Als jüngste Idee hat Wirtschaftsminister Philipp Rösler eine „Stabilitätsunion“ vorgeschlagen. Ein Stabilitätsrat in der Euro-Zone soll im Krisenfall entscheiden, wie einem Land geholfen werden kann, auch mit Geld aus dem
EU-Strukturhilfetopf. Zudem soll es automatische Sanktionsmechanismen gegen Euro-Staaten geben, die ihre Verpflichtungen nicht einhalten. Der Vorteil: Mit dem Vorschlag signalisiert Deutschland, dass es zu einer engeren
Zusammenarbeit bereit ist. Der Nachteil: Etliche Euroländer-Regierungen wie Frankreich haben automatische Sanktionen für Defizitsünder bereits abgelehnt, so dass mitten in der Krise neuer Streit im Club der 17 Euro-Staaten droht.
Sowohl EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso als auch Frankreichs Finanzminister Francois Baroin haben eine erneute Aufstockung des gerade erst aufgestockten vorläufigen Euro-Rettungsfonds EFSF durch die Eurostaaten über die vereinbarten 440 Milliarden Euro hinaus ins Gespräch gebracht. Damit soll notfalls auch Staaten wie Spanien oder Italien geholfen werden können. Der Vorteil: Auch viele Akteure an den Finanzmärkten fordern eine größtmögliche Flexibilität des Euro-Rettungsschirms, damit sich Besitzer von Staatsanleihen der beiden Länder sicher sein können, dass sie ihr Geld zurückerhalten, und die Risikozuschläge wieder sinken. Der
Nachteil: Die nötige Zustimmung der nationalen Parlamente zu der bisher beschlossenen Aufstockung des EFSF im Herbst würde bei einer weiteren Ausweitung massiv erschwert, weil die anderen Euro-Staaten damit immer mehr Risiken im Falle einer Staatspleite auf sich häufen. Die Bundesregierung hat die Vorschläge deshalb umgehend abgelehnt.
Etliche Bundestagsabgeordnete haben gefordert, dass die angeschlagenen Euro-Staaten ihre Goldreserven verkaufen sollen, um damit ihren Schuldenstand zu verringern. Der Vorteil: Euro-Staaten könnten angesichts des
hohen Goldpreises erhebliche Einnahmen erzielen und die Akzeptanz der Geber-Ländern für weitere Hilfen erhöhen. Der Nachteil: Die meisten Staaten haben die Entscheidung über Goldverkäufe den unabhängigen Notenbanken übertragen, die sich gegen eine politische Bevormundung wehren. Experten warnen zudem, dass das Grundproblem, nämlich die Vertrauenskrise, durch den Verkauf der Goldvorräte nicht beseitigt wird - sondern ein solcher Schritt wie eine Panikmaßnahme wirkt.
Grundhaltung der Bundesregierung war bisher, Ruhe zu bewahren und erst einmal die Beschlüsse des Euro-Sondergipfels vom 21. Juli bis Ende September umzusetzen. Sonst stünde nicht einmal die bisher vereinbarte Aufstockung des EFSF auf 440 Milliarden Euro zur Verfügung. Das Vertrauen der Investoren könnten angeschlagene Euro-Staaten ohnehin nur durch nationale Reformen wie Schuldenabbau und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit erreichen. Der Vorteil: Dies entwertet nicht die bisherigen, noch gar nicht umgesetzten EU-Beschlüsse. Der Nachteil: Vielen Akteuren reicht die bloße Umsetzung der bisherigen Beschlüsse nicht mehr aus, um die Unruhe an den Finanzmärkten einzudämmen.
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Gegen den Zusammenbruch können wir uns nicht wehren, er wird kommen.
Wenn nicht in FOrm von Eurobonds, dann in Form von immer weiter aufgeblasenen Rettungsschirmen, für die die Hauptlast duch Deutschland zubtragen ist oder eben die EB kauft solange schlechte Staatsanleiehn auf, bis jemand auffällt, dass die EZB das gar nicht mehr zurückbekommt. Da dann keiner zahlen kann, ists auxch passiert.
Also, was sollten wir machen. Wir machewns wie die anderen. Schuldenbremse raus, Geld her und alles verprasssen. Dann hatten wir vorher wenigstens noch ein bisschen Spass und haben nicht bis zum Schluss wie die blöden gebuckelt. Und wenn man dann nix in der Tasche hat (wie alle anderen auch) dann gehts wenigstens schnell.
Dann kann man wieder von vorne anfangen. Schulden- und Währungskrisen lösen in diesem Sinne Kriege ab, bei denen auch imnmer alles oder vieles kaputt geschlagen wurde. Der Mensch scheint das zu brauchen. Früher führte die Gier zu Kriegen, heute eben zu Finanzkatastrophen.
Als nächstes würde ich eine Weltwährung befürworten, dann ists wurscht, ob ein Staat pleite ist, das ist dann wie eine Firma, die pleite geht, die anderen betriffts nicht, die anderen können weitermachen.
Dann gibts auch kein Gezeter, der Yuan ist zu niedrig bewertet, der Dollar zu schwach, der Euro ist sowieso schon halb tot etc.
Das Durcheinander der Meinungen von angeblich fachkundigen Finanzexperten ist atemberaubend. Eben noch hat Experte Hüther die Eurobonds abgelehnt. Spricht der nicht auch für die Wirtschaft??? Die gegenteilige Meinung ist wohlfeil. Soll der deutsche Steuerbürger tatsächlich für die Versäumnisse und Sexaffären eines Berlusconis aufkommen müssen? Vorher müssten sich diese MP's und Länder erst einmal umorientieren, bevor solche Zumutungen durch deutsche Stimmen, wie etwa die von SPD Chef Gabriel oder auch von MP Junker/Luxemburg unterstützt werden. Ersterer denkt nur an Wahlen, der andere nur an die geringer werdende Belastung des eigenen Haushalts.
Der Schuldenstand Italiens ist bekannt, seit das Land Mitglied im €-Club ist. Mitten in der großen Krise 2009 betrug seine Neuverschuldung nur 3% - mit am geringsten von allen €-Ländern. Warum dieses Land plötzlich gefährdet sein soll, ist Stimmungsmache von Spekulanten. Dass es höhere Zinsen zahlen muß als solider wirtschaftende Länder ist doch in Ordnung. Wenn die Regierung umknickt und Eurobonds zuläßt, flieht jeder deutsche Anleger aus dem €, und dann ist das Chaos perfekt.
Die sogenannte " Einlagensicherung " dientze nur datzu, die Märkte zu beruhigen. Eine Absichtserklärung unseres Hosenanzuges, mehr nicht. Nie hat das Parlament darüber abgestimmt, nie wurde auch nur eine Gesetzesvorlage eingebracht. Wer soll haften ? Der Hosenanzug ?
Sich darauf zu berufen, ist so naiv, wie daran zu glauben, daß Santa Claus mit seinen Rentieren zu Weihnachten die Geschenke durch den Kamin bringt.
Kann man als erwachsener Mensch noch so naiv sein ?
Nicht zu fassen, was ich hier erleben muß...
Etwas Off-Topic, aber auch interessant.
Ich frage mich gerade welche Möglichkeiten ihr "unsozialer" (im Sinne von egoistisch) Charakter ihnen in einer Gesellschaft wie Griechenland eröffnen würde.
Anderseits wären sie ein gutes Beispiel für alle Deutsche.
Wenn mehr Menschen in Deutschland weniger arbeiten würde, würde aus dem Arbeitgebermarkt wieder ein Arbeitnehmermarkt und wir hätten Vollbeschäftigung. Arbeitgeber müssten sich wieder bewerben um gute und reichliche Mitarbeiter zu bekommen.
Wir hatten ja schon mal fast bundesweit die 35-Stundenwoch bei vollem Lohnausgleich. Leider wurde durch die Schwächung der Gewerkschaften durch die Agenda2010 wieder alles über Bord geworfen. Heute kämpfen wir gegen die 42-Stundenwoche und für einen Mindestlohn.
Mit Verlaub, sie benehmen sich wie ein Grieche. Beneidenswert :-)
nur für die, die nicht verstehen, dass es ein Mega-Geschäft ist.
Faszinierend unlogisch.
@ Profit
Sorry, wenn ich da noch einmal widerspreche, aber im Sozialismus (so wie der Begriff eigentlich definiert ist) würde es keine Banken in der heutigen Form und keine Privatindustrie geben. Man sollte sich die Begriffsdefinition mal anschauen (nicht Begriff und Realität vermischen - real war der "Sozialismus" keiner, real war es eine Diktatur).
Das Prinzip: Gewinne privatisieren und Schulden verallgemeinern hat nichts mit Sozialismus zu tun. Das zieht sich schon seit Anbeginn des Geldwesens durch die Geschichte.Schon die Römer, Ägypter und auch die Kaiser in China und Japan haben ihr Schulden an das gemeine Volk vererbt während sie die "Gewinne" vereinnahmt haben, damit sie in Saus und Braus leben konnten(von den Eroberungsgewinnen hat das Volk nichts abbekommen). Dieses Prinzip auf ein bestimmtes, (ungeliebtes) System zu beziehen ist also nicht wirklich fördernd. Eurobonds sind nichts anderes als die Umlage der Schulden auf die Allgemeinheit mit dem Ziel möglichst viel Gewinne SICHER zu erzielen. Das diese Gewinne nicht fürs Volk bestimmt sind, versteht sich ja von selbst.
Kapitalismus (in dem wir numal leben) ist nichts weiter als ein auf Ausbeutung der Massen aufbauendes System(wie Feudalismus, Diktatur ect. auch). Genau das wird hier umgesetzt. Und da man eben in Ländern wie Griechenland ect. gerade nichts mehr ausbeuten kann, versucht man es halt unter dem Deckmantel der "Solidarisierung" (ja, der passt in dem Zusammenhang) bei den anderen Euroländern einzutrieben in Form von besagten Eurobonds. Das davon die "Großkopferten" dieser Länder kurzfristig profitieren ist ein für diese Leute schöner Nebeneffekt. Das Volk dort wird davon nichts abbekommen (wie immer in der Geschichte). Weshalb denken Sie denn, warum diese Länder so für die Bonds sind?
Von dem her hat das nichts mit dem eigentlichen Begriff "Sozialismus" zu tun, sondern nur mit dem, was wir unter dem Begriff "Sozialismus" verstehen/kennen, und das war wie gesagt keiner ;-)
Mein Nachbar hatte neulich auch erwähnt, er wäre für Eurobonds. Ich bitte Sie deshalb, die Überschrift in "Die gesamte deutsche Bevölkerung fordert Eurobonds" zu ändern. Vielen Dank!
Es gibt immer eine Alternative. Wenn die Finanzamateuere, die seit und bei der Euroeinführung am Werk sind (warum haben die noch ihren Posten?) sagen, es ist nötig, sonst wird das oder jenes eintreten, kann man getrost sagen: Mit höchster Wahrscheinlichkeit liegen diese eurofanatischen vergreisten pro- Euro-Politiker auch diemal falsch.
Die ganzen lobyistischen Politiker sollen zurücktreten, versagt ghaben sie genug, ihre Fehler sollen die Steuerzahler ausbaden, und die nächsten Generationen.