die Regierung unterstützt das Projekt und will bald neue Regelungen für Nomaden veröffentlichen, um das Leben und Arbeiten vor Ort zu erleichtern.

Auf der Webseite nomadisland.org sollen künftig alle Infos zu Co-Working-Spaces, Steuern und dem Gründen von Start-ups gebündelt werden. Noch in diesem Jahr ist ein großer Digitalnomaden-Kongress geplant.

Italien: Arbeiten auf dem Bauernhof

Gerade entlegene Regionen hoffen, dass sie vom Trend zum digitalen Nomadentum profitieren. Ein Projekt dafür ist die Plattform „Borgo Office“, die es seit Anfang des Jahres gibt. Sie verbindet digitale Nomaden mit landwirtschaftlichen Betrieben in kleinen Gemeinden. Die Nomaden bekommen für ein Wochenende, eine Woche oder auch monatsweise High-Speed-Internet, einen Schreibtisch und einen kostenlosen Schlafplatz. Im Gegenzug verpflichten sie sich, Verpflegungspakete mit hofeigenen Produkten zu kaufen. Je länger man bleibt, desto mehr muss geshoppt werden.

Portugal: Neue Aufenthaltsgenehmigung

Auch Portugal arbeitet an einer elektronischen Aufenthaltsgenehmigung, die digitalen Nomaden helfen soll, remote von Portugal aus zu arbeiten. Sie können sich dabei online registrieren und etwa ein Bankkonto eröffnen, ein Unternehmen mit einer portugiesischen Steuernummer gründen oder ihre Steuern zahlen.

Mehr: Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Die Zahl der digitalen Nomaden steigt in Europa und den USA

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