Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble beharrt auf seinem Vorschlag, alle griechischen Anleihen zu einem bestimmten Zeitpunkt - also während der Laufzeit - gegen neu Papiere mit längerer Laufzeit zu tauschen. Im Gespräch ist eine Verlängerung der Laufzeit der Staatsanleihen privater Gläubiger um sieben Jahre. Dabei sollen die Gläubiger die vereinbarten Zinssätze erhalten.
Damit die Rating-Agenturen dies nicht als Zahlungsausfall Griechenlands werten, sollen sich die privaten Gläubiger auf freiwilliger Basis beteiligen. Unklar ist jedoch, wie Schäuble genug Gläubiger dazu bewegen will, sich an einer solchen freiwilligen Lösung zu beteiligen.
Der Euro-Rettungsfonds (EFSF) könnte künftig auch Staatsanleihen von Privatgläubigern zum aktuellen Marktwert kaufen oder Schuldenländern den Rückkaufeigener Anleihen ermöglichen. Derzeit sind die Marktpreise für die Staatsanleihen der Schuldenländer deutlich unter den Ausgabekursen. Deshalb könnte auf diese Weise der Privatsektor indirekt an den Rettungskosten beteiligt werden.
Diskutiert werden zwei Varianten: Entweder der EFSF kauft die Schulden selbst auf oder er gibt Kredite an Griechenland, dessen Regierung dann den Rückkauf betreibt. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums wäre der EFSF rechtlich dazu in der Lage. Für Griechenland würde sich die Finanzlage stark verbessern. Doch die Geberländer müssten viel Geld in die Hand nehmen. Und: Die Ratingagenturen würden dies vermutlich als Kreditausfall werten.
Im vergangenen Jahr hat bereits die Europäische Zentralbank (EZB) massiv Anleihen gekauft. Sie will jedoch keine weiteren Risiken eingehen. Außerdem stellt sich die EZB gegen Vorschläge zur Beteiligung des Privatsektors an der Griechenland-Rettung, weil sie ansonsten auf ihre eigenen Anleihen Abschreibungen bilden müsste.
Der Plan des von Josef Ackermann geführten internationalen Bankenverbandes IIF sieht ein freiwilliges, von Griechenland selbst organisiertes Rückkaufangebot für Staatsanleihen vor.
Ein solcher Schritt würde lediglich solche Banken treffen, die die Papiere zu Einstiegspreisen im Bankbuch halten. Sie müssten bei einem Rückkauf Abschreibungen in Kauf nehmen. Nicht betroffen wären hingegen Institute, die ihre Griechenland-Anleihen zum derzeitigen Wert im Handelsbuch bilanziert haben.
Der Schuldenrückkauf würde nach Überzeugung des IIF keinen begrenzten Zahlungsausfall auslösen. Offen ist wer Griechenland den Schuldenrückkauf finanzieren soll. Hier käme neben der EZB nur der europäische Rettungsschirm EFSF in Frage.
Die Gläubiger kaufen freiwillig neue Griechenlandanleihen. Das zweite Hilfspaket für Griechenland wird aus einer Bankenabgabe oder aus einer Finanzmarktsteuer finanziert. Vorteil: Der EFSF bekäme zusätzlich Geld, ohne dass die Haushalte der Euro-Länder dadurch belastet werden. Nachteil: Bankenabgabe und die Finanzmarktsteuer sind in der EU stark umstritten. Und die griechische Schuldentragfähigkeit würde kaum verbessert. Die Ratingagenturen sehen dies wohl nicht als Zahlungsausfall.
Die französischen Banken haben ein Modell in die Diskussion gebracht, bei dem Griechenland seine auslaufenden Anleihen vollständig tilgt. 30 Prozent der Tilgungssumme sollen die Investoren direkt ausgezahlt bekommen. Die restlichen 70 Prozent des zurückgezahlten Geldes müssen sie in neue Griechen-Bonds mit 30-jähriger Laufzeit anlegen.
Die Banken haben verschiedene Varianten des Modells ins Spiel gebracht. Sie unterscheiden sich darin, inwieweit die anderen Euro-Staaten das Ausfallrisiko der verbliebenen Anleihen übernehmen. Außerdem geht es um die Frage, wie die verbliebenen Papiere verzinst werden sollen. Im Gespräch ist ein Zinsbonus, der sich nach dem griechischen Wirtschaftswachstum richtet.
Entscheidend dafür, welches Modell sich am Ende durchsetzt, ist vor allem das Urteil der Rating-Agenturen. Für das französische Modell hat die Rating-Agentur Standard & Poors bereits signalisiert, dass sie dies als teilweisen Zahlungsausfall werten könnte. Eine Bewertung als Zahlungsausfall wollen die Euro-Länder unbedingt verhindern. In diesem Fall müssten Banken und Versicherungen Abschreibungen bilden und die Kreditausfallversicherungen (CDS) würden fällig – mit unkalkulierbaren Risiken für das Finanzsystem.
Die griechische Regierung erklärt sich für zahlungsunfähig und handelt mit ihren Gläubigern einen Forderungsverzicht (Haircut) aus. Für die Geldgeber kann das sehr teuer werden: Bei den vom Internationalen Währungsfonds (IWF) untersuchten Staatspleiten zwischen 1998 und 2005 musste sie zwischen 13 Prozent (Uruguay) und 73 Prozent (Argentinien) ihres Investments abschreiben. Griechenland könnte seine Schuldenlast von mehr als 340 Milliarden Euro auf diese Weise zwar mit einem Schlag deutlich reduzieren, würde aber seine Kreditwürdigkeit am Finanzmarkt auf Jahre verspielen und sich den Zugang zu frischem Geld verbauen. Auch andere Sorgenkinder wie Irland und Portugal würden dann noch größere Probleme haben, sich neues Geld am Markt zu leihen. Ein weiteres Problem: Die Gläubiger sind vor allem Banken aus Griechenland und anderen Euro-Ländern, denen milliardenschwere Verluste drohten, was wiederum eine neue Finanzkrise auslösen könnte.
Dahinter steht die Idee, dass alle Euro-Länder gemeinsame Anleihen ausgeben - für die sie gemeinsam garantieren. Durch das geringere Ausfallrisiko würde die Zinslast für die Schuldenländer sinken. Unklar ist jedoch, was dies für die Euro-Länder mit hoher Kreditwürdigkeit bedeuten würde, wie zum Beispiel Deutschland. Unter Umständen müssten sie für ihre Anleihen dann höhere Zinsen zahlen. Befürworter argumentieren jedoch, dass durch die höhere Liquidität der Anleihe der durchschnittliche Zinssatz für alle beteiligten Länder sinken würde.
Das Modell wird in verschiedenen Varianten diskutiert. Neben der vollständigen Umstellung auf Eurobonds gibt es auch den Vorschlag, nur solche Schulden in Eurobonds umzuwandeln, die im Rahmen der Maastrichter-Kriterien liegen.
Der US-Finanzminister Nicholas Brady entschärfte die Lateinamerika-Krise 1989 dadurch, dass ausstehende Anleihen südamerikanischer Länder in solche mit sehr langen Laufzeiten und niedrigen Zinsen umgetauscht wurden. Als Sicherheiten dienten US-Staatsanleihen.
Der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Martin Blessing, hat sich für einen Forderungsverzicht der Banken von 30 Prozent ausgesprochen. Die übrigen 70 Prozent sollen die Institute in Anleihen mit 30-jähriger Laufzeit tauschen, die von EU-Institutionen garantiert würden. Der Zins soll für diese Bonds nur 3,5 Prozent betragen. Der Vorschlag folgt der Logik der Brady-Bonds.
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Nur dass in diesem Fall der Putsch von den Politikern ausgeht.
D.h., die Politik putscht gegen ihr eigenes Volk
Denn es wird doch schon längere Zeit nach Gutsherrenart regiert. Merkel hat doch das Parlament völlig ausgehebelt
Jetzt eine eigene europäische EUdSSR-Ratingagentur zu gründen, die südeuropäische Staatsanleihen besser beurteilt, würde nichts bringen. Niemand würde sich daran halten.
Außer die Bad Bank EZB - nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebst es sich völlig ungeniert.
Wenn wir uns darüber beschweren, dass die Amis ihre Staatsanleihen zu gut bewerten, dann sollten wir nicht den gleichen Fehler machen und eine EUdSSR-Ratingagentur gründen, die PIGS-Anleihen zu gut bewertet.
Mir müssen mit offenen Karten spielen und die privaten Gläubiger (Banken) müssen die Suppe auslöffeln, die sie sich selbst eingebrockt haben. Strafe muss sein.
Was ich von den lächerlichen Chaos-Argumenten der Bankenlobby halte, habe ich hier bereits geschrieben.
Gibt es auch noch weitere interessante Kommentare zu dem eigentlichen Artikel oder nur noch diese "Privatfehdekommentare" von und gegen user "daytrader". Come on Jungs/Mädels fokussieren wir uns wieder auf das Eigentliche, nämlich den Artikel.....
daytrading ist nur ein abfallprodukt, damit mein gold sich nicht langweilt. aber ich kann auch sehr gut davon leben.
Über 90% der Daytrader sind binnen 1-2 Jahren pleite.
Ich hoffe inständig das Du dazugehörst und dann gesellschaftlich kostenneutral verhungerst.
Irgendwie habe ich immer das Gefühl bei solchen Aussagen die von amerikanischen Finanzexperten gegeben werden, das Europa der kleine Sohn/die Tochter sind die vom grossen Papa/Mama Amerika immer wieder gesagt bekommen was wir alles falsch machen und wie es richtig geht. Auch Mamas/Papas irren mal bzw. versuchen nur von ihrer eigenen Unzulänglichkeiten und Problemen abzulenken. Dies wird dann noch unterstützt durch den Onkel/Tante Ratingagenturen, die ja auch von Mama/Papa instruiert sind uns die Leviten zu lesen (wer fällt als Onkel/Tante schon den Eltern in den Rücken) Leider fallen wir in Europa immer wieder darauf rein uns alles schlecht reden zu lassen wenn das grosse Amerika nur von seinen eigenen Problemen ablenkt. Ja, wir haben ein finanzproblem in Europa, aber auch die Amerikaner haben das in gleichem Maße. Nur das die Amerikaner mal einfach flugs die Schuldengrenze mal wieder nach oben schrauben werden, die Gelddruckmaschine bereits angeworfen haben, etc. es wird langsam Zeit das die US-Ratingagenturen es verboten bekommen Staaten zu bewerten bzw. wenn man das nicht verbieten kann muss es eben eine Europa Ratingagentr geben, die auch objektiv nach innen Europa bzw. europäische Länder bewerten soll aber auch die USA. Damit wrde es wieder fair zugehen und jeder würde dann erstmal vor seiner eigenen Haustür kehren.....so sollte es egentlich sein....
daytrader
du armes würstchen!
du wärst gerne ein dt, aber mit sicherheit kann man bei dir feststellen, dass du ein loooooser bist, der weder steuern zahlt noch harzer finanziert!
Auch wenn daytrade nur ein armes Menschlein ist,immer wieder nett ihn zu treffen mit seiner entlarvenden Dummdreistigkeit.Hatte heute bestimmt einen schlechten Tag und nicht sein gewohntes Quantum bekommen.
Hallo daytrader,
kannst Du Dir vorstellen, dass es im 19. Jahrhundert eine Gold-gedeckte Währung gab, die keinen Schwankungen unterworfen war und für eine prosperierende Wirtschaft gesorgt hat ? Nein ? Und doch ist es wahr. Die FED in den USA ist in Wahrheit der 3. Versuch im Jahre 1913 gewesen, eine Währung ohne jede Deckung zu schaffen. Der 2. Versuch im Jahre 1873 hat sogar die Wahlen in den USA beinflußt. Ich finde, das solltest Du wissen, denn nur ein erfolgreicher daytrader überlebt. Bist Du immer erfolgreich ? Du surfst auf einem Zinssystem, das durch den Zinseszinseffekt darauf aus ist, alle Resourcen dieser Erde zu vertilgen. Der Zins ist eine Exponentialfunktion. Das können Menschen mit linearer Arbeitskraft in einer linear wachsenden Wirtschaftsleistung irgendwann nicht mehr bedienen. So kann es sein, dass ein 55jähriger Wissenschaftler vielleicht arbeitslos wird und nach 1 Jahr Hartz-IV beantragen muss. Ist Dir das klar ? "From the sharks in the penthouse to the rats in the basement it's not that far'.
Jetzt habe ich ihn vergrault. Die Wahrheit hält er nicht aus .......