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Emma Marcegaglia „Italien muss wieder glaubwürdig werden“

Emma Marcegaglia, Präsidentin des italienischen Industrieverbandes, gilt in Italien als eine der größten Kritikerinnen Berlusconis. Im Interview spricht sie nun über dessen Nachfolge und vorsichtigen Optimismus.
13.11.2011 - 09:53 Uhr 5 Kommentare
Emma Marcegaglia steht als Präsidentin an der Spitze des italienischen Industrieverbandes Confindustria. Quelle: AFP

Emma Marcegaglia steht als Präsidentin an der Spitze des italienischen Industrieverbandes Confindustria.

(Foto: AFP)

Handelsblatt: Frau Marcegaglia, wie kommt Italien aus der Notsituation heraus?

Emma Marcegaglia: In den letzten Stunden hat es eine Wendung zum Positiven gegeben: Das Stabilitätsgesetz mit dem Haushalt wird in den nächsten zwei Tagen durch das Parlament sein. Es enthält zwar nicht die Reformen, die wir Europa versprochen haben, aber das Gesetz muss so schnell wie möglich verabschiedet werden. Sofort danach wird Silvio Berlusconi zurücktreten und Staatspräsident Giorgio Napolitano wird jemand anders mit der Regierungsbildung beauftragen. Am Montag haben wir eine neue Regierung.

Und wer soll an der Spitze stehen?

Eine Persönlichkeit mit internationalem Standing. Das ist ein erster wichtiger Schritt.

Dann wird also eine Forderung von Confindustria erfüllt: die Bildung einer „Regierung des nationalen Notstands“?

Ja. So werden Neuwahlen vermieden. Die neue Regierung muss die Reformen machen, die die EU und die Europäische Zentralbank von Italien verlangen. So wird Italien wieder glaubwürdig. Das muss innerhalb der nächsten Wochen geschehen.

Läuft es auf den Ex-EU-Kommissar Mario Monti als neuen Regierungschef hinaus?

Der Staatspräsident muss entscheiden, aber ich glaube, Monti ist eine gute Wahl. Er kennt seit langem die Märkte, ist mit Liberalisierungen, Privatisierungen und der Reduzierung der öffentlichen Ausgaben vertraut. Er liegt bei wirtschaftspolitischen Fragen genau auf unserer Linie. Und vor allem: Er ist kein Politiker und wird deshalb nicht darauf hin arbeiten, wieder gewählt zu werden. Er wird für das Wohl des Landes arbeiten und auch die unpopulären Reformen durchführen.

Wie groß ist die Chance, dass dieses Szenario eintritt?

Die größte Oppositionspartei PD ist einverstanden, ebenso die Zentrumspartei Udc. Berlusconi hat zugestimmt, nur seine Partei Pdl ist gespalten. Aber viele Minister sind dafür. Ich glaube, so eine neue Regierung bekommt eine Mehrheit, auch wenn die Lega dagegen ist.

Sie sind also optimistisch, dass Italien aus der Krise kommt?

Ja, vorsichtig optimistisch. Drei Monate Wahlkampf können wir uns nicht leisten. Ich wünsche mir, dass der Sinn für Verantwortung bei allen überwiegt.

„Auch die, die mehr haben, müssen etwas geben“
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5 Kommentare zu "Emma Marcegaglia: „Italien muss wieder glaubwürdig werden“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Italien aus der Währungsunion zu schmeißen, ist der falsche Weg. Deutschland MUSS die Eurozone verlassen! Sonst steht Deutschland am Ende nur noch mit wertlosen Euros aus allen europäischen Staaten da.
    Wer die Katastrophe in Deutschland verhindern will, muss dafür kämpfen, dass Deutschland die Eurozone verlässt. Wer das als Strafe sieht, hat die Dinge nicht verstanden oder nicht zu Ende gedacht!

  • Echt, wirklich.

    Glaubwürdig????
    Gib den Italienern die Mafia zurück, denn die istr wenigstens berechnbar. Wer sooooo tief in der Verschuldung steckt, dem kann man nicht glauben.

    Ruas aus dem € schmeissen, nur das hilft

  • Verehrte Emma, "Unter Freunden betrügt man nicht, und unter Gangstern ist eh zwecklos!" Sie kennen Ihr Land besser als ich. Es liegt am Volk, dass Italien nicht auf die Beine kommt. Auch ein Herr Monti wird Italien nicht aus diesem Dilemma führen. Italien bedient sich schon auf asoziale Weise an der EZB. Es ist einfach nur widerlich. Ihr habt euch den Schlamassel über Jahrzehnte eingebrockt, als habt wenigstens soviel Anstand und steht dafür gerade. So wie es in der Familie auch gemacht wird. Alles andere ist Erpressung der anderen europäischen Staaten. Eine Gemeinschaft, die auf Erpressung, asozialem Treiben und Schmarotzertum aufgebaut wird, ist schon im Ansatz tot. In der EU halten sich die Politker schon lange nicht mehr an Recht und Gesetz. Also macht jeder was er will. EU-Veträge sind doch das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurden. Auch ein Bofinger hat davon Kenntnis, das Keynes seine Theorie vom undendlichen Gelddrucken am Ende widerrufen hat. Der Mann hat wenigstens seinen Fehler eingesehen. Die deutsche "Elite" ist dazu nicht in der Lage. So geht eben alles den Bach hinunter. Armes Deutschland. Das Wohl von 2 Generationen ist heute schon vernichtet. Man kann unseren Kindern nur raten: "Geht ins Ausland, dorthin, wo man euch braucht und schätzt!". Hier werdet ihr nur von dummen Politikern verarscht. Aus das GG wird euch nicht davor schützen können.

  • die olle hat das gleiche recht die realität auszublenden wie unsere politiker.

    was bofinger und konsorten erzählen is zweitrangig,die kämpfen auch nur um zusätzliches einkommen und vielleicht noch drittmittel.all dies gibts nur vom geldadel,also reden sie dem nachm maul.

    so war die welt ,so isse und so wird se bleiben....

  • Das Interview sollte der (Plan-)Wirtschaftsweise Bofinger mal lesen, der den Deutschen empfiehlt, die italienischen Schulden zu bezahlen. Einfach nur widerlich, dieser Armleuchter. Der entstammt der Zeit, in der es Politbüros gab - danach sehnt er sich wieder!

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