Die spanische Zeitung „El País“ veröffentlicht Bilder halb nackter Frauen auf Berlusconis Anwesen in Sardinien.
Ein Mailänder Gericht verurteilt Berlusconis Holding Fininvest wegen eines „gekauften Urteils“ beim Erwerb des Verlags Mondadori zu einem Schadenersatz in Höhe von 750 Millionen Euro an den Konkurrenten Cir SpA.
Berlusconi setzt sich für die minderjährige „Ruby“ ein, nachdem sie unter Diebstahlsverdacht von der Polizei festgenommen wurde. Viele sehen darin einen Fall von Machtmissbrauch.
Das Gericht der Europäischen Union entscheidet, dass Berlusconis Medienkonzern Mediaset und weitere Fernsehsender und Kabelbetreiber staatliche Beihilfen in Millionenhöhe zurückzahlen müssen. Mediaset soll bei der Umstellung von analogem auf digitales Fernsehen 2004 von der italienischen Regierung bevorzugt worden sein.
Nach nur knapp drei Wochen im Amt erklärt der Minister für die Verwirklichung des Föderalismus, Aldo Brancher, vor Gericht, wo er sich wegen Hehlerei in einem Bankenskandal verantworten muss, seinen Rücktritt aus der italienischen Regierung. Berlusconi hatte seinen langjährigen Vertrauten und einstigen Manager seiner Firma Fininvest ins Kabinett geholt, um ihn damit der Justiz zu entziehen. Am 28. Juli wird Brancher wegen Hehlerei zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Die Zeitung „La Repubblica“ veröffentlicht einen Bericht über merkwürdige Finanztransfers von Berlusconi. Er soll zwischen 2005 und 2009 mehr als 20 Millionen Euro über eine schweizerische Bank an die Offshore-Gesellschaft Flat Point in Antigua überwiesen haben, wobei der Zweck der Zahlungen als suspekt gilt.
Vor einem Gericht in Mailand beginnt der Prozess gegen Berlusconi wegen einer Sexaffäre mit einer Minderjährigen und wegen Amtsmissbrauchs. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ministerpräsidenten vor, in 13 Fällen Sex gegen Bezahlung mit der damals 17-jährigen Marokkanerin „Ruby“ gehabt und später seinen Einfluss geltend gemacht zu haben, um den Fall zu vertuschen.
Ein Berufungsgericht in Mailand verurteilt das Familienunternehmen von Berlusconi wegen Korruption zur Zahlung von 560 Millionen Euro an eine Konkurrenzfirma. Bei der Übernahme des Verlags Mondadori sollen Mitarbeiter von Berlusconis Fininvest-Holding einen Richter bestochen haben. Mit seiner Entscheidung bestätigt das Berufungsgericht ein Urteil von 2009 aus einer niedrigeren Instanz. Die Richter reduzieren jedoch den Schadenersatzanspruch von ursprünglich 750 Millionen Euro.
Der Geschäftsmann Gianpaolo Tarantini wird wegen mutmaßlicher Erpressung von Berlusconi festgenommen. Der Unternehmer hatte eingeräumt, Prostituierte für Partys im Anwesen des Politikers engagiert zu haben. Nun wird er verdächtigt, Schweigegeld für seine Kooperation bei laufenden Ermittlungen gefordert zu haben.
Am selben Tag wird bekannt, dass der Regierungschef in einem abgehörten Telefongespräch über sein Land herzog. „In ein paar Monaten verschwinde ich aus diesem Scheißland, von dem mir schlecht wird“, soll der Regierungschef gepoltert haben. Das sei eines dieser Dinge, die man am späten Abend mit einem Lächeln sage und nicht ernst meine, wurde er kurz darauf von italienischen Medien zitiert.
Oppositionspolitiker fordern Aufklärung darüber, ob Berlusconi tatsächlich Prostituierte in Regierungsflugzeugen zu seinen Privatpartys eingeflogen habe. Italienische Medien veröffentlichten Mitschriften aus abgehörten Telefonaten, die aus Ermittlungen gegen Tarantini stammen. Dieser soll Frauen für Sex mit Berlusconi bezahlt haben. Den Mitschriften zufolge prahlte Berlusconi damit, in einer Nacht „nur mit acht Frauen“ geschlafen zu haben, als elf vor seiner Zimmertür Schlange gestanden hätten.
Die Nachrichtenagentur ANSA berichtet, dass Tarantini auf freien Fuß gesetzt wurde. Tarantini war zuvor unter dem Verdacht festgenommen worden, er habe Berlusconi erpresst. Wie ANSA meldet, sah es ein Gericht in Neapel als erwiesen an, dass es sich umgekehrt verhielt und Berlusconi den Unternehmer für Falschaussagen bezahlte.
Wegen zu geringen Rückhalts unter den Abgeordneten tritt Berlusconi von seinem Amt als Regierungschef zurück.
Ruby erklärt vor den Toren des Gerichts: „Ich hatte nie Geschlechtsverkehr gegen Geld und ich hatte nie Geschlechtsverkehr mit Silvio Berlusconi“. Sie fordert, im Prozess aussagen zu dürfen. Ihre Befragung war mehrfach verschoben worden.
Die Staatsanwaltschaft fordert für den Ex-Regierungschef eine Haftstrafe von sechs Jahren. Zudem soll ihm lebenslang verboten werden, öffentliche Ämter zu bekleiden.
In einem Nebenverfahren sagt Ruby aus, sie habe sich bei den „Bunga-Bunga-Partys“ als 19-jährige Verwandte des damaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak ausgegeben. Berlusconi hatte erklärt, er habe bei der Polizei angerufen, um diplomatische Probleme mit Kairo zu vermeiden.
Im Nebenverfahren fordert die Anklage sieben Jahre Haft für drei Vertraute Berlusconis. Diese hätten die Frauen für die Feste organisiert und sich der Herbeiführung und Begünstigung der Prostitution Minderjähriger schuldig gemacht.
Das höchste Gericht des Landes bestätigte die vierjährige Haftstrafe der unteren Instanz gegen den Unternehmer und Politiker. Das Ämterverbot für Berlusconi muss allerdings neu verhandelt werden. Der 77-jährige hat Berufung eingelegt.
Erneuter Vorwurf gegen Berlusconi. Um seinen Vorgänger Romano Prodi zu stürzen, soll der Ex-Premier Senatoren bestochen haben. Das Ergebnis der Verhandlungen steht noch aus.
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Ich dachte wir hätten vielleicht noch 2-10 Jahre bis zum 'Reset' von unserer Wirtschaft.
Ich befürchte es geht doch schneller.
Bei steigenden Zinsen ist Italien Pleite...
Italien ist zu gross, um geholfen zu werden...
EURO RIP
@ Smokie2011,
Aber gerade das ist das Problem! Schuldenabbau durch Sparmaßnahme ist mathematisch, bei den hohen Zinsen, erwiesenermaßen unmöglich. Das ist gerade was die Merkel am Anfang nicht verstanden hat (wahrscheinlich versteht sie es immer noch nicht, weil sie es nicht verstehen will) und es werden jede menge Schuldenschnitte nötige sein bis Griechenland völlig am Boden erledigt in Ruhe gelassen wird. Schuldenfrei, versteht sich!
Freut mich, dass es hier noch so 'nen Vogel gibt. Könnte ich fliegen, flöge ich mal hin zu dir. :-)
Deinem Text kann ich nur zustimmen!
In Wahrheit nützt uns das alles nichts, da die, die durch Betrug reich geworden sind (vor allem die Banker Amerikas!), aufgrund der Nichtverfolgung, die sie auch gar nicht stresst, reich bleiben. Aber diese Leute gehören enteignet und dann ins Gefängnis - und zwar alle!
90% der Germans sind für die Pfeife. 10% der Deutschen
sind absolute uneinholbare Spitzenklasse. Zu ihnen gehören Sie ganz bestimmt und zwar ganz vorne. Das sagt
ein "Itaker" , der seit 45 Jahren Deutschen ( 90%) erträgt.
Lieber Machiavelli, die Zeiten, dass man sich in den Südländern ausruhen konnte sind nun leider vorbei. Jetzt hilft nur die Arschbacken zusammenkneifen und arbeiten. Und zwar bis die Schulden wieder auf einem tragbaren Niveau sind. Jammern HILFT NICHT!
Ein Realitätsmangel muss bei den Merkozy festgestellt werden.
Die Zinszahlungen verschlingen in Italien 15% des Haushalts. Die beschlossene Sparmaßnahmen sind durch den gestiegenen Risikoaufschlag mehr als wettgemacht worden. Und der Risikoaufschlag wird weiter steigen, dadurch wird ein immer größerer Anteil des Haushaltes für Zinszahllug verschwinden ohne dass der Schuldenberg reduziert wird.
Mathematisch kann das nicht funktionieren. Für die vorhande Schulden sollte Italien vom IWF Kredite mit einer sehr niedrigen Verzinsung erhalten, für neue Verschuldung (falls erwünscht) sollte Italien sich das Geld durch Anleihen mit Risikoaufschlag besorgen.
Nur so kann ein Schuldenabbau gelingen. Durch die Hohe Verzinsung für neue Verschuldung wird Italien zur Sparsamkeit gezwungen. Durch die niedrige Verzinsung über den IWF für Altschulden wird Italien ermöglicht den Schuldenberg abzubauen. Damit die dazu nötige Motivation verstärkt wird sollte die Gesamtsumme die Italien durch den IWF zur Verfügung gestellt wird, jedes Jahr um 3% reduziert werden. Was zu einem jährlichen Schuldenabbau von 3% führen muss, Ohne dass die Selbstmordrate dramatisch ansteigt wie in Griechenland der Fall.
Linksfraktion will Strafen bei Leistungsbilanzüberschüssen
Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit der Eurozonenteilnehmer verlangt die Linksfraktion die Gründung einer "Europäischen Bank für öffentliche Anleihen"
Linksfraktion will Strafen bei Leistungsbilanzüberschüssen
Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit der Eurozonenteilnehmer verlangt die Linksfraktion die Gründung einer "Europäischen Bank für öffentliche Anleihen"
Vielleicht erklärt dieses Zitat die künftigen Probleme:
Traurig daran ist, dass wir uns glücklich schätzen können – noch! Für die jungen Leute unter uns sieht es allerdings düster aus. Und die Tendenz zu einer Währungsreform nimmt leider ständig zu; ich möchte zwar niemandem Angst machen, aber langfristig ist sie kaum noch abzuwenden. Und wenn doch, wird es ein Weg werden, der womöglich steiniger sein wird, als dies eine Währungsreform mit sich brächte.
Wenn ich wüsste, dass nach einem solchen Schritt wieder alles liefe, würde ich diesen Schritt tatsächlich bevorzugen. Aber es liefe danach leider nicht besser, da ein solcher Weg den Leuten schwierig zu vermitteln wäre. Somit werden wir leiden müssen – langsam und beständig.
Was die Wachstumsraten anbelangt, so sind sie, die Ausschläge auf ein Wellendiagramm übertragen, tatsächlich mal nach oben, mal nach unten geschwankt. Die oberen Werte sind jedoch ständig stärker gefallen als die unteren Werte gestiegen sind, was den Mittelwert der Kurve in den letzten 60 Jahren stark abfallen ließ. Das heißt, dass das reale BIP in dieser Zeit, wie oben erwähnt, von ≈15% (1950) auf –0,4% (2010) gesunken ist.
Die Tiefstände markieren mit minus 2% bis minus 3% die Jahre 1975, 1981 und 1992. 2010 steht mit minus 0,4% leicht besser da. Die Höchststände markieren die Jahre 1959 (≈17%), 1969 (≈12%) und 1990 (≈7%). Diese Zahlen genügen – auch ohne Kurvendiagramm –, um den Durchschnitt einer ständig sinkenden Tendenz sichtbar zu machen. Leider haben wir mit diesem Text nur einen kleinen Teil der Probleme betrachtet und beschrieben.